~Kapitel 86~

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„Wie redest du eigentlich mit mir?!", zischte Brandon und baute sich gefährlich vor mir auf, doch anstatt davon zu rennen oder zu weinen, ging ich einen weiteren Schritt auf ihn zu und richtete mich noch ein bisschen auf. Er war so überrascht, dass er einen Moment die Fassung verlor, bevor er mich wieder provokant angrinste.

„Du wirst dich noch wundern, du verficktes Monster. Du wirst untergehen, hörst du mich? Ich mach dich verdammt nochmal fertig!", zischte ich und merkte gar nicht, wie meine Worte immer lauter wurden. Die Mitschüler, die sich noch immer auf den Schulfluren tummelten, begannen dem Geschehen zu folgen und ich hatte ein verdammtes Deja Vu. Doch dieses Mal würde ich nicht als Opfer aus dieser Situation gehen.

„Du hältst sofort deine verdammte Fresse, Schlampe!", zischte er gefährlich und kam mir noch näher. Er wollte mich einschüchtern, doch das konnte er nicht mehr. Ich grinste ihn an, hob meine Hand und gab ihm eine kräftige, laut krachende Ohrfeige. Nun hatten auch die letzten Schüler ihre Aufmerksamkeit auf uns gerichtet und einige sogen scharf die Luft ein.

Brandon knurrte wütend, bevor er einen letzten Schritt auf mich zumachte und seine Faust hob. Ich wartete auf einen Schlag, er erreichte mich jedoch nicht.

„Oh nein, das wirst du nicht tun!", zischte Peter und fing Brandons Faust auf halben Weg ab. Er schob sich ein wenig vor mich und hielt Brandons Faust fest in seiner Hand, bevor er sie ruckartig nach hinten drückte und ein unangenehmes, lautes Knacken zu hören war.

„Fuck! Was hast du getan!? Heilige Scheiße!", zischte Brandon schmerzverzerrt und ein amüsiertes Grinsen schlich sich in mein Gesicht. Es tat so verdammt gut, ihn leiden zu sehen. Ich dachte nicht, dass ich die Person für Revenge war, doch zu sehen, wie man ihm wehtat, half meiner Seele ungemein.

„Du hast mir die scheiß Hand gebrochen du Wichser!", schrie er und versuchte nun mit der anderen Hand nach Peter zu schlagen. Dieser wich natürlich aus und fing nun auch noch die andere Hand ab.

„Du hast mehr verdient, als eine beschissene gebrochene Hand. Und jetzt nimm die Hand runter, bevor du dir die nächsten Wochen nicht selbst den Arsch abwischen kannst!", zischte Peter gefährlich und stieß Brandon ein Stück von sich.

„Das ist nicht vorbei!", schrie er in meine Richtung und meine Wut staute sich unangenehm in meinem Körper an. Ich wollte ihm am liebsten selbst wehtun. Ihn leiden sehen. Aber das ging nicht. Ich war nicht wie er. Ich kannte andere Wege. Bessere Wege.

„Es ist vorbei", antwortete ich ruhig und sah mich im Schulflur um, bevor ich tief durchatmete. Wenn ich das durchgezogen hatte, würde ich die Schule vermutlich doch wechseln müssen. Doch ich rannte nicht mehr weg. Ich musste mich dem stellen und er musste endlich für das bezahlen, was er mir angetan hatte.

„Euer verfickter Schönling hier ist ein verdammtes Monster!", sagte ich laut und es war mucksmäuschenstill um uns herum.

„Halt deine verdammte Fresse, ich mach dir das Leben zur Hölle, ich schwöre es dir!", zischte Brandon bedrohlich und schien zu wissen, was ich vorhatte. Ich lachte ironisch auf und sah ihm grinsend entgegen.

„Dafür ist es zu spät. Du hast mir mein Leben schon zur Hölle gemacht! Ich habe monatelang gelitten wegen dir! Ich war verfluchte 16 Tage im Krankenhaus, weil du mich in den Tod getrieben hast! Du bist ein verficktes Monster und das muss jeder hier wissen!", schrie ich. 

Und es war mir so verdammt egal, ob gleich alle wissen würden, was er mir angetan hatte. Ich war das verdammte Opfer, ich hatte nichts falsch gemacht. Ich brauchte mich nicht dafür zu schämen. Er war verdammt nochmal der Schuldige und damit sollte er jetzt leben.

„Halt sofort die Fresse, ich schwöre dir, wenn du das tust..", begann er wütend und ging wieder auf mich zu.

„Brandon Cartwright hat mich vergewaltigt. Vor 7 Monaten auf einer Seniorparty. Er und seine verfickten Freunde haben mich unter Drogen gesetzt und in einem Raum eingesperrt. Er hat die Bilder gegen meinen Willen geschossen und sie die letzten Monate als Druckmittel gegen mich eingesetzt!", schrie ich und sah Brandon dabei tief in die Augen.

Er taumelte einen Schritt zurück und blinzelte unkontrolliert, als hätte ihn ein Schlag im Gesicht getroffen. Meine Atmung ging unregelmäßig und schien mir so unglaublich laut in der Stille, die um mich herum herrschte.

Sie hielt jedoch nicht lang an, denn kurz darauf brach ein unruhiges Getuschel um mich herum aus.

„Die verfickte Schlampe lügt! Sie ist völlig irre geworden! Der kann man doch kein Wort glauben!", schrie er nun und wand sich an die anderen Schüler. Diese musterten ihn nur erschrocken.

Ein Typ aus der Football Mannschaft ging auf Brandon zu und zog ihn an der Schulter in seine Richtung.

„Das ist nicht dein verfickter Ernst", zischte dieser wütend und musterte Brandon.

„Was zur Hölle? Als ob ihr dieser Irren glaubt! Einen Scheiß habe ich getan! Was kann ich dafür, wenn sie sich von mir ficken lässt und darum bettelt, diese Fotos von ihr zu schießen?!", brüllte Brandon und riss sich von seinem Football Kollegen los.

„Alter, wenn das die Wahrheit ist..", sagte der Football-Junge, dessen Namen ich nicht kannte, doch Brandon unterbrach ihn.

„Natürlich nicht!", verteidigte er sich.

„Hör endlich mit den verfluchten Lügen auf und steh zu dem, was du getan hast!", zischte ich.

„Halt endlich die Fresse du dumme Schlampe!", antwortete er. Peter knurrte neben mir, bevor er mit großen Schritten auf ihn zuging und ihm mit der Faust mitten ins Gesicht schlug. Brandons Nase begann sofort zu bluten und er taumelte zurück. Ich riss erschrocken die Augen auf.

„Fuck, ich bin es leid mir das anzuhören, verfickter Bastard!", brüllte Peter ihm ins Gesicht, bevor er ihn erneut schlug. Brandon fiel zu Boden und Peter wurde von dem Footballspieler zurückgehalten. Sein Kiefer stach markant hervor und seine Hände waren zu Fäusten geballt.

„Das ist ja mal wieder typisch, die kleine Taylor erfindet Lügen, um sich selbst aus dem Dreck zu ziehen", ertönte Liz nervige Stimme und ich wirbelte zu ihr herum. Dieses Mal war ich kurz davor meine Kampfkünste auszupacken. Dieses Mädchen ging mir so unglaublich hart auf die Nerven, dass ich das nicht mehr länger aushielt.

„Hör endlich auf damit, Liz!", mischte sich nun Betty ein und ich sah sie überrascht an. Sie senkte den Blick und tippelte von einem auf den anderen Fuß.

„Sie sagt die Wahrheit", fuhr sie fort, dieses Mal jedoch leiser. Ich wurde hellhöriger. Wie konnte sie wissen, dass ich die Wahrheit sagte? Sie atmete tief durch, bevor sie zu mir aufsah.

„Er hat mir dasselbe angetan. Vor ein paar Monaten", sagte sie nun und mein Mund fiel erschrocken auf. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie ein schwarzhaariges Mädchen auf uns zulief und sich zwischen uns stellte. Sie atmete hektisch, bevor sie lediglich nickte. Sie bekam kein Wort heraus, doch ich wusste genau, was sie sagen wollte.

Fest biss ich die Zähne zusammen und drehte mich wieder in Brandons Richtung, der sich mittlerweile wieder aufgerappelt hatte. Ich grinste ihn an.

„Game over", hauchte ich triumphierend.

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Oh Leute das hat so gutgetan. Es macht nichts ungeschehen aber einfach über zig Kapitel diesen Druck aufrechtzuhalten und jetzt endlich die Enthüllung zu schreiben war so befreiend. Ganz schön viel passiert in dem Kapitel. Was denkt ihr, werden die drei Mädels jetzt machen?

Love you 3000, T.


Darkest Nights | Peter Parker FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt