Peter's pov
Als ich im Wohnzimmer bemerkte, dass das Shirt, das ich mir rausgesucht hatte seit zwei Jahren zu klein sein musste, wollte ich eigentlich nochmal in mein Zimmer gehen, um mir ein anderes rauszusuchen, blieb jedoch wie angewurzelt im Flur stehen, als ich das markerschütternde Schluchzen von Taylor durch die Tür hindurch hören konnte.
Ich wusste nicht, woran es lag, doch meine Brust zog sich auf eine unangenehme Weise zusammen und meine Hände und Füße begannen sich taub zu fühlen.
Wie gerne würde ich ihr helfen, es ihr leichter machen oder irgendwie abnehmen können. Doch das konnte ich nicht.Alles was ich hätte tun können, hatte ich bereits versaut. Denn ich hätte es verdammt nochmal verhindern können, wenn ich doch nur früher da gewesen wäre.
"Argh!", stieß ich verzweifelt aus und lehnte mich an die Wand hinter mir, um mir verzweifelt durch die Haare zu fahren. Ich hasste es, dass ich nicht rechtzeitig dagewesen war.
Zu was für einem Superhelden machte mich das? Wie sollte ich eines Tages die Welt retten und Teil der Avengers sein, wenn ich es nicht einmal hinbekam meine eigene Stadt zu beschützen?
Verfluchte Scheiße, wenn Mr.Stark hiervon erfahren würde, wäre er mit Sicherheit verdammt enttäuscht von mir.Die Zeit die verging, bis May mein Zimmer wieder verließ zog sich wie zäher Kaugummi.
Ich hatte mich irgendwann wieder im Wohnzimmer auf das Sofa gesetzt und den Fernseher angeschaltet, obwohl ich lediglich die Decke anstarren konnte.Sollte ich losgehen und den Typen noch mehr in die Fresse schlagen? Doch was würde das bringen? Es passte nicht zu mir rachsüchtig zu sein und mir war bewusst, dass das nichts ändern würde, doch es prickelte mir in den Händen, ihnen nur die halben Schmerzen zurückzugeben, die Taylor durchgemacht hatte.
Und obwohl ich mir nichtmal ansatzweise vorstellen konnte, wie sie sich fühlen musste, befürchtete ich, dass das hier nur der Anfang von einer sehr unangenehmen Zeit sein würde.
Als May das Wohnzimmer betrat, sah sie müde und mitgenommen aus. Sie ließ sich stumm neben mich fallen und legte ihr Gesicht in ihre Hände.
Augenblicklich begann ich ihr beruhigend über den Rücken zu fahren, fühlte mich zum wiederholten Mal heute überfordert und hilflos.
"Wie geht's dir?", wollte ich leise wissen und sie lachte kurz humorlos auf, bevor sie mir ins Gesicht sah. Ihre Augen waren klein und glasig, was sowohl ein Zeichen dafür sein konnte, dass sie mit Taylor geweint hatte oder sie ganz einfach müde war. Vielleicht auch beides.
"Mir? Ich kann nur noch daran denken, wie es ihr gehen muss. Was auch passiert Peter, wir müssen für dieses Mädchen da sein. Sie hat völlige Panik davor, eine weitere Person einzuweihen und wenn sie nicht einmal ihren Eltern davon erzählen möchte, braucht sie zumindest uns als sicheren Hafen", erklärte May und ich nickte hektisch.
Dies war mir schon klar gewesen, bevor sie mich darauf hingewiesen hat.
Denn um ehrlich zu sein gab es keine Möglichkeit, dass ich am Montag wieder zur Schule gehen würde und so tun könnte, als wäre nichts passiert.
Bisher hatte ich ein Auge auf sie geworfen, weil sie einfach ein hübsches Mädchen war. Ab sofort würde ich sie im Auge behalten, um auf sie aufzupassen. Das musste sie ja nicht unbedingt mitbekommen, wenn sie nicht wollte, dass sie jemand mit mir zusammen sah."Und wenn wir ihren Eltern alles erzählen? Wir können doch bestimmt rausfinden, wer ihre Eltern sind", schlug ich vor, doch May sah mich sofort entsetzt an.
"Auf gar keinen Fall! Ich habe ihr versprochen, dass all das unter uns bleibt und ich werde ihr Vertrauen nicht derartig missbrauchen. Und du wirst das auch nicht, haben wir uns da verstanden?", harkte sie streng nach und ich stimmte ihr zu.
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Darkest Nights | Peter Parker FF
FanfictionIch dachte ich sei nur eine Nebenrolle im Leben anderer. Ich dachte niemand würde mich wahrnehmen. Dabei brauchte es nur eine verhängnisvolle Party und nichts war mehr, wie es sein sollte. Plötzlich spielte ich die Hauptrolle. Eine Rolle, mit der...