Panisch sprang ich vom Sofa auf und rannte die Stufen hinauf in den ersten Stock. Pepper folgte mir. Noch immer hörte ich das Rauschen der Dusche und meine Angst stieg ins Unermessliche. Der Chip hatte eine Fehlfunktion. So musste es sein. Sie duschte. Es ging ihr gut.
"Taylor?!", rief ich ihr brüchig durch die Tür hin zu. Meine Technik besaß keine Fehler. Niemals. Hektisch griff ich nach der Türklinke, die Tür ließ sich jedoch nicht öffnen.
"Fuck!", schrie ich und rüttelte an der Tür "Geh zur Seite", wies ich Pepper an und sie machte zwei Schritte zurück, bevor ich die Badezimmertür mit meinem Fuß eintrat und in den Raum stolperte.
Die Dusche lief noch, doch Taylor lag vor dem Waschbecken auf dem Boden. Um sie herum mehrere große Blutflecken. Ich taumelte auf sie zu und ließ mich auf meine Knie fallen.
"Taylor..", krächzte ich und zog meine Tochter an meinen Körper. Keinerlei Regung, sie hing leblos in meinen Armen.
"Oh mein Gott..", sagte Pepper hinter mir. Ihre erschrockene Stimme kam jedoch nur gedämpft bei mir an. Mein Herz blieb stehen und brach zugleich in tausende Teile. Mein kleines Baby. Ihr durfte nichts passieren. Wie konnte ich das zulassen? Wie konnte ich ihr das antun?
"Sieh mich an.. mach die Augen auf.. bitte", murmelte ich apatisch und zog sie noch fester an mich ran. Pepper fiel neben mir auf die Knie und nahm Taylors blutige Arme in die Hand.
"Wach auf! Scheiße wach auf!", brüllte ich panisch. Ich strich ihr die Haare aus der Stirn, musterte ihr lebloses, bleiches Gesicht, konnte trotzdem all die Schmerzen in ihrer Seele plötzlich erkennen. Wieso hatte ich das nicht vorher erkannt? Verdammt!
"Dad? Was ist hier los?", ertönte Morgans verwirrte Stimme hinter mir und mein Kopf schoss erschrocken in ihre Richtung. Nein.
"Bring Morgan hier weg!", wies ich Pepper an, welche sofort aufsprang und Morgan in ihr Zimmer brachte. Sie durfte das nicht sehen.
"Es ist okay kleine Prinzessin, es wird alles gut..", murmelte ich und hob ihren leblosen Körper hoch "alles wird gut werden.. ich bin bei dir".
#Peters Sicht
Mit brummendem Kopf lief ich ins Wohnzimmer zu meiner Tante. Meine Kopfschmerzen waren schon da, als Taylor die Wohnung verlassen hatte aber in den letzten Minuten sind sie noch viel schlimmer geworden.
"Haben wir irgendwas gegen Kopfschmerzen hier?", wollte ich wissen.
"Ja schau mal im..", ihr Blick fuhr in meine Richtung und anschließend verstummte sie. Verwirrt sah ich ihr entgegen.
"Was?", wollte ich wissen.
"Du siehst schrecklich aus", antwortete sie und meine Augenbrauen zogen sich zusammen.
"Charmant, May. Vielen Dank", gab ich sarkastisch von mir und ließ mich auf das Sofa fallen. Um ehrlich zu sein fühlte ich mich auch schrecklich. Obwohl ich vorhin noch so glücklich war, weil endlich das passiert war, was ich mir schon seit Monaten wünschte, wollte ich gerade einfach nur tot umfallen.
"Kann es sein, dass du krank wirst? Du bist ganz blass", merkte sie an und legte mir eine Hand auf die Stirn.
"Ich weiß nicht. Irgendwie.. nein, ich glaube nicht. Es ist.. anders.. so komisch", stammelte ich unbeholfen, weil ich dieses Gefühl noch nie hatte. Ich kannte diese innere Unruhe, wenn Gefahr lauerte. Aber noch nie hatte ich mich so miserabel gefühlt. Und es war anders. Es lauerte keine Gefahr es war mehr als wäre schon irgendwas passiert.
"Peter was ist los? Du machst mir gerade etwas Angst", sagte May und legte mir ihre Hand auf die Schulter. Üerfordert strich ich mir durchs Gesicht, als ich plötzlich ein starkes Ziehen in meiner Brust spürte. Ich stieß ein schmerzerfülltes Stöhnen aus und May wich erschrocken zurück. Es fühlte sich an als müsste ich sterben.
"Was ist los?!", wollte sie panisch wissen und musterte mich. "Soll ich einen Krankenwagen rufen? Peter rede mit mir", forderte sie.
Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen und ich fühlte mich, als würde man mir die Kehle zuschnüren. Ich konnte nicht atmen, mein Kopf pochte. Und mit einem mal wurde mir klar, was hier passierte.
"Scheiße..", stieß ich aus "Taylor.."
"Was ist mit Taylor?", wollte May wissen und sah mir noch immer besorgt entgegen. Ich versuchte tief Luft zu holen, doch die Schmerzen wollten es nicht zulassen.
"Irgendwas stimmt nicht", krächzte ich und stand auf, um nach meinem Handy zu suchen. Mein Körper bebte, meine Hände zitterten unaufhaltsam. Ich konnte es nicht finden.
"Wo ist dieses Drecksding?!", rief ich aufgebracht und ging nervös auf und ab. Fuck, ich würde mich gleich übergeben, wenn dieses verdammte Ziehen nicht endlich nachließ.
"Dein Handy? Hier", antwortete May und reichte mir mein Handy. Mit zittriger Hand wählte ich Taylors Kontakt aus, doch es ging sofort die Mailbox ran. Natürlich, Mr.Stark hatte ihr das Handy ja abgenommen. Fuck.
"Ich spüre das irgendwas nicht mir ihr stimmt!", erklärte ich aufgebracht und hielt mir eine Hand auf die Brust. Verdammte Schmerzen.
"Aber ich dachte, es geht ihr mittlerweile besser. Du hast gesagt, sie war vorhin hier und alles was gut. Was soll denn passiert sein?", fragte May und wollte mich damit vermutlich beruhigen. Doch mein Gefühl konnte mich nicht trügen.
"Ich.. ja.. aber .. sie ist alleine nach Hause gegangen. Vielleicht ist ihr auf dem Weg nach Hause etwas passiert. Sie hat gerade kein Handy, sie hätte mich nicht erreichen können", argumentierte ich hingegen.
"Du hättest gespürt, wäre sie in Gefahr gewesen", antwortete sie und hatte damit Recht. Ich hätte es gespürt. Aber was war dann los? Verflucht.
"Scheiße..", murmelte ich und setzte mich wieder hin. Ich sollte nach ihr sehen. Ich sollte bei ihr vorbeigehen und nachsehen, ob es ihr gutging. Sonst würde ich sowieso keine Ruhe haben.
Plötzlich begann mein Handy zu vibrieren und der Knoten in meiner Brust wurde noch fester. Ich wollte gar nicht erst sehen, wer versuchte mich zu erreichen, denn ein seltsames Gefühl in mir wusste, wer es war.
"May..", murmelte ich kraftlos. Sie verstand und nahm mein Handy, um nachzusehen.
"Es ist Mr.Stark", gab sie die Antwort, die ich bereits vermutete. Ich schüttelte einfach nur den Kopf. Er würde mir nichts gutes sagen. Ich spürte es.
"Du solltest rangehen, vielleicht kann er dich beruhigen", schlug sie vor. Ich wollte beinahe ironisch auflachen, denn sie spürte nicht, was ich spürte. Trotzdem hob ich die Hand, woraufhin sie mir das Handy gab. Ich hob ab.
"Was ist mit ihr?", wollte ich sofort wissen.
"Kid.. ich..", stammelte er unruhig, wie ich ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Ich biss fest die Zähne zusammen, versuchte nicht die Kontrolle zu verlieren.
"Was ist los mit ihr?", fragte ich nun lauter und bestimmter. Er atmete hörbar aus, ich meinte sogar zu hören, dass er weinte.
+++
Was denkt ihr wird Tony Peter erzählen?Ich möchte bei diesen schweren Kapiteln nur immer wieder betonen, dass es super wichtig ist, auf sich selbst und sein Umfeld zu achten und sich Hilfe zu holen bzw. Hilfe anzubieten. Ihr seid wichtig, jeder einzelne von euch und ich möchte, dass ihr das wisst. Und notfalls bin auch ich immer hier, wenn ihr jemanden zum reden braucht <3
Love you 3000, T.
![](https://img.wattpad.com/cover/252668937-288-k334436.jpg)
DU LIEST GERADE
Darkest Nights | Peter Parker FF
FanfictionIch dachte ich sei nur eine Nebenrolle im Leben anderer. Ich dachte niemand würde mich wahrnehmen. Dabei brauchte es nur eine verhängnisvolle Party und nichts war mehr, wie es sein sollte. Plötzlich spielte ich die Hauptrolle. Eine Rolle, mit der...