Darkest Nights | Peter Parker FF

~Kapitel 15~

Auch die letzten beiden Schulstunden war meine Laune auf einem annehmbaren Level. Zu behaupten ich wäre gut drauf oder gar glücklich nach allem was heute schon wieder passiert war, wäre wohl übertrieben aber es fühlte sich gut an, endlich mal ohne Schmerzen in der Brust atmen zu können.

MJ, Peter und ich liefen nach Schulschluss gemeinsam Richtung Ausgang und verabschiedeten uns schließlich voneinander.

„Bis heute Abend?", sagte Peter an mich gerichtet, ließ es jedoch nach einer sehr unsicheren Frage klingen. Seine beste Freundin sah überrascht zwischen uns hin und her, ich hingegen nickte lediglich schüchtern.

„Heute Abend? Was ist heute Abend?", harkte sie schelmisch grinsend nach und ich blickte Peter hilfesuchend entgegen.

„MJ..", gab er peinlich berührt von sich und schien sich für das Verhalten seiner Freundin zu schämen, mir hingegen wurde sie immer sympathischer.

„Bin ich auch eingeladen? Du willst mir doch nicht sagen, dass du mich nicht dabei haben willst, oder?", fragte sie weiterhin und sah Peter vorwurfsvoll an, der jedoch nur überfordert zwischen uns hin und her sah. Zwar öffnete er den Mund, blieb jedoch still, bis MJ begann zu lachen.

„Ich verarsch dich doch nur, Parker. Als ob ich das fünfte Rad bei eurem Date spiele, also bitte ich habe noch etwas Anstand", zog sie ihn weiter auf, während er rot anlief. Mir ging es da nicht anders, auch ich verkrampfte mich bei dem Begriff „Date" und konnte nicht einordnen, ob sie dies nun auch als Scherz meinte, oder wirklich dachte wir hätten ein Date.

Hatten wir doch nicht, oder etwa doch? Würde ich ein Date mit Peter Parker haben? Und noch viel wichtiger, wieso schreckte mich dieser Gedanke nicht ab? Sollte ich mich nicht viel mehr verschließen als auf ein Date zu gehen?

„Du bist die peinlichste Person, die ich kenne", grummelte Peter und strafte MJ mit tödlichen Blicken. Sie hingegen brach in leichtem Gelächter aus, was die allgemeine Situation nicht viel angenehmer gestaltete.

„Ist mir eine Ehre", entgegnete sie schließlich noch und bestätigte damit meine Vermutung, dass sie in Diskussionen immer das letzte Wort haben musste. Doch ich mochte das. MJ war vielleicht speziell, doch speziell bedeutete besonders und das war alles was ich je sein wollte.

„Wir gehen jetzt, bis später Taylor", sagte Peter kopfschüttelnd und zog MJ mit sich, um in eine andere Richtung zu laufen, als mir einfiel, dass wir noch gar nicht besprochen hatten, wann wir uns treffen würden.

„Peter?", rief ich ihm also hinterher und er drehte sich überrascht um.

„Du hast nicht gesagt wann und wo", merkte ich an und lächelte ihn unsicher an. Er blickte sich hilfesuchend um und fuhr sich durch die Haare, bis er mir wieder in die Augen sah.

„Lass dich überraschen", sagte er schließlich schulterzuckend und ich war mir beinahe sicher, dass er selbst noch keine Idee hatte. Das erwartete ich allerdings auch nicht von ihm. Er musste sich nichts besonderes einfallen lassen, Date hin oder her. Eine Uhrzeit reichte mir völlig aus.

„Okay", antwortete ich nickend und hob meine Hand um ihn zu winken und mich direkt danach dafür zu verfluchen. Schnell drehte ich mich um und ging davon.
Hatte ich Peter gerade ernsthaft gewunken, obwohl er vielleicht zwei Meter von mir entfernt stand? Der Preis für die peinlichste Person in seinem Umfeld ging wohl eher an mich, als an MJ.

Zuhause angekommen drehten sich meine Gedanken noch immer größtenteils um Peter, unser Treffen und auch darum, was ich heute zu Liz gesagt hatte. Ich hatte noch gar nicht wirklich realisiert, dass wir von jetzt an getrennte Wege gehen würden. Und obwohl das nach etwas Schlechtem klang, war ich davon überzeugt, dass es mir guttun würde. Denn ich würde meinen eigenen Weg gehen, anstatt ihr hinterher zu laufen.