~Kapitel 31~

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Als ich am nächsten Morgen wach wurde fühlte ich mich unausgeschlafen und verwirrt. War das vielleicht alles nur ein ganz komischer Traum? Hatte meine Psyche mir ein Streich gespielt und das war alles gar nicht passiert? Es wäre gut möglich, denn es kam mir alles so surreal vor.

Ich wischte mir durchs Gesicht, bevor ich mich in meinem Bett aufsetzte und skeptisch im Raum umsah, als könnte ich irgendein Indiz dafür finden, dass Peter Parker tatsächlich letzte Nacht hier gewesen ist.

Doch alles schien wie immer.

Mit leichten Kopfschmerzen stand ich letztlich aus dem Bett auf und ging ins Badezimmer um mich fertig zu machen. Wobei sich meine Definition von fertig machen gewaltig geändert hatte in der letzten Zeit.
Denn anstelle mir eine halbe Stunde lang die Haare zu glätten und mir großartige Gedanken um mein Outfit zu machen, putzte ich mir mittlerweile lediglich die Zähne, wusch mein Gesicht und zog das an, was als nächstes im Schrank lag.

Unauffällig. Das war die Devise. Alles was die Blicke von mir abhielt. Insbesondere männliche Blicke.

Bereits als ich die Treppen hinunter ging, stieg mir der Geruch von Waffeln in die Nase. Was mich bisher freudestrahlend die Treppen hinunter hüpfen ließ, drehte mir jetzt den Magen herum.

Es war schwer zu beschreiben und doch so leicht. Der Ekel, der sich seit jener Nacht in meinen Körper eingenistet hatte, trat insbesondere hervor, wenn ich etwas essen wollte. Ich konnte mir nicht erklären wieso es mich ausgerechnet am Essen hinderte, doch übel war mir seither sowieso ständig.

Ich nahm die letzten Stufen und sah direkt das perfekte Familienbild. Morgan, die bereits strahelnd auf ihrem Stuhl saß, Pepper die einen Teller mit Waffeln herein trug und Dad, der mit einer Kaffeetasse in der Hand umher lief.

"Oh guten Morgen Spatz, hast du gut geschlafen?", fragte er und lächelte mich an. Ich zwängte mir ein Lächeln auf, versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich kaum geschlafen hatte.

"Ja, danke", antwortete ich daher lediglich und setzte mich zu Morgan.

"Hör mal, wie das gestern alles gelaufen ist, tut mir echt leid. Ich wollte nicht, dass du sie so kennenlernst", sagte er und setzte sich ebenfalls mit an den Tisch. Nachdem sich auch Pepper dazu gesellte, waren wir vollständig und sie begannen sich Essen auf ihre Teller zu laden.

"Nein, eigentlich tut es mir leid. Ich weiß, dass du nicht wolltest, dass ich sie kennenlerne. Ich wusste nur nicht, dass sie hier sein würden. Wenn du mich das nächste mal warnst, bleibe ich in meinem Zimmer", antwortete ich leise und nickte dabei, um meine Worte zu untermauern. Ich hörte ihn tief durchatmen, als ich auf meinen leeren Teller starrte.

"Du weißt.. dass ich dich damit nur beschützen wollte. Ich habe bisher nicht großartig darüber nachgedacht, wie das bei dir ankommen könnte aber ich habe jetzt verstanden, dass du dich wohl so fühlen musst, als würde ich nicht wollen, dass sie von dir wissen und deshalb..", sagte er, doch es wurde mir zu unangenehm mir das anzuhören. Er sollte sich keine derartigen Gedanken um mich machen.

"Nein Dad, wirklich. Es ist völlig okay wie es gelaufen ist", antwortete ich.

"Und deshalb..", begann er erneut "möchte ich, dass du sie nun ganz offiziell und unter anderen Umständen kennenlernst", beendete er den Satz und ich sah überrascht auf.

"Wirklich?", fragte ich mit zusammengezogenen Augenbrauen. Er nickte.

"Also du meinst das wirklich ernst? Ich? Die Avengers kennenlernen?", harkte ich erneut nach, weil es mir tatsächlich surreal vorkam. All die Zeit wollte er mich von all dem fernhalten. Um mich zu schützen. Um mich vor Schmerz und Gefahr fern zu halten.

Darkest Nights | Peter Parker FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt