"Tu mir einen Gefallen und sammel deine letzten 3 Gehirnzellen zusammen, Liz! Du gehst mir und jedem anderen in diesem Raum gewaltig auf die Nerven. Steck deine Nase nicht ständig in Angelegenheiten die dich überhaupt nichts angehen. Am besten du hältst einfach deine beschissene Klappe!", erwiderte ich wütend. Natürlich hatten sie mich alle angestarrt und natürlich hielten sie mich jetzt für völlig durchgeknallt.
Doch das war mir so egal. Ich konnte mir nicht weiter gefallen lassen, wie sie mir auf der Nase herumtanzte. Bei allem was gerade los war, schaffte sie es immer wieder die Kirsche auf dem Sahnehäubchen zu sein und das Fass zum Überlaufen zu bringen.
Und es gab tatsächlich Zeiten, in denen ich mit ihr befreundet war. Ziemlich erbärmlich, wenn ich so darüber nachdachte.
"Wie redest du eigentlich mit mir?!", entgegnete sie nun wütend. Ich lachte humorlos auf, das konnte schließlich nur ein Witz sein.
"Ich rede mit dir, wie ich verdammt nochmal mit dir reden will! Wer denkst du, bist du, dass du eine andere Behandlung verdienst? Denkst du, dass dich irgendjemand hier tatsächlich leiden kann? Dass das da deine Freunde sind? Du weißt nicht einmal was wahre Freundschaft bedeutet. In deiner kleinen Liz' Bubble gibt es nämlich nur dich. Dich und dein verfickt großes Ego. Für mehr ist da überhaupt kein Platz, weil du dich für verdammt wichtig hältst. Dabei fühlst du dich nur so unglaublich groß, weil du alles andere um dich herum klein und schlecht machst. Und darauf bist du stolz? Wow Liz, ich bin beeindruckt", zischte ich zurück. Das musste sein. Das musste definitiv raus.
"Es reicht!", warf Mr.Williams ein und ließ uns beide verstummen "du warst zu spät, machst nicht mit und störst jetzt schon wieder meinen Unterricht mit diesem Kindergarten! Wenn du nichts anderes zu meinem Unterricht beizutragen hast, dann setz dich einfach auf die Bank und heute Nachmittag wirst du zum Nachsitzen erscheinen!", schrie er nun beinahe.
"Aber sie...", begann ich und zeigte auf Liz, die schon wieder dieses ekelhaft falsche Grinsen im Gesicht hatte.
"Es ist mir egal! Auf die Bank!", schrie er und ich wich einen Schritt zurück. Peter war im Begriff auf mich zuzulaufen, doch er sollte sich jetzt nicht auch noch in Schwierigkeiten bringen. Also tat ich, was ich am besten konnte und lief weg. Ignorierte die Rufe meines Lehrers und verließ die Sporthalle wütend.
Mit geballten Fäusten lief ich durch die Schule und versuchte mich zu beruhigen. Letztlich landete ich in der Bibliothek und bereitete mich auf die folgenden Fächer vor. Wahrscheinlich würde das mal wieder ein Nachspiel haben, doch wäre ich nicht gegangen, wäre ich ihr vermutlich ins Gesicht gesprungen und hätte ihr die Augen ausgekratzt. Alleine ihre Blicke machten mich mittlerweile so aggressiv, dass es nicht mal einen ihrer dummen Sprüche brauchte, um mich zur Weißglut zu bringen.
Nach den zwei Sportstunden lief ich wieder zu meinem Spind und fand Peter vor, der auf mich zu warten schien. Dieses mal lächelte er jedoch nicht.
"Was war das denn vorhin?", wollte er wissen. Ich zuckte ahnungslos mit den Schultern. Ich wusste selbst nicht, was in mich gefahren war. Ich konnte die Klappe einfach nicht mehr halten. Ich tauschte meine Bücher und ließ mich dabei von Peter anstarren, als hätte ich den Verstand verloren. Konnte man ihm wohl nicht verübeln.
"Du musst nachsitzen", merkte er an.
"Ja, ich glaube ich habe größere Probleme als das", nuschelte ich. Peter griff nach meinem Arm und drehte mich in seine Richtung. Er war nur ein wenig größer als ich, trotzdem versuchte ich ihm nicht direkt in die Augen zu sehen. Ich hörte wie er tief durchatmete.
"Du hast versprochen, dass du mich nicht mehr ausschließen wirst", sagte er und ich hob den Blick endlich. Das tat ich doch überhaupt nicht, oder? Der Blick in seine Augen gab mir Sicherheit.
"Das mache ich doch überhaupt nicht.. ich war nur einfach so genervt und Liz hat mich so wütend gemacht", erklärte ich. Sanft zog Peter mich zu sich und legte die Arme um meinen Körper. Erschöpft lehnte ich die Stirn gegen seine Schulter und ließ mich von ihm festhalten.
"Liz ist eine riesengroße Nervensäge und ich finde es gut, dass du dich verteidigt hast", begann er "aber du kannst doch nicht einfach abhauen, wenn Williams zu dir sagt, dass du dich auf die Tribüne setzen sollst".
"Und wieso nicht?", fragte ich.
"Na weil..", begann er erneut, wurde jedoch unterbrochen.
"Warte was? Du bist einfach so abgehauen? Oh mein Gott, Williams ist bestimmt knallrot geworden", erklang MJ's Stimme lachend hinter mir. Ich löste mich hektisch von Peter und drehte mich zu MJ. Sie stand mit Ned neben meinem Schrank.
"Du wirst mir wirklich immer symphatischer", sagte sie schmunzelnd und Peter verdrehte die Augen.
"Das ist nicht lustig, jetzt muss sie nachsitzen", murmelte Peter und MJ verdrehte die Augen.
"Na und? Ist doch nur eine Stunde", gab MJ schulterzuckend zurück. Ich wusste, dass Peter nur mein bestes wollte und versuchte mich zu beschützen. Doch gerade gab er mir nur das Gefühl, als hätte ich einen riesigen Fehler begangen und das stimmte nicht. Ich war endlich einmal für mich selbst eingestanden. Ich hatte Liz Gegenfeuer geboten und mich nicht blöd von einem Lehrer runtermachen lassen. Für mich war das ein Fortschritt.
"Immerhin hat sie Liz die Stirn geboten und ihr gesagt, dass sie nur noch ein paar Gehirnzellen übrig hat", sagte Ned amüsiert und stellte sich glücklicherweise auch auf meine Seite. Okay das klang, als wären Peter und ich nicht mehr auf der selben Seite und das stimmte natürlich nicht. Aber Ned und MJ beruhigten mich ein wenig.
"Was?! Oh mein Gott das ist ja fantastisch!", gab sie begeistert von sich und grinste wieder breit. Wenn man dieses Mädchen mit etwas glücklich machen konnte, dann war es definitiv Liz eins auszuwischen. Ich lächelte schüchtern und hörte die Klingel, die die nächste Schulstunde ankündigte.
"Okay lasst uns zum Unterricht gehen, reicht wenn einer von uns heute zu spät war", sagte Ned und lachte kurz, weshalb ich ihn vorwurfsvoll, jedoch schmunzelnd ansah.
"Ja geht schonmal vor, wir müssen noch kurz was besprechen", sagte Peter und griff nach meiner nicht verletzten Hand. Wir mussten etwas besprechen? Das klang ja ernst.
"Na gut", Ned nickte und ging in die andere Richtung. MJ hingegen ließ sich nicht so leicht abwimmeln. Ein schelmisches Grinsen erschien in ihrem Gesicht.
"Ohlalaaa was haben unsere Turteltauben denn alleine zu besprechen?", flötete sie und ich wurde vermutlich mal wieder knallrot im Gesicht. Man konnte mich auch einfach mit Taylor Tomate Stark ansprechen.
"MJ...", murrte Peter und sein Griff um meine Hand wurde fester. Nicht schmerzhaft oder angespannt, eher als erhoffe er sich von mir irgendeine Art von Beistand.
"Wir kommen gleich", sagte ich schließlich und sein Druck wurde wieder lockerer.
"Na schön", sagte MJ skeptisch, verengte die Augen ein wenig und musterte uns einen Moment, bevor sie Ned in den Unterricht folgte. Ich hingegen drehte mich zu Peter und wartete ab, was es zu besprechen gab.
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Das Gespräch zwischen Taylor und Peter ist also noch nicht zuende. Was wird er zu ihr sagen?Love you 3000,T.
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Darkest Nights | Peter Parker FF
FanfictionIch dachte ich sei nur eine Nebenrolle im Leben anderer. Ich dachte niemand würde mich wahrnehmen. Dabei brauchte es nur eine verhängnisvolle Party und nichts war mehr, wie es sein sollte. Plötzlich spielte ich die Hauptrolle. Eine Rolle, mit der...