~Kapitel 8~

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Zuhause angekommen, waren Dad und Pepper gerade damit beschäftigt eines von Dad's Autos zu packen mit allem möglichen Kram, den man niemals für eine einzige Nacht, die wir dort verbringen würden, benötigte.
Und meine kleine Schwester war zum Glück noch so verschlafen, dass sie mich überhaupt nicht richtig wahrnahm, sondern auf dem Sofa im Wohnzimmer lag und irgendeine Kinderserie schaute.

Schnell huschte ich in mein Zimmer, warf alles was ich anhatte in den Mülleimer, auch wenn der Rock eigentlich Liz gehörte und zog mir etwas anderes an, was mehr nach einem gemütlichen Mädelsabend aussah.
Ich war so sehr darauf fokusiert die ganze Sache vor meinen Eltern geheim zu halten, dass ich für ein paar Minuten überhaupt nicht daran dachte, wieso ich es geheim hielt.

Ich funktionierte ganz einfach, da blieb nicht viel Platz für Gefühle. Und das schätzte ich zwar im Moment noch, würde es aber bereuen, sobald die Emotionen erneut aus mir heraus brechen würden und das käme mit Sicherheit schneller als mir lieb war.

Die Tür zu meinem Zimmer öffnete sich plötzlich und mein Vater blickte mir verwirrt entgegen. Er trat ein und lächelte mich schließlich an.

"Gerade noch wollte ich Pepper einen Vortrag darüber halten, was für ein störrischer Teenager du doch bist, aber da hab ich mich wohl geirrt", sagte er sofort und begann leise zu lachen.

"Ich hab garnicht gehört, dass du nach hause gekommen bist. Wie war es denn mit den Mädels?" harkte Dad weiter nach und ich zwang mir ein sehr schlechtes Lächeln auf, um ihm zu sagen, dass der abend wie immer entspannt und schön war.

Jedes Wort fühlte sich wie eine messerscharfe Rasierklinge auf meiner Zunge an, denn ich hasste es zu lügen und war darin auch nicht sonderlich gut. Trotzdem kaufte er es mir ab und ließ mich wissen, dass wir losfahren konnten.

Also griff ich nach der Tasche neben meinem Bett, die ich gestern schon gepackt hatte und folgte Dad wieder nach unten, wo Pepper und Morgan auf uns warteten.

Die Fahrt zu der kleinen Hütte am See, die Dad vor zwei Jahren gekauft hatte, nahm ungefähr eine Stunde in Anspruch, die sich für mich jedoch anfühlte wie eine Ewigkeit.
An Schlaf war überhaupt nicht zu denken und ich wollte mich auch nicht mit meiner Familie unterhalten, aus Angst sie könnten irgendetwas merken. Also folgte ich größtenteil deren Gesprächen stumm, solange sie mich nicht direkt ansprachen.

Der Situation und dem Verhalten von Dad nach zu urteilen hatte er zum Glück auch nicht über meine Armbanduhr nachgesehen, wo ich mich aufgehalten hatte, sonst hätte er es mir längst vorgeworfen und mich zur Rede gestellt.
Also lag der Rest nurnoch an mir und ich würde den Teufel tun, ihm irgendetwas zu verraten.

Ich wollte kein Aufsehen erregen und das tat ich ganz bestimmt wenn ich es meinem Vater erzählte.
Er würde dafür sorgen dass diese Typen nie wieder glücklich wurden in ihrem Leben und das wollte ich natürlich auch, doch das war mit der Tatsache verbunden, dass meine Mitschüler erfahren würden, wer mein Vater war.

Noch dazu konnte ich ihm nicht in die Augen sehen und ihm erzählen, in was für eine verdammte Scheiße ich mich da geritten hatte. Ich wollte nicht, dass er sich für mich schämen musste oder dachte, ich sei zu schwach um die Tochter von Ironman zu sein.

Alles in allem war es die Angst ihn zu verlieren, in welcher Form auch immer. Er war alles, was mir noch blieb und der Gedanke, er könnte ein so schlechtes Bild von mir bekommen, war so schrecklich, dass ich all die Schmerzen lieber für mich behielt.

Am See angekommen lebte Morgan ihre quirrlige Art aus und begann sofort glücklich durch die Gegend zu springen, während ich Dad und Pepper half, die Dinge ins Haus zu bringen, die sie für die zwei Tage unbedingt mitnehmen wollten. Danach setzen wir uns direkt ans Ufer des Sees, um dort die Enten zu füttern.
Um genau zu sein, fütterte Morgan die Enten und wir sahen ihr dabei zu.

Darkest Nights | Peter Parker FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt