Meine Lungen füllten sich, der Nebel in meinem Kopf verschwand, die Kraft kehrte in meine Beine zurück. Ich öffnete die Augen. Es war geschafft. Wir waren an ihnen vorbei gegangen. Ich war noch am Leben.
Nachdem der Nebel sich gelöst hatte begriff ich, was ich da gerade getan hatte. Mein Blick fuhr zu meiner Hand, die fest von Peters Hand umschlossen war. Ich sah auf, unsere Blicke trafen sich.
"Es tut mir leid, es war nur.. sie..", stotterte ich und warf einen kurzen Blick über die Schulter, sah sie jedoch nicht mehr.
"Ich weiß T, ich weiß", sprach er nur, wirkte dabei selbst ziemlich angespannt und begann mit dem Daumen über meinen Handrücken zu streichen, was letztlich auch meine Herzrate wieder in den Normalzustand versetzte. Allerdings dachte er nicht einmal dran meine Hand wieder loszulassen. Und ich würde ihn ganz sicher nicht darauf aufmerksam machen.
MJ räusperte sich, bevor sie ein paar Schritte joggte, um schließlich rückwärts vor uns zu laufen. In einem überfüllten Schulflur gewagt, doch sämtliche Mitschüler wichen ihr aus, anstatt sie anzurempeln.
"Also.. da ist noch so eine offene Sache, die Erklärung bedarf", merkte sie an. Natürlich, sie hatte von alledem was gerade in mir und unter Umständen auch in Peter vorgegangen war, überhaupt nichts mitbekommen.
"Und das wäre?", hakte Peter beinahe harsch nach. Sein Kiefer war angespannt und sein Blick starr nach vorne gerichtet.
"Abgesehen davon..", begann sie und zeigte auf unsere miteinander verwobenen Hände, "Taylor auf Starks Party", sagte sie und musterte mich fragend. Ich biss mir auf die Lippe. War naiv zu denken, sie hätte es einfach wieder vergessen.
"Na also.. er meinte ich könnte jemanden mitbringen, weil wir ja Freunde sind", stammelte Peter und seine beste Freundin hob eine Augenbraue.
"Wir sind auch Freunde und du hast mich noch nie zu Stark mitgenommen", merkte sie an.
Ich nahm meinen Mut zusammen, atmete tief durch und unterbrach Peter, der gerade zu einer neuen Ausrede ansetzen wollte.
"Er ist mein Dad", gab ich zu und MJ blieb augenblicklich stehen, sodass wir beinahe in sie hinein rannten. Auch Peter sah mich überrascht an. Doch was war meine Alternative? Sie war viel zu intelligent um auf irgendeine erfundene Geschichte reinzufallen. Außerdem wusste sie, dass Peter Spiderman war. Er schien ihr zu vertrauen und dann konnte ich das mit Sicherheit auch.
"Taylor.. Stark?", hakte sie mit ernster Miene nach. Ich nickte.
"Aber das ist nicht dein Name", widersprach sie.
"Hier in der Schule,bin ich unter dem Mädchennamen meiner Mutter eingetragen. Nachdem sie gestorben ist wollte Dad nur, dass ich zur Ruhe kommen konnte. Und das hätte seiner Meinung nach nicht funktioniert, hätten meine Mitschüler gewusst, wer ich bin", antwortete ich und kam mir dabei regelrecht lächerlich vor. Meine Worte klangen als sei ich die Tochter eines Königs oder des Präsidenten. Trotzdem konnte ich verstehen, was Dads Intention war und im Nachhinein musste ich ihm dabei recht geben. All den Trubel hätte ich damals nicht ertragen.
"Dann bist du ja so absolut mega super reich", stellte sie fest und ich lachte kurz humorlos auf. Was brachte mir alles Geld dieser Welt? Hatte es mich geschützt? Würde es mich retten?
"MJ..", mahnte Peter seine Freundin. Diese verdrehte die Augen und sah schließlich wieder zu mir.
"Naja.. ja aber..ist das denn wichtig?", fragte ich hingegen.
"Du kannst in Zukunft die Pizza zu unseren Filmabenenden spendieren. Dann müssen Ned, Pete und ich nicht ständig unsere letzten Cents aus der Tasche kramen", gab sie schulterzuckend zurück und ich musste für den Bruchteil einer Sekunde lächeln.
"Hör mal, mir ist völlig egal wer du bist und wessen Tochter du bist", sagte sie mit ihrer gewohnten Trockenheit und beruhigte mich damit regelrecht.
"Dann können wir uns darauf einigen, dass das zwischen uns bleibt? Ich könnte diese Aufmerksam echt nicht ertragen", bat ich sie und sie nickte grinsend.
"Ich mag dich Taylor", antwortete sie lediglich und winkte uns schließlich, um in eine andere Richtung zu gehen.
"Sie wird doch dicht halten oder?", fragte ich ihren besten Freund, der ihr noch hinterher sah.
"Sie ist schweigsamer als ein Grab", versicherte er und beruhigte mich damit noch mehr.
"Ich hab nicht wirklich nachgedacht. Es tut mir leid, dass sie es wegen mir weiß. Und es tut mir leid, dass du wegen mir nachsitzen musst. Und was da gerade passiert ist..", er sah den Flur entlang, wo mir gerade noch die Seniors entgegen kamen.
"Ich weiß.. ist schon in Ordnung, Peter. Mach dir keine Gedanken", versicherte ich und er lachte kurz humorlos auf.
"Weißt du, wann ich mir zuletzt keine Gedanken gemacht habe?", fragte er rhetorisch und ich musste mir mit größter Mühe verkneifen darauf zu antworten. Einen Moment sah er gedankenverloren durch die sich leerenden Gänge und dann zurück zu mir.
„Uhm.. also wegen der Party", begann ich angespannt und biss mir auf die Lippe. „Ich schätze ich werde da sein, .. wenn du auch kommst", sagte ich schließlich und wartete nervös auf eine Antwort seinerseits.
War das nun ein Date? Hatte ich ihn gerade inoffiziell nach einem Date gefragt? Auf garkeinen Fall. Ich wollte nur sichergehen, dass ich dort nicht allein auftauchte. Das hatte rein Garnichts mit einem Date zutun. Richtig?
„Wenn das bedeutet Zeit mit dir zu verbringen, bin ich gerne dabei", antwortete er und seine Worte allein lösten ein aufregendes Feuerwerk in meinem Bauch aus. Er wand den Blick ab und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen, als hätte er gerade erst begriffen, was er da gesagt hatte. Mich freuten seine Worte, da es mir genauso ging.
„Okay gut, ich werde dich nämlich unbedingt dort brauchen. Ich bin so nervös", lachte ich und versuchte damit zu überspielen, dass wir uns gerade beide wie verliebte Teenager verhalten hatten.
„Du musst wirklich nicht nervös sein. Bin ja die ganze Zeit bei dir", antwortete er lächelnd und ein breites Grinsen schlich sich in mein Gesicht. Wir sahen uns eine ganze Weile nur schweigend an, bis die Schulglocke ertönte und uns aus unserer Starre riss. Wie lang hatten wir uns angeschwiegen? Es kam mir vor wie der Bruchteil einer Sekunde.
"Ich muss dann los zur nächsten Stunde.. ich seh dich dann beim Nachsitzen", sagte er, griff nervös nach den Trägern seines Rucksackes und verließ mich dann.
+++
Was meint ihr, wie es weitergehen wird? Und wie läuft das Nachsitzen? Da von mir vermutlich vor Weihnachten nichts mehr kommt, wünsche ich allen, die es feiern eine schöne Weihnachtszeit und denjenigen, die es nicht feiern, ein paar schöne entspannte Tage <3Love you 3000, T.
DU LIEST GERADE
Darkest Nights | Peter Parker FF
FanfictionIch dachte ich sei nur eine Nebenrolle im Leben anderer. Ich dachte niemand würde mich wahrnehmen. Dabei brauchte es nur eine verhängnisvolle Party und nichts war mehr, wie es sein sollte. Plötzlich spielte ich die Hauptrolle. Eine Rolle, mit der...