„Ich.. ich erzähle dir jetzt etwas, Peter Parker. Und vermutlich werde ich das in weniger als einer Sekunde bereuen, mich schämen und dich beten zu vergessen was ich gesagt habe. Aber gerade im Moment fühlt es sich ziemlich richtig an", begann ich nervös und wusste selbst nicht so wirklich, was ich da tat.
Scheinbar war mir eine Synapse durchgebrannt und führte nun zu unumkehrbaren Dummheiten. War ich gerade wirklich dabei Peter zu erzählen, dass sich mein Herz komisch anfühlt, wenn ich an ihn dachte?
„Du kannst mir alles erzählen Taylor", entgegnete er.
Und mit diesen Worten verlor ich tatsächlich jegliche Zweifel, ihm zu sagen, was ich empfand. Ich konnte es zwar selbst nicht so recht erklären, was in mir vorging. Alles was ich wusste war, dass in all dieser Dunkelheit, Peter Parker mein einziges Licht war.
„Ich meine es ernst, wenn ich sage, dass du das beste bist, was mir passiert ist. Ich bin jeden Tag 24 Stunden von Dunkelheit umgeben. Alles zieht mich runter. Es gibt nichts da draußen, dass mir auch nur ein bisschen Licht spendet. Aber wenn du da bist.. da lichten sich die Wolken und die Schatten sind vertrieben. Zumindest für einige Zeit", gab ich zu und mied seinen Blick, bis ich zuende gesprochen hatte.
„Meinst du das ernst?", fragte er überfordert nach. Ich nickte und sah ihm fest in die Augen.
„Du bist alles an dem ich zurzeit festhalte. Die einzige Person, die ein bisschen Leben in diese Hülle zurückbringt. Und eigentlich wollte ich auch heute mein Zimmer nicht verlassen aber der Gedanke an dich hat mir die Kraft dazu gegeben. Ich weiß wie bescheuert kitschig das alles klingt", kurz lachte ich über meine eigenen Worte, um meine Unsicherheiten zu überspielen.
„Ich.. uhm.." stotterte Peter nervös und musterte mich mit leicht geöffnetem Mund.
„Oh man ich hab's komisch gemacht. Tut mir leid, ich weiß manchmal nicht, wann man besser den Mund hält. Aber wenn ich mich jetzt sowieso schon bis auf die Knochen blamiert habe, kann ich auch noch einen drauf setzen. Peter ich glaube, dass ich mich..", plötzlich ging die große Metalltür hinter uns auf und wir blickten erschrocken über unsere Schultern.
„Ach hier seid ihr. Ich dachte Friday erzählt quatsch, als sie meinte du wärst auf dem Dach. Ich wollte euch nur sagen, dass wir den Geburtstagskuchen anschneiden wollen. Das wollt ihr doch nicht verpassen, richtig?", fragte er mit genug Nachdruck, um und zu vermitteln, dass er uns keine Chance gab nein zu sagen.
Er beäugte uns skeptisch und das war absolut kein gutes Zeichen.
„J-ja.. ich meine nein. Natürlich wollen wir das nicht verpassen, Dad. Wir sind sofort da", stotterte ich und begriff, wie mich mein Vater gerade davor gerettet hatte, den größten Blödsinn offenkundig zu machen.
Wollte ich ihm gerade wirklich sagen, dass ich mich in ihn verliebt hatte? Das hätte mich doch absolut blamiert. Niemals könnte er dasselbe für mich empfinden. Immerhin war ich der Abschaum. Ich war das, was von einem Mädchen übriggeblieben war. Benutzt, wertlos und beschmutzt. Das könnte er sich nicht antun.
Dad musterte uns skeptisch. Fragend sah ich zu ihm auf. Einen Moment schien er zu überlegen, bevor sich sein Blick verdunkelte und er Peter ins Visier nahm.
„Hey Parker?", sprach er ihn an. Peter kniff nervös die Augenbrauen zusammen und sah Dad entgegen.
„Uh.. ja Sir?", entgegnete er angespannt.
„Wolltest du gerade meine Tochter küssen?", fragte er. Ich riss die Augen auf und spürte die Hitze in meine Wangen steigen.
„Was?!", hakte Peter erschrocken nach.
„Dad!" ermahnte ich ihn. Wieso musste er mich immer lächerlich machen? War das vielleicht sein Job? Mich in unangenehme Situation zu befördern? Falls ja, gelang ihm das wie immer blendend. Als ob Peter mich küssen wollte.
„N-nein Sir", antwortete Peter und schien noch immer überfordert zu sein. Er schluckte hart, bevor er sich wieder traute zu blinzeln.
In meiner Brust begann etwas zu stechen. Natürlich wusste ich, dass Peter mich nicht küssen wollte. Es so deutlich zu hören, obwohl ich selbst die Frage vermutlich anders beantwortet hätte, tat trotzdem weh.
„Oh sie ist dir also nicht gut genug, huh?", hakte Dad weiter nach und obwohl ich dachte, das wäre nicht möglich, riss ich die Augen noch weiter auf.
„Verdammt Dad! Was soll das?", fragte ich aufgebracht. Der Moment war so schön. Ich hatte es so sehr genossen mit Peter hier oben zu sitzen und mit ihm zu sprechen. Und dann kam Dad und zerstörte alles. Wie sollte ich das wieder gut machen bei Pete? Er würde denken mein Dad ist völlig verrückt geworden.
„Was? Natürlich ist sie das! Mehr als das.. ich .. ich meine.. uhm..", stotterte er nervös und sah meinem Vater trotzdem standhaft entgegen.
„Dein Gesicht", sagte Dad.
„Entschuldigung was?", fragte Peter.
Plötzlich begann Dad lauthals zu lachen und hielt sich zu allem Überfluss auch noch den Bauch. Mein Mund öffnete sich verwirrt. Meine Augenbrauen zogen sich überfordert zusammen. Was zur Hölle?
„Du solltest dein Gesicht sehen, Kid! Lass dich doch nicht so einschüchtern von mir. Obwohl.. doch lass dich weiter so einschüchtern, denn das... war sowas von lustig", lachte Dad weiter.
Peter und ich schenkten uns kurz einen verwirrten Blick, bevor er ein kurzes Lachen ausstieß und sich erleichtert durch die Haare fuhr. Die Anspannung fiel so langsam von mir ab und mein Herzschlag nahm wieder eine normale Frequenz an. Vorwurfsvoll sah ich meinem Vater entgegen, der endlich aufhörte zu lachen.
„Ach komm Spätzchen, sieh mich nicht so an. Da muss der Junge wohl durch. Und jetzt los, es ist Schokokuchen", er grinste uns wissend an, bevor er durch die große Metalltür verschwand und uns mit unseren Gedanken allein ließ.
„Das tut mir so leid. Ich weiß auch nicht, was in ihn gefahren ist", entschuldigte ich mich in Dads Namen. Peter lachte erneut kurz auf, bevor er mich musterte. Ich schenkte ihm ein beschämtes Lächeln.
„War doch halb so wild, das halte ich schon aus", er machte eine wegwerfende Handbewegung und ich atmete einmal tief durch, schloss die Augen, bevor ich ihn wieder ansah.
„Du machst echt was mit", stellte ich fest.
„Ist mir eine Ehre", er lächelte mich ehrlich an und um mein Herz wurde es ganz warm.
„Also.. dann lass uns lieber wieder reingehen, bevor wir keinen Kuchen mehr bekommen. Ist alles gut zwischen uns?", fragte ich schüchtern. Peter stand auf und reichte mir die Hand, um mir aufzuhelfen. Ich versuchte den Blick nach unten zu meiden und lief mit ihm über das Dach.
„Alles gut zwischen uns. Oh und Taylor?"
„Ja?", gespannt sah ich ihm entgegen. Eine seiner Hände lag bereits auf der Türklinke. Kurz sah er in die Nacht hinaus, grinste wie ein kleiner Junge und sah dann zu mir.
„Mir geht's genauso. Du weißt schon.. das was du nicht mehr sagen konntest. Das solltest du wissen", antwortete er, bevor er die Tür öffnete und uns zurück zur Party brachte.
+++
Was denkt ihr, wie die Party weiter verläuft?Also weil jetzt öfter die Frage kam: Ja, ich schreibe diese Geschichte weiter. Sollte ich sie aus irgendwelchen Gründen abbrechen, würde ich das bekanntgeben. Nur habe ich momentan kaum Zeit zu schreiben, deshalb dauert es so lange, bis neue Kapitel kommen.
Love you 3000, T.
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Darkest Nights | Peter Parker FF
FanfictionIch dachte ich sei nur eine Nebenrolle im Leben anderer. Ich dachte niemand würde mich wahrnehmen. Dabei brauchte es nur eine verhängnisvolle Party und nichts war mehr, wie es sein sollte. Plötzlich spielte ich die Hauptrolle. Eine Rolle, mit der...