~Kapitel 4~

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*Triggerwarnung*

"Leute mal ehrlich, ich hab Taylor seit einer Ewigkeit nicht gesehen. Ich gehe Liz fragen, ob sie weiß, wo sie hin ist", verkündete ich irgendwann trotzdem, weil ich ein wirklich ungutes Gefühl bei der Sache bekam und es wuchs mit jeder weiteren Minute, die ich verstreichen lies.
Noch bevor mich meine Freunde davon hätten abhalten können, ging ich schnellen Schrittes nach draußen und tippe Liz auf die Schulter.
Lächelnd drehte sie sich um, bis sie mich erblickte.

"Und du bist?", fragte sie verwirrt, als ich sie nur anstarrte. Reiß dich zusammen, Parker.

"Weißt du wo Taylor ist? Ich hab sie eine Weile nicht gesehen und sie..", noch bevor ich zuende sprechen konnte, würgte mich Liz ab und begann zu lachen.

"Süß, zisch ab Loser!", forderte sie lachend und drehte sich wieder zu ein paar mir unbekannten Gesichtern. Ich ließ einen genervten Laut aus, bevor ich mich wieder umdrehte und nach drinnen ging.

"Und? Erfolg gehabt?", fragte MJ grinsend, immerhin hatte sie das Spektakel beobachtet und wusste genau, wie es gelaufen war.

"Lasst uns von hier verschwinden, ich hab echt keine Lust mehr. Ich geh nurnoch kurz ins Bad", ließ ich meine Freunde wissen und entfernte mich dann erneut von ihnen, um die Treppen nach oben zu gehen.

Um ehrlich zu sein musste ich garnicht auf die Toilette, ich wollte nur kurz Zeit für mich haben. Der Auftritt vor Liz war mal wieder peinlich genug und so langsam begann ich mir ernsthafte Sorgen um Taylor zu machen.
Ich wusste selbst, dass sie mich vermutlich bis auf unseren Zusammenstoß vorhin noch nie wirklich registriert hatte und mich wahrscheinlich auch schon wieder vergessen hatte, doch obwohl sie das beliebte Mädchen und ich der Loser war, tat sie mir leid mit Liz rumzuhängen.
Sie wurde ständig in den Schatten gestellt, dabei war sie so unglaublich klug, hatte ein großes Herz und war wunderschön.

Seit ich sie das erste Mal in der Schule gesehen hatte, musste ich immer wieder an sie denken. Natürlich hatte ich keine Chance bei ihr aber ihre verschlossene, mysteriöse Art zog mich quasi magisch an. Es schien als hätte sie ein Geheimnis und ich besaß leider eine Schwäche für Geheimnisse.

Ich durchsuchte die Räume in der oberen Etage nach einem Badezimmer, die meisten waren jedoch abgeschlossen und ich wollte nicht einmal wissen, was dahinter vor sich ging. Und als sich endlich eine Tür öffnen ließ und ich große Hoffnung auf ein Badezimmer hatte, wünschte ich mit einem Mal, die Tür hätte sich doch nicht öffnen lassen.

"Taylor..", hauchte ich überfordert, als ich ihre geschlossenen Augen sah. Mein Blick wanderte weiter zu den drei Typen, mit denen sie sich im Garten unterhalten hatte. Zwei von ihnen hatten gelacht, verstummten jedoch als sie mich entdeckten. Der dritte hielt inne als er mich sah, anstatt.. sich weiter an ihr zu vergehen.

Mir wurde schlecht und ich spürte die Überforderung in jeder meiner Fasern. Doch noch viel intensiver als das spürte ich die Wut in mir aufkochen und wusste, die Sache würde nicht gut ausgehen. Wäre ich doch nicht so beschissen am Boden festgewachsen, hätte ich ihnen ihr verficktes Grinsen längst aus dem Gesicht geschlagen.

"Lass sie sofort los!", knurrte ich gefährlich und funktelte den Typen dunkel an, der sich noch immer über das arme Mädchen gebeugt hatte. Du kannst sie nicht umbringen. Mr.Stark würde dich rausschmeißen und du würdest im Knast landen.

"Was willst du schon machen, kleiner Junge? Du kannst sie als nächstes haben, kein Thema. Aber ihre Jungfräulichkeit hat Brandon schon bekommen!", sagte der Typ, ließ endlich von Taylor ab und brach mit seinen Freunden in Gelächter aus.

Mein Kiefer begann wütend zu mahlen und meine Hände ballten sich zu Fäusten, bevor ich mit großen Schritten auf sie zuging und ihnen einem nach dem anderen die Gesichter demolierte, bis sie freiwillig die Flucht aus dem Zimmer suchten.

Verzweifelt drehte ich Taylor den Rücken zu und raufte mir aufgebracht die Haare, versuchte zu atmen und zu denken, irgendwie das Richtige zu tun. Doch dafür war es bereits zu spät. Vor einer Stunde hätte ich das richtige tun sollen und auf mein Gefühl hören, anstatt mich ablenken zu lassen und jetzt erst nach ihr zu suchen.
Verdammte scheiße, Parker, das hier ist deine verfluchte Schuld.

Ein schwaches, leises Schluchzen riss mich aus meiner Starre und ich drehte mich ruckartig zu Taylor, die mich aus kleinen Augen ängstlich ansah und versuchte sich zu bewegen, daran jedoch scheiterte.

Langsam ging ich auf sie zu, versuchte mich nicht durch jedes ihres ängtlichen Wimmerns das Herz brechen zu lassen.

"Ich tu dir nichts. Shhh. Alles wird gut", flüsterte ich beruhigend und ging weiter auf sie zu, bevor sich ihre Augen wieder schlossen und das Schluchzen verebbte.

Für den Hauch einer Sekunde ließ ich den Blick auf das Bettlaken gleiten, welches voller Blut war, bevor ich ihn wieder abwendete. Vorsichtig zog ich ihren Rock wieder an die richtige Stelle, bevor ich kurzen Prozess machte und zuerst das Fenster öffnete und sie danach aus dem Bett hob.

Mit Taylor auf dem Arm schlich ich mich durch das Fenster aus dem Haus und brachte sie vorsichtig zu meinem Auto. Zum Glück sah mich dabei niemand. Ich könnte nicht ertragen wenn jemand dachte, ich würde ihr irgendetwas antun wollen.

Doch mir fiel tatsächlich nichts besseres ein, als sie zu mir nach Hause zu bringen. Ich kannte ihre Eltern nicht und auch Liz und ihre Freundinnen schienen sich keine wirklichen Gedanken um sie gemacht zu haben also was hätte ich tun sollen? Ich schrieb Ned schnell eine Nachricht, dass es einen erneuten Notfall gab und fuhr schließlich mit Taylor auf der Rückbank zu mir nach Hause.

Dort angekommen nahm ich sie wieder auf den Arm und verschwand schnell in dem Haus, bevor mich jemand hätte sehen können. Auf unserer Etage klingelte ich, anstatt meinen Schlüssel zu suchen, weil ich sowieso die Hilfe meiner Tante benötigen würde.
Ich war es gewohnt andere zu vermöbeln, die Scheiße bauten, doch ich war absolut kein Experte darin mit Mädchen umzugehen, denen gerade derartiges widerfahren war. May jedoch schon.

Sie öffnete verschlafen die Wohnungstür, bekam jedoch sofort große Augen und suchte nach Worten.

"Ich kann das erklären!", stieß ich sofort aus und betrat die Wohnung, um endlich vor dem Blick anderer Menschen geschützt zu sein.

"Peter! Wer ist das?", warf sie mir sofort vor und musterte mich wütend, sowie besorgt.

"Taylor, wir gehen zusammen zur Schule. Ich brauch deine Hilfe, May", stotterte ich hilflos und mied es, den Blick auf Taylor zu richten, denn mein Herz ertrug nicht, wie kaputt sie in meinen Armen lag.

"Wir legen sie in dein Bett und dann erklärst du mir verdammt nochmal, was passiert ist!", fluchte sie leise und ich nickte, bevor ich ihrer Anweisung folgte und Taylor vorsichtig in mein Bett legte. Danach deckte ich sie zu und stellte das kleine Lämpchen neben meinem Bett an, damit sie nicht in völliger Dunkelheit saß, wenn sie wach wurde.

Danach verließ ich mein Zimmer und schloss die Tür, woraufhin meine Tante mich direkt im Flur erwartete und mit verschränkten Armen ansah. Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare und verspürte eine unglaubliche Erschöpfung.

Ich ging geradewegs auf May zu und schloss sie in meine Arme. Erschrocken umarmte auch sie mich und strich mir beruhigend über den Rücken.

"Ich mach mir Sorgen, Peter. Sag mir bitte was passiert ist", bat sie nun wesentlich ruhiger, trotzdem dringlich. Ich nickte und entfernte mich wieder von ihr.

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Und schon nimmt das Drama seinen Lauf. Wie wird sie wohl reagieren, wenn sie wach wird? Und war wird Peter seiner Tante erzählen?

Love you 3000, T.

Darkest Nights | Peter Parker FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt