Peter's pov
Sie wird nicht kommen. Sie war bereits fünf Minuten später dran und entweder ihr war etwas passiert, oder sie tauchte gar nicht erst auf.
Verdient hätte ich es wohl, nachdem ich sie so kurzfristig versetzt hatte. Trotzdem gewann die Sorge um sie mit jeder vergehenden Minute an Gewicht. Es war eine beschissene Idee, sie alleine hierher kommen zu lassen und das mitten in der Nacht.
Aber was hätte ich tun sollen? Ich konnte sie schließlich nicht zwingen, mir ihre Adresse zu geben."Hey Peter", ertönte plötzlich die erlösende Stimme von Taylor hinter mir. Breit lächelnd drehte ich mich zu ihr um und spürte sofort, wie rot meine Wangen wurden. Extrem peinlich, doch was sollte ich dagegen tun? Sie sah so wunderschön aus ohne es überhaupt zu versuchen.
Sie schenkte mir ebenfalls ein leichtes Lächeln, bis sie mein Gesicht genauer musterte und es ihr schließlich aus dem Gesicht wich.
"Meine Güte Peter, was ist mit deinem Gesicht passiert?", fragte sie panisch und kam mit schnellen Schritten auf mich zu, um meine aufgeplatzte Augenbraue genauer zu betrachten. Sie legte sogar vorsichtig ihre linke Hand an meine Wange, um die Verletzung unter die Lupe nehmen zu können.
Und was genau sollte ich ihr darauf nun antworten? Ich habe eine vollautomatische Schusswaffe ins Gesicht bekommen, hätte schlimmer enden können? Mit dieser Antwort war sie sicher nicht zufrieden und noch dazu würde es ein Vielfaches an Fragen aufwerfen.
"Alles gut, ist nur ein Kratzer", antwortete ich hektisch und hob meine eigene Hand, um Taylor's damit von meinem Gesicht zu nehmen. Absolut nicht, weil ich nicht wollte, dass sie mich berührte, sondern vielmehr, weil sie sich keine Sorgen machen und mein Gesicht so besorgt mustern sollte.
"Nur ein Kratzer? Peter das sieht echt heftig aus. Was ist passiert? Konntest du deshalb vorhin nicht?", bombadierte sie mich weiter mit Fragen und mein Herz erwährmte sich automatisch bei dem Gedanken, dass ihr etwas an meinem Wohlbefinden lag.
Sorgen sollte sie sich trotzdem nicht machen und deshalb brauchte ich schnell eine Geschichte, die dumm genug war, um nicht erfunden sein zu können."Ja das ist tatsächlich der Grund, tut mir leid, dass ich mich so hektisch verhalten habe am Telefon, aber naja.. da war Blut in meinem Gesicht, weißt du?", erzählte ich und lachte schließlich leicht, um den Ernst den sie in der Situation sah, zu überspielen, doch sie lachte nicht mit mir.
"Bist du sicher, dass es dir gut geht? Ich bin dir nicht böse wegen vorhin und auch nicht, wenn du dich lieber ausruhen willst", sprach sie weiterhin besorgt und ich musste unwillkürlich lächeln.
Sie war so unglaublich süß. Wie konnte sie überhaupt noch einen Kopf dafür haben, sich Sorgen um andere zu machen, bei allem was gerade in ihrem Leben vor sich ging?"Taylor, mir gehts wirklich gut. Wir haben einen sehr gefährlichen Spiegelschrank im Badezimmer, der heftig im Gesicht wehtut, wenn man ihn vergisst zu schließen und dann dagegen rennt", improviesierte ich schnell und lachte erneut nervös.
Sie musterte mich einen Moment still, bevor sich ein unterdrücktes Lächeln in ihr Gesicht schlich. Man sah ihr an, dass sie lachen musste und nur versuchte es nicht zu tun.
Und was soll ich sagen? Sie sah unglaublich süß dabei aus und es tat gut, dass ich sie zum Lachen bringen konnte."Tut mir leid, ich will wirklich nicht lachen, das ist absolut nicht lustig. Aber die Vorstellung.. du bist echt ein Tollpatsch, Parker", lächelte sie und auch ich musste erneut lachen.
Ich wünschte, ich müsste sie nicht anlügen, doch zu all dem Chaos in ihrem Leben konnte ich ihr nicht auchnoch offenbaren Spiderman zu sein. Das wäre zuviel des Guten. Noch dazu wusste ich einerseits noch nicht, in wie weit ich ihr vertrauen konnte und auf der anderen Seite hatte ich Angst, sie würde mir doch noch vorwerfen, dass ich sie nicht rechtzeitig gerettet hatte, wenn sie wusste, dass ich.. sowas wie ein Superheld war.
"Nein, ist schon gut. Es war wirklich ziemlich dämlich und du kennst ja May, sie hat sofort den Kopf verloren und hat mich ins Krankenhaus gebracht. Ich weiß, das hätte ich auch am Telefon erklären können, aber irgendwie..", wollte ich meine Lüge vervollständigen, doch Taylor unterbrach mich, bevor ich weitersprechen konnte.
"Du musst dich wirklich nicht rechtfertigen. Ich verstehe das total und außerdem sehen wir uns ja jetzt", sagte sie ruhig und sah mir dabei fest in die Augen.
Ja Taylor, ich sehe dich. Ich habe dich immer gesehen.
"Okay, das ist gut. Ich hatte mich schon auf eine heftige Ohrfeige eingestellt", scherzte ich und spürte, wie ich bereits jetzt immer lockerer in ihrer Nähe wurde. Und das war ein wahres Wunder, immerhin könnte Nervosität mein zweiter Vorname sein.
"Die bekommst du, wenn du nicht damit rechnest", erwiderte sie grinsend und ich machte provokativ einen großen Schritt nach hinten, um Abstand zwischen uns zu bringen.
Danach lachte sie kurz und ich mustere sie bewundernd. Ihr Lachen klang wie Musk in meinen Ohren und trotzdem kaufte ich ihr die gute Laune nicht komplett ab.Natürlich war es mein Plan, ihr da durch zu helfen, sie zum Lachen zu bringen und ihr eine Stütze zu sein. Andererseits konnte ich einfach nicht glauben, dass es das gewesen sein sollte. Ich spürte, dass sie erst am Abgrund stand und es fühlte sich an, als könnte ich nichts dagegen tun, dass sie fallen wird. Aber ich würde sie auffangen. Koste es, was es wolle.
"Hast du Lust auf Pizza? Und ein Piknik im Park?", fragte ich schließlich. Ein Piknik hatte ich, so kitschig das auch klingen mochte, bereits für heute Nachmittag geplant. Allerdings nicht mit Pizza und auch nicht mitten in der Nacht, doch die Zeit in der ich mir etwas besseres überlegen konnte, hielt sich in Grenzen.
"Ein Pizza-Piknik in der Nacht?", harkte sie nach und ich bereute sofort, überhaupt den Mund aufgemacht zu haben. Sie hielt mich bestimmt für völlig bescheuert.
"Das ist die beste Idee, die ich je gehört habe", antwortete sie jedoch begeistert und erneut lächelte ich sie bewundernd an.
Wir machten uns also gemeinsam auf den Weg zur nächsten Pizzaria und bestellten uns zusammen eine Familienpizza mit extra viel Käse. Es dauerte nicht allzulang, bis wir mit einem großen Pappkarton weiterliefen, um den Centralpark anzusteuern.
Dort angekommen zog ich wie geplant die große Decke aus meinem Rucksack und breitete sie in der Nähe einer Laterne auf der Wiese aus. Gemeinsam setzten wir uns auf die Decke und begannen stumm unsere Pizza zu essen.
Doch es war absolut keine peinliche Stille, die uns umgab, ich genoss es und das kam nicht oft vor. Normalerweise war es mir unangenehm, wenn man nichts zu sprechen hatte, doch mit Taylor fühlte sich alles so leicht an."Gott war das gut", schwärmte sie, nachdem wir zu zweit die ganze Pizza verdrückt hatten und ließ sich schließlich nach hinten auf die Decke fallen, um in die Sterne schauen zu können.
"Ja, du hast recht. Hab bei der ganzen Aufregung heute total vergessen, zwischendurch mal was zu essen", erzählte ich und beobachtete Taylor nebenbei, die für einen Moment die Augen schloss.
"Die letzte Woche über hatte ich allgemein nicht sonderlich viel Appetit. Aber diese Pizza hat echt gut getan", antwortete sie und öffnete die Augen wieder, um weiterhin in die Sterne sehen zu können.
"Wieso?", harkte ich nach und versuchte somit endlich ein bisschen die Richtung einzuschlagen, die diese Verabredung nehmen sollte. Ich wollte Taylor zeigen, dass ich für sie da war und sie mit mir reden konnte.
Und würde sie mir gleich sagen, dass sie nicht reden wollte, würde ich das akzeptieren und einfach nur alles daran setzen, sie für ein paar Stunden abzulenken. Sie würde entscheiden.
"Weiß nicht.. irgendwie ist mir einfach immer schlecht geworden, als ich etwas zu essen gesehen habe. Noch dazu meinte Liz neulich..", begann sie unsicher und schloss die Augen wieder.
Sie atmete zweimal tief durch und ich beobachtete sie stumm dabei. Sie rang mit sich selbst und ich konnte es so gut verstehen, weil es mir selbst unglaublich schwer fiel von mir zu erzählen. Vermutlich wollte sie mich nicht mit ihren Gedanken belasten und ich hatte keine Ahnung wie ich ihr zeigen oder sagen sollte, dass das niemals der Fall wäre.
"Was hat Liz gesagt?", harkte ich nach und versuchte ihr damit zu verstehen zu geben, dass sie es mir sagen konnte. Egal was es war.
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Wird Taylor Peter sagen, was Liz ihr an den Kopf geworfen hat?Love you 3000, T.
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Darkest Nights | Peter Parker FF
FanfictionIch dachte ich sei nur eine Nebenrolle im Leben anderer. Ich dachte niemand würde mich wahrnehmen. Dabei brauchte es nur eine verhängnisvolle Party und nichts war mehr, wie es sein sollte. Plötzlich spielte ich die Hauptrolle. Eine Rolle, mit der...