Die letzten Schritte in deren Richtung fühlten sich an wie eine Ewigkeit. Außerdem verdreifachte sich mein Herzschlag mit jedem Meter, den ich ging.
„Schätzchen, du bist ja doch da. Pepper hat gesagt, du würdest nicht kommen", gab Dad überrascht von sich und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. Ich genoss diese kleine Geste sehr.
„Hab's mir anders überlegt. Hey", sprach ich nervös in Peters Richtung. Er musterte mich mit offenem Mund, bevor er sich räusperte.
„Hey", gab er lediglich zurück. Sein kühles Auftreten mir gegenüber traf mich hart, doch verdient. Er hatte jeden Grund sauer auf mich zu sein. Doch ich würde es ihm erklären.
„Du.. du siehst sehr schön aus", stammelte er und meine Wangen begannen augenblicklich zu glühen. Ich senkte den Blick, konnte ihm nicht weiter in die Augen sehen.
„Er hat recht Taylor, das Kleid steht dir einfach unglaublich", bestärkte ihn Dad. Ich biss mir unsicher auf die Unterlippe und sah ihnen wieder entgegen. Ein leichtes Lächeln zierte mein Gesicht.
„Oh.. ich hatte schon befürchtet es wäre too much und ich würde.. naja lächerlich aussehen", gab ich offen zu. Dass es mir unglaublich schwer fiel überhaupt irgendeine Art von Kleid anzuziehen, ließ ich dabei nicht durchscheinen, auch wenn es Peter vermutlich sowieso durchschaut hatte. Kleider und Röcke sind zu meinen Feinden geworden, obwohl sie das was passiert war überhaupt nicht beeinflusst hatten.
„Was? Nein.. nein du siehst wirklich..", Peter räusperte sich erneut, „uhm.. wow", beendete er den Satz und ich konnte sehen, wie sich sein Kiefer anspannte.
„Du verschlägst dem Jungen ja ganz die Sprache, Spätzchen", mit diesen Worten hatte Dad offensichtlich beschlossen, die Situation noch viel unangenehmer werden zu lassen. Nun glühte mein gesamtes Gesicht und lief vermutlich knallrot an. Passend zum Kleid immerhin.
„Dankeschön", sagte ich ehrlich. „Können wir später mal reden?", fragte ich an Peter gerichtet und hoffte inständig, dass er mir nicht die kalte Schulter zeigen würde. Ich weiß das hätte ich verdient, doch es würde mir das Herz brechen.
„Uh.. ja.. ja klar.. Yepp", antwortete er und nickte eifrig, bevor ich mich lächelnd Dad zuwendete. Ich sollte dringend Pepper finden und die Dinge mit ihr klären.
„Hast du Pepper gesehen? Ich muss sie dringend sprechen", erklärte ich. Dad schüttelte den Kopf.
„Nein, sie wollte sich nach den Vorbereitungen nochmal frisch machen und meinte, sie würde etwas später auftauchen. Aber bis sie hier ist, kann ich dir doch ganz offiziell ein paar Leute vorstellen, meinst du nicht?", er grinste über das ganze Gesicht. Ich wusste, dass er von seinen Kollegen sprach, wenn ich das so nennen konnte, und wurde sofort nervös. Doch das stolze Lächeln in seinem Gesicht gab mir zumindest ansatzweise das Gefühl, er würde dies wirklich wollen, mich wirklich zu einem Teil davon machen wollen.
„Okay na schön, bis später Pete", sagte ich noch, bevor ich mich bei Dad einhakte und zum anderen Ende des Raumes führen ließ. Je näher wir diesen unglaublichen Menschen kamen, desto schneller schlug mein Herz. Ob sie enttäuscht sein würden, wenn Tony Starks Tochter einfach nur ein ganz normales Mädchen war?
„Also da das ja neulich ziemlich wirr war, wollte ich euch nochmal offiziell meine ältere Tochter vorstellen", begann er ein Gespräch und ich fühlte mich sofort angestarrt. Um Himmels willen, da war er, der von mir zutiefst gehasste Mittelpunkt. Wie konnte Dad dieses Gefühl so sehr lieben?
„Hey, ich bin Taylor", bekam ich gerade noch so heraus, bevor ich die Luft wieder anhielt. Unsicher sah ich durch die Runde und presste die Lippen aufeinander. Niemand sagte etwas, keiner bewegte sich und ich hatte das Gefühl im Erdboden zu versinken. Sie hassten mich, das war doch eine ganz klare Angelegenheit.
„Freut mich dich wieder zu sehen, ich bin Steve", sagte der blonde Mann endlich und kam mit großen Schritten auf mich zu, um mir die Hand zu geben. Dankend schüttelte ich sie und versuchte mich nicht zu sehr davon beeindrucken zu lassen, dass ich gerade Captain America höchstpersönlich berührte.
„Mein Name ist Bruce und das hier ist unser Geburtstagskind Natasha", sprach nun der nächste und meine Nervosität verflog so langsam ein bisschen.
„Oh alles Gute zum Geburtstag. Ich hoffe deine Feier gefällt dir", sagte ich zittrig und lächelte in die Runde.
„Oh und wie mir die Feier gefällt", antwortete sie grinsend und nahm einen Schluck aus ihrem Glas „du siehst übrigens wunderschön in dem Kleid aus", sagte sie anschließend und zeigte auf mich. Überfordert öffnete ich den Mund und starrte sie an.
„Sag ich doch, Taylor dachte sie würde lächerlich aussehen", sprach Dad in die Runde und begann zu lachen. Na gottseidank wusste er immer, wie man Situationen noch unangenehmer machte. Was würde ich nur ohne ihn tun?
„Was? Das soll wohl ein Witz sein", gab Steve grinsend von sich.
„Das stimmt absolut nicht Taylor, es steht dir wirklich sehr gut. Ich bin Wanda", sagte sie und schenkte mir ein ehrliches Lächeln.
„Oh.. danke", gab ich zurück, überfordert von all den Eindrücken. Ganz normale Menschen tatsächlich. Mehr oder weniger. Vielleicht wenn man die Superkräfte außer Acht ließ. Oder die Tatsache, dass mir ein Gott gegenübersaß. Vielleicht war die Situation doch nicht ganz so normal.
„Da kommt Pepper. Wow, sieh sie dir an", schwärmte Dad sofort und ich drehte mich zur Treppe, um diese wunderschöne Frau dabei zu beobachten, wie sie in ihrem dunkelblauen Abendkleid die Treppe hinunter schritt. Ich sah dabei mit Sicherheit wie ein Idiot aus, während sie wie ein Supermodel auf uns zu lief.
Mit einem perfekten Lächeln kam sie bei Dad an. Er legte eine Hand um ihre Taille und küsste ihre Schläfe.
„Du siehst wunderschön aus", sagte er leise, doch gerade noch laut genug, dass ich es hören konnte. Er vergötterte sie und das konnte ich gut verstehen. Sie gab alles für ihn und diese Familie. Und damit hatte sie es garantiert nie leicht. Und ich hatte es mit Füßen getreten.
„Ja er hat recht, dein Kleid ist echt sehr schön", sagte ich kleinlaut und lächelte ihr entgegen. Überrascht musterte sie mich und das Kleid das ich trug.
„Können wir vielleicht mal kurz reden?", wollte ich wissen und ein sanftes Lächeln erschien in ihrem Gesicht. Das nahm mir viel von meiner Angst, konnte sie jedoch nicht ganz verhindern. Selbst wenn sie sich beruhigt hatte und mir meine Worte nicht mehr übel nahm, konnte ich sie trotzdem nicht mehr zurücknehmen. Der Schaden war bereits angerichtet und wenn ich ihr weh getan hatte, konnte ich das mit einer Entschuldigung nicht rückgängig machen. Und ich hatte wirklich Angst, dass sie von nun an denken würde, ich fühlte mich nicht wohl in dieser Familie, denn das stimmte nicht.
„Natürlich können wir reden", stimmte sie mir zu und ergriff meine Hand, um mich durch die Leute zu einem Fenster zu führen.
+++
Ob Pepper und Peter ihr verzeihen werden?Love you 3000, T.

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Darkest Nights | Peter Parker FF
FanfictionIch dachte ich sei nur eine Nebenrolle im Leben anderer. Ich dachte niemand würde mich wahrnehmen. Dabei brauchte es nur eine verhängnisvolle Party und nichts war mehr, wie es sein sollte. Plötzlich spielte ich die Hauptrolle. Eine Rolle, mit der...