Also trat ich angezogen wieder nach draußen und traf auf meine wartende Familie, die mir sofort verwirrte Blicke zuwarf. Vorallem Morgan setzte überhaupt nichts daran ihren Ärger über das Warten und mein Erscheinen ohne Bikini zu verstecken.
"Wir wollten doch ins Wasser!", sagte sie sofort bockig und bekam daher von Dad den typisch warnenden Blick zugeworfen.
"Was ist los Liebling?", harkte Dad sofort nach und musterte mich besorgt, als würde etwas nicht stimmen.
Und das war auch die Wahrheit, doch das würde ich nicht zugeben wollen. Nicht heute und auch allgemein nicht."Ich.. naja ich kann doch nicht mit ins Wasser", stammelte ich und begann zu improvisieren.
"Wieso nicht?", wollte er wissen.
"Ich will aber unbedingt schwimmen gehen!", nörgelte Morgan erneut und mir platzte allmählich der Kragen.
"Du kannst doch schwimmen gehen, meine Güte!", zickte ich sie an und bekam nun selbst den warnenden Blick von Dad zugeworfen.
"Ich hab meine Tage bekommen okay? Mir ist nicht danach schwimmen zu gehen!", erklärte ich mich, weil das wohl die sicherste Ausrede war.
Natürlich könnte ich trotzdem ins Wasser, doch das war immernoch meine Entscheidung und es war zumindest sicher genug, dass meine Familie mir meine Ruhe lassen würde. Noch dazu hatte ich eine Ausrede für meine schlechte Laune. Wenn das doch nur mein einziges Problem wäre."Was hat sie?", fragte meine Schwester verwirrt, was mir unter normalen Umständen vermutlich ein Lachen entlockt hätte, doch nicht heute.
"Okay kleiner Frechdachs, wir gehen jetzt ins Wasser. Dieses Gespräch willst du gar nicht hören, lass das mal Mum klären", sagte Dad hektisch, zwinkerte mir zu und warf sich dann Morgan über die Schulter, mit welcher er dann auf das Wasser zurannte.
Pepper hingegen kam langsam auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Schulter."Tut mir echt leid, Taylor. Wenn du willst, bleibe ich mit dir draußen. Hast du Schmerzen?", wollte sie liebevoll wissen.
Ja, verdammt. Ich hatte Schmerzen. Schlimme, wirklich schlimme Schmerzen. Körperlich wie seelisch."Nein, mir geht's gut. Und geh du ruhig mit den anderen ins Wasser, ich bleib hier sitzen und seh euch zu. Alles ist gut", log ich so glaubwürdig wie möglich.
"Sicher?", harkte sie nach und ich nickte mit einem gezwungenen Lächeln.
Pepper umarmte mich und ich musste mich zusammenreißen, nicht schon wieder loszuheulen, doch als sie sich von mir abwendete und ebenfalls ins Wasser ging, um mit Morgan und Dad herumzualbern, durchzog mich einfach wieder eisige Kälte und das war für den Moment auch das Leichteste für mich.Als wir am Abend gemeinsam draußen saßen und Dad das Lagerfeuer zum Brennen gebracht hatte, erzählte uns Morgan, was sie die Woche über in der Schule gelernt hatte.
Sie liebte es dorthin zu gehen und so ging es mir bisher tatsächlich auch. Nun bekam ich bereits nasse Hände, wenn ich nur daran dachte, dass ich da am Montag wieder hingehen musste.
Ich würde meine Freunde wiedersehen. Aber vermutlich würde ich auch diese Typen wiedersehen müssen. Doch Peter würde auch da sein, ich würde ihn wiedersehen.Wir rösteten Marshmallows über dem Feuer und blickten auf den dunklen See hinaus.
Dieses Wochenende könnte so perfekt sein, denn derartige Momente waren leider viel zu selten bei uns. Und ich hoffte inständig, dass dieses Wochenende genau so fantastisch für die anderen drei waren, wie wir es uns alles erhofft hatten.
Denn nur weil in meinem Kopf gerade so viel los war, hieß das nicht, dass sie ebenfalls darunter leiden sollten."Oh Morgan, wo hast du das Zeug nur wieder überall kleben?", beschwerte sich Pepper bei ihrer Tochter und zeigte auf die verschiedenen Flecken der Mashmallows, die in ihrem Gesicht und auf ihrem Shirt verteilt waren.
Ein leichtes Lächeln schlich sich in mein Gesicht bei ihrem Anblick.
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Darkest Nights | Peter Parker FF
FanfictionIch dachte ich sei nur eine Nebenrolle im Leben anderer. Ich dachte niemand würde mich wahrnehmen. Dabei brauchte es nur eine verhängnisvolle Party und nichts war mehr, wie es sein sollte. Plötzlich spielte ich die Hauptrolle. Eine Rolle, mit der...