Nachdem ich mich ein kleines bisschen beruhigt hatte und wieder einigermaßen atmen konnte, wurde mir bewusst, wie unglaublich verzweifelt und erbärmlich ich auf ihn wirken musste. Ich nahm etwas Abstand zu Peter und wich seinem Blick aus.
„Ich.. äh.. ich glaube ich gehe nach Hause. Mir geht's nicht sonderlich gut", stammelte ich schließlich und versuchte mich aufzurichten, doch mein Magen verkrampfte sich bei dem Versuch.
„Soll ich dich nach Hause bringen? Oder vielleicht jemanden für dich anrufen?", fragte er fürsorglich und half mir dabei mir aufzurichten. Mein Körper zitterte noch immer etwas und ich fror, doch ich versuchte mich zusammen zu reißen und ein einziges Mal nicht auf Hilfe angewiesen zu sein.
„Nein, das geht schon. Aber vielleicht kannst du den Lehrern Bescheid geben, falls jemand nachfragt", antwortete ich und versuchte mich an einem Lächeln, scheiterte jedoch vermutlich.
Mit langsamen Schritten verließen wir die Kabine und schließlich die Toilette. Unter normalen Umständen hätte ich mir vermutlich noch Gedanken darüber gemacht, was andere denken könnten, würden sie Peter und mich gemeinsam aus einer Toilette kommen sehen, doch was andere dachten war mir mittlerweile so verdammt egal. Noch dazu war ich überhaupt nicht in der Lage mir ernsthafte Gedanken über solche Kleinigkeiten zu machen.
„Bist du sicher, dass ich dich nicht zumindest nach Hause bringen soll? Mir ist nicht wohl dabei dich in dem Zustand alleine zu lassen", hakte er erneut nach und unter normalen Umständen hätte mir das vermutlich ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, doch ich fühlte mich einfach nur betäubt.
„Ja wirklich, mach.. mach dir keine Sorgen", bat ich und tippelte nervöse von einem Fuß auf den anderen.
„Ich glaube dafür ist es mittlerweile viel zu spät, Taylor. Aber gut, pass trotzdem auf dich auf und ruf mich heute abend kurz an okay? Nur damit ich weiß, dass du okay bist", fragte er und ich atmete tief durch. Zu hören dass er sich sorgte war für mich noch immer einerseits wunderschön zu hören und gleichzeitig so schmerzhaft.
„Ja das mache ich, danke Peter", bevor ich mich ihm erneut unangebracht an den Hals werfen konnte, drehte ich mich von ihm weg und verließ die Schule mit langsamen Schritten. Ich fühlte mich noch immer zitterig und hoffte inständig nicht unterwegs einfach tot umzufallen. Wobei wenn ich genauer nachdachte, würde mir das vermutlich so einiges ersparen.
Zuhause angekommen wollte ich mich so unauffällig wie möglich in mein Zimmer schleichen um einerseits meine Ruhe zu haben und andererseits für keinen Aufruhr verantwortlich zu sein.
Der Plan schien aufzugehen, als ich Dad schlafend auf dem Sofa liegen sah.
Ein weiterer Grund wieso ich mich vorbei schleichen wollte. In letzter Zeit schien er oft erschlagen und ausgelaugt zu sein und ein kleines Nickerchen auf dem Sofa schadete ihm dabei mit Sicherheit nicht.Doch blöderweise schien mich irgendwas zu verraten, denn Dad öffnete verwirrt die Augen und sah mir entgegen.
„Oh Mist.. hab ich echt so lange geschlafen? Ich wollte mich doch nur kurz hinlegen", murmelte er und setzte sich augenreibend auf. Er sah dabei ziemlich süß aus und obwohl ihm der Stress zusetzte wirkte er verdammt jung in dem Moment.
„Nein, keine Sorge es ist erst 11", antwortete ich heißer und sah auf den Boden vor mir.
„Na wenn das so ist, was hast du dann schon hier zu suchen? Solltest du nicht in der..- Taylor? Was ist denn mit dir passiert? Wie siehst du aus?", fragte er plötzlich aufgebracht und kam mit großen Schritten auf mich zu.
Ich zuckte etwas zusammen und biss die Zähne zusammen. Ich weiß er würde mir niemals etwas tun, trotzdem riefen die lauten Schritte Panik in mir hervor, obwohl ich das nicht wollte.Unsicher sah ich ihm entgegen, spürte jedoch dass ich den Kopf einzog und mich am liebsten verstecken wollte. Sein besorgter Blick zerriss mir das Herz.
„Uhm.. ich.. fühl mich nicht so gut", antwortete ich ehrlich, wenn er das vermutlich auch nicht so verstehen würde, wie ich es meinte.
„Du siehst schrecklich auch, Kleines. Was ist passiert? Willst du dich setzen?", fragte er besorgt und versuchte nach meinem Arm zu greifen, um mich zum Sofa zu führen, doch ich wich zurück und schüttelte den Kopf.
„Nein, ist schon okay ich würde mich einfach gerne ausruhen", versuchte ich so gesammelt wie nur möglich zu sagen.
„Was ist denn hier los? Wieso bist du schon Zuhause, Taylor?", ertönte nun auch noch Pepper's Stimme hinter mir und ich wirbelte erschrocken umher, sodass ich zu schwanken begann.
„Hab wohl irgendwas nicht vertragen, mir wurde schlecht und ich hab mich übergeben. Ich will wirklich einfach nur schlafen, alles ist gut", gab ich leicht panisch von mir, denn die Angst sie würden durchschauen, dass das nicht alles ist, kroch in mir herauf.
„Ja natürlich, soll ich dich nach oben bringen? Du siehst wirklich nicht gut aus", merkte Dad an, als wüsste ich das nicht bereits.
„Nein, ich schaff das", widersprach ich leise.
„Möchtest du einen Tee? Ich kann dir auch eine Suppe machen", schlug Pepper vor und ich kniff die Augen zusammen, um nicht entweder in Tränen auszubrechen oder sie anzuschreien. Sie hätten beides nicht verdient. Nicht meine Schwäche und nicht meine Wut.
„Wirklich, ich komm klar. Ich geh nur hoch und lege mich hin", sprach ich leise und sah ihnen für einen Moment ins Gesicht, bevor ich mich auf den Weg nach oben machte.
Da ich jedoch langsamer unterwegs war als sonst und die Treppen mehr hochkroch als sie hoch zu hüpfen, konnte ich sie als ich oben ankam noch immer sprechen hören.
„Tony ich mache mir ernsthafte Sorgen um sie. Sie verhält sich seltsam", hörte ich Pepper sagen, weshalb ich nun absichtlich innehielt.
„Zum Glück sprichst du es an, ich dachte es liegt an mir. Sie hat sich so stark verändert in letzter Zeit und das macht mir Angst", antwortete Dad und ich hielt mir eine Hand auf die Brust, um den Schmerz zu unterdrücken.
„Vielleicht sollten wir nochmal versuchen mit ihr zu reden", schlug Pepper vor.
„Ich habe versucht mit ihr zu reden aber ich kann sie nicht dazu zwingen Pepper. Alles was ich tun kann, ist ihr anzubieten ihr zu helfen und für sie da zu sein. Aber sie muss es annehmen", antwortete Dad und ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen.
Ich huschte schnell die letzten Meter in mein Zimmer, warf mich in ein übergroßes Shirt und legte mich damit in mein Bett, um mich vor der Welt zu verstecken.
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Kleiner Spoiler: Im nächsten Kapitel wird es einen Sichtwechsel geben und ich freu mich sehr darauf :) Was meint ihr aus wessen Sicht ich schreibe und was passiert?
Weiß allerdings noch nicht, wann ich weiterschreiben kann dementsprechend jetzt schon mal sorry, falls es etwas länger dauert. Viel um die Ohren :) Hoffe euch geht es soweit gut.Love you 3000, T.
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Darkest Nights | Peter Parker FF
FanfictionIch dachte ich sei nur eine Nebenrolle im Leben anderer. Ich dachte niemand würde mich wahrnehmen. Dabei brauchte es nur eine verhängnisvolle Party und nichts war mehr, wie es sein sollte. Plötzlich spielte ich die Hauptrolle. Eine Rolle, mit der...