"Ich.. ich kann nicht", stotterte ich panisch und sah mich hilfesuchend um, doch wer sollte mir schon zur Hilfe eilen? Dad war enttäuscht von mir und Morita warf mich nur nicht raus, weil ich Tony Starks Tochter war. Andernfalls hätte er seine Drohung mit Sicherheit wahr gemacht.
"Natürlich wird sie den Vortrag halten", widersprach mir Dad und ich wusste, ich hatte keine Chance mir hier überhaupt noch irgendeine Art von Gehör zu verschaffen.
"Nein.. Nein! Ich kann das wirklich nicht machen!", meine Stimme wurde lauter, denn niemand wollte mir verdammt nochmal zuhören. Dabei mussten sie doch alle die Wahrheit erfahren. Fuck wie konnte all das passieren?
"Sei jetzt still!", forderte Dad harsch und ich verstummte erschrocken, bevor ich in meinem Stuhl versank. Er verbat mir nie den Mund, er wollte immer dass ich das sagte, was mir auf der Seele brannte.
"Okay, ich schätze das ist dann alles. Danke, dass Sie vorbeigekommen sind und es tut mir leid, dass ich Sie von der Arbeit abhalten musste hierfür", sagte Rektor Morita und stand wieder von seinem Stuhl auf. Auch Dad stand auf, weshalb ich folgerte, dass auch ich mich bewegen sollte.
"Nein, das ist in Ordnung. Ich bin froh, dass Sie mich endlich über all das informiert haben", sagte Dad und bedankte sich allen ernstes auch noch hierfür. Ich wusste selbst nicht was ich denken oder fühlen sollte.
Dad verlies das Büro zuerst und ich folgte ihm hektisch. Ich wollte ihm all das erklären, bevor er nach Hause ging und seine Meinung über all das noch festigte.
"Dad warte bitte! Lass es mich erklären!", bat ich verzweifelt und trat neben ihn. Ein Blick in den Schulflur zeigte mir, dass obwohl die Zeit sich ewig angefühlt hatte, die Stunde noch immer nicht begonnen hatte. Erneut starrten mir neugierige Schüler entgegen. Unter ihnen Liz und die anderen. Die Blicke galten jedoch vermutlich mehr meinem Vater als mir.
Großartig, wer es noch nicht durch die beschissene Lautsprecherdurchsage vermutet hatte, sah spätestens jetzt, dass die Schande der Midtown High die Tochter der berühmten Ironmans war. Ich glaube, ich hatte mich noch nie selbst mehr gehasst als in diesem Moment. Ich zog alles und jeden in den Dreck. Ich war eine beschissene, wertlose Schande.
Er drehte sich in meine Richtung und interessierte sich kein bisschen für die starrenden Blicke meiner Mitschüler.
"Gib mir dein Handy", forderte er und ich blinzelte verwirrt.
"Was?", hakte ich nach.
"Ich gehe jetzt nach Hause und du gehst in den Unterricht. Falls das nicht klar ist, du kommst nach dem Unterricht sofort nach Hause. Und ich will dein Handy haben, bevor du nochmal sowas dummes machst", forderte er erneut. Seine Stimme war gefasst und ruhig, doch um ehrlich zu sein machte mir genau das Angst. Er brodelte innerlich, ich kannte ihn einfach zu gut.
"Dad.. komm schon..", murmelte ich und schämte mich, dass meine Mitschüler diese Szene verfolgen konnte. Ich war doch sowieso schon eine Witzfigur für sie geworden. Und nun konnten sie auch noch sehen, dass nicht mal meine eigene Familie auf meiner Seite stand.
"Sofort!", sagte er nun laut und fordernd. Erschrocken zog ich mein Handy aus der Hosentasche und überreichte es ihm. Er steckte es in die Tasche seiner Anzugjacke und drehte sich wortlos weg von mir, um die Schule zu verlassen. Voller Respekt gingen ihm die Schüler aus dem Weg und starrten ihn an wie einen Superstar, bevor ihre Blicke wieder zu mir fuhren.
Panisch und unsicher sah ich mich um, hielt Ausschau nach Peter, da er mir versichert hatte, genau hier zu warten. Doch er war nicht da. Alles was ich sah, waren die gehässigen Blicke meiner Mitschüler. Und dem konnte und wollte ich mich definitiv nicht stellen.
Und da ich sowieso nichts mehr zu verlieren hatte und den Teufel tun würde mich jetzt in ein beschissenes Klassenzimmer zu setzen, verließ ich die Schule nur kurz nach meinem Vater und lief ratlos durch die Straßen von New York.
Ich lief eine ganze Weile durch den Central Park und machte mir Gedanken darüber, wie ich das alles wieder gerade biegen konnte. Doch jeder meiner Gedanken schmerzte, mein ganzer Kopf tat weh. Alle Gedanken endeten dunkel und traurig. Ich wusste nicht, wie viel Zeit verging bis mir endlich einfiel, wo ich jetzt unterkommen konnte.
Eine halbe Stunde später stand ich vor der Tür zu May und Peters Wohnung und klingelte. Nur kurze Zeit später öffnete sich die Tür. Doch entgegen meiner Erwartung öffnete nicht May die Tür, sondern Peter. Verwirrt musterte ich ihn, kam jedoch nicht dazu etwas zu sagen, denn er zog mich sofort in seine Arme.
"Da bist du ja.. zum Glück ist dir nichts passiert", nuschelte er in meine Haare, während er mich festhielt.
"W-was machst du denn hier?", wollte ich wissen. Ich wusste nicht, ob er mich überhaupt verstehen konnte, da ich in sein Shirt sprach. Er ließ mich etwas lockerer, sodass ich ihm ins Gesicht sehen konnte.
"Ich habe gespürt, dass du hierher kommen würdest", antwortete er und ich nickte lediglich.
"Aber die Schule..", murmelte ich. Er schüttelte den Kopf.
"Scheiß doch auf die Schule. Du brauchst mich gerade mehr", antwortete er.
"Darf ich reinkommen?", fragte ich und er nickte sofort, bevor er mich an der Hand in seine Wohnung führte. Mir fiel auf, dass ich eine ganze Weile nicht mehr hier war. Und das obwohl ich mich so wohl fühlte. Seit Peter wusste, wer mein Vater war, besuchte er eigentlich immer mich, nicht andersrum.
"Wo ist May?", fragte ich, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte, die Stille jedoch auch nicht ertragen konnte. Ich lief Peter hinterher, folgte ihm in sein Zimmer.
"Sie ist arbeiten. Aber ich schätze sie kommt bald nach Hause", antwortete er.
"Wie lange war ich denn unterwegs..", murmelte ich verwirrt. Peter schloss die Tür seines Zimmers und sah mich dann eine Weile an.
"Naja ungefähr 3 Stunden", antwortete er und ich riss die Augen auf. Ich bin 3 Stunden durch die Gegend gelaufen? Es kam mir nicht länger vor als eine Stunde.
"Hat dir der Spaziergang durch den Park wenigstens ein bisschen gut getan?", fragte er nun und ich zog die Augenbrauen zusammen.
"Woher weißt du denn wo ich war?", wollte ich wissen. Er musterte mich ertappt und legte die rechte Hand in den Nacken. Sein Gesicht lief rot an und er starrte auf den Boden. Hatte ich was falsches gesagt?
"Naja.. also.. ich hab gemerkt, dass du alleine sein willst aber ich wollte trotzdem sichergehen, dass dir nichts passiert, da bin ich dir .. naja gefolgt. Hab dich von den Dächern beobachtet", antwortete er und sah unschuldig zu mir auf.
+++
Was haltet ihr davon, dass Peter sie beobachtet hat? Ist das jetzt cute oder creepy? Ich bin mir selbst nicht sicher.Love you 3000, T.
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Darkest Nights | Peter Parker FF
FanfictionIch dachte ich sei nur eine Nebenrolle im Leben anderer. Ich dachte niemand würde mich wahrnehmen. Dabei brauchte es nur eine verhängnisvolle Party und nichts war mehr, wie es sein sollte. Plötzlich spielte ich die Hauptrolle. Eine Rolle, mit der...