Nur eine Antwort

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Ich konnte nicht glauben, dass Raphael mich mit Lucifer alleine gelassen hatte, weil er wirklich glaubte, dass er mir helfen konnte. Dieser Deal war einfach bescheuert. Nur hatte ich nicht mal die Möglichkeit, Raphael dies zu sagen. Er hatte mir in den vergangenen Tagen weder eine Nachricht zukommen lassen, noch sich in irgendeiner Weise bei mir gemeldet. Ich konnte absolut nicht nachvollziehen, warum er dies getan hatte. Er musste doch wissen, wie sehr ich Lucifer verabscheute.

An dem folgenden Morgen aufzustehen, war eine ziemliche Qual. Zwar hatte ich mich kurz nach unserer Unterhaltung wirklich schlafen gelegt, doch zu wissen, dass eine weitere Begegnung mit Lucifer nun auf längere Zeit nicht auszuschließen war, machte mir den Start in den Tag nicht gerade angenehmer. Nur widerwillig verließ ich also mein Bett, verschwand kurz im Bad um wenigstens meine Haare etwas zu ordnen und zog mir dann einen Bademantel über. Ich wollte Lucifer nicht noch mehr Gründe geben, sich mir nähern zu müssen. Selbst wenn ich dafür rumlaufen musste, wie ein dicker Eisbär.

Als ich jedoch das Schlafzimmer verließ und Richtung Wohnzimmer lief, darauf gefasst, dass Lucifer jeden Augenblick auftauchen würde, stellte ich nach einer Weile fest, dass er gar nicht da war. Weder im Wohnzimmer, noch in einem anderen Zimmer dieses Hauses. Auch draußen konnte ich ihn nicht sehen. Entweder hatte ich Glück und er war wirklich gegangen, nachdem er möglicherweise seinen Fehler eingesehen hatte und beschloss nun noch einmal mit Raphael zu sprechen, oder er war einfach nur unsichtbar und machte sich darüber lustig, wie ich hier aufmerksam durch die Räume lief. Als würde mich an der nächsten Ecke ein Mörder mit einer Axt erwarten.

Trotz dem Gedanken, dass Lucifer hier womöglich noch immer durch die Räume schlich und mich auf Schritt und Tritt verfolgte, lief ich in die Küche um mir erstmal einen Tee zu machen. Mir ging noch immer das Thema durch den Kopf, bei dem er davon gesprochen hatte, nicht alleine aufgrund der Folgen irgendeines Ereignisses leiden zu müssen. Ich verstand nicht, wovon er da gesprochen hatte, doch ich war mir sicher, dass es sich dabei um die Geschichte seiner Familie handelte. So sehr ich ihn für seine Taten auch hasste, genau das wollte ich herausfinden.

Mit ansteigender Unsicherheit in meinem Inneren, ließ ich mich schließlich auf dem Sofa im Wohnzimmer nieder. Einerseits wollte ich wissen, was er in den vorigen Stunden damit gemeint hatte, andererseits wünschte ich mir, ihn in meinem Leben nie wieder sehen zu müssen. Ein Zwiespalt, der in diesem Augenblick meine volle Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. Ich brauchte diese Antworten um verstehen zu können, warum ihm das alles so wichtig war. Warum ICH ihm dabei so wichtig war. Sonst hätte er sich schließlich schon lange nach einer anderen Person umgesehen.

„Lucifer?.. Ich weiß, dass du hier bist." Ich konnte mir kaum vorstellen, dass Lucifer mich wirklich alleine lassen würde. Besonders wohl war mir bei dem Gedanken allerdings nicht. Bei Raphael hatte ich gewusst, dass er mir die Privatsphäre gab, die ich brauchte. Bei Lucifer war ich mir da allerdings nicht so sicher. „Ich dachte, ich soll verschwinden?" Die Stimme kam von einem anderen Sofa, welches direkt neben dem stand, auf dem ich saß. Privatsphäre hin oder her, ich hatte recht, dass er nicht einfach so verschwand. „Ich denke, ich sollte dir zuhören, Lucifer."

Lucifers Aufmerksamkeit schien geweckt zu sein, da sich seine Haltung veränderte und er sich etwas mehr aufrichtete. Er trug wieder diese typische dunkle Kleidung, die mir jedes Mal ein schauriges Gefühl gab, seitdem ich wusste, wer er wirklich war. „Woher der Sinneswandel? Vor wenigen Stunden wolltest du mich noch loswerden, wie eine lästige Kellerassel. Ach nein, das wolltest du ja bereits vorher schon." War er jetzt etwa sauer, dass ich ihn noch immer nicht in meiner Nähe haben wollte? Oder lag es daran, dass ich ihm nicht vertraute, so ich es bei Raphael der Fall war? Immerhin hatte er dies ausdrücklich versucht zu erfragen.

„Das ist jetzt nicht wichtig. Du wolltest mir etwas erklären und ich sollte dir zuhören." Lucifer schüttelte allerdings den Kopf, ehe ein abschätziges Lachen seine Lippen verließ. „Du hast mir meine Frage nicht beantwortet. Warum sollte ich dir dann erklären, weshalb das alles passieren muss?" Ich rollte leicht mit den Augen. Das war doch jetzt wirklich nicht sein Ernst. Er gab einem immer wieder einen Grund, genervt von ihm zu sein. Erst wollte er einem Erklärungen liefern und entschied es dann, aufgrund eines einzigen Vorfalls, nicht zu tun. Man wurde aus ihm einfach nicht schlau.

„Du wolltest wissen, warum ich Raphael vertraue und dir nicht." Wiederholte ich seine Frage, die er mir vor wenigen Stunden erst gestellt hatte. Warum war ihm das so wichtig? Er hatte die Macht, alles zu tun, was er wollte. Warum dann solch eine Frage? Lucifer nickte nur als Bestätigung und blickte weiterhin aufmerksam zu mir. Sein Gesichtsausdruck zeigte mal wieder keine einzige Regung. „Da ich langsam das Gefühl habe, dass du das wirklich nicht bemerkt hast, versuche ich es dir zu erklären und wehe du unterbrichst mich, um irgendwelche Einwände dazu abzugeben."

Ich warf ihm einen bösen Blick zu, da ich genau wusste, dass er so etwas tun würde, wenn er dachte, dass die Geschichte sich aus seiner Sicht anders zugetragen hatte. Doch er wollte wissen, warum ich kein Vertrauen ihm gegenüber zeigte und dafür musste ich einfach nur die vielen Punkte aufzählen, die in den letzten Wochen geschehen waren, seitdem er in meinem Leben aufgetaucht war. Wieder nickte Lucifer nur als Antwort darauf, obwohl ich mir sicher war, dass er gerne bzgl. der Einwände protestiert hätte.

„Okay, wo fange ich am besten an." Ich brauchte einen Moment, um mich an die anfängliche Zeit zurück zu erinnern. „Du hast mich verfolgt. Kann man das überhaupt so sagen? Genau wie jetzt, hast du mich nicht aus den Augen gelassen, auch wenn ich dich nicht sehen konnte aber mittlerweile weiß ich das." Ich trank einen Schluck von meinem Tee und überlegte dabei weiter. „Du hast.. mich bedrängt, als ich auf Bali war, das hättest du lassen sollen. Achja, danach bin ich bei dir Zuhause aufgewacht.. also deinem.. anderen Zuhause. Du hast meine Klamotten gewechselt, dafür könnte ich dich selbst jetzt noch umbringen." Ich sah ein leichtes Zucken in Lucifers Mundwinkeln, doch ich ließ mich davon nicht irritieren.

„Du hast dich in meinem Leben festgesetzt und wolltest einfach nicht mehr gehen.. mittlerweile verstehe ich sogar fast, warum." Ich schüttelte langsam den Kopf. Es war seltsam genug, diese Geschichte zu wiederholen, obwohl Lucifer diese Dinge doch alle selbst miterlebt hatte. „Wärst du nach diesen Dingen einfach gegangen, hätte ich normal weiterleben können, Lucifer. Alles wäre in Ordnung und wir hätten uns nie wieder sehen müssen. Aber du konntest nicht anders und hast mir den Tag der Halloweenfeier, zum Schlimmsten meines Lebens gemacht."

Ich spürte, wie die Wut darüber langsam wieder in mir hochstieg, doch ich versuchte sie zu unterdrücken. Lucifer hatte darauf bestanden, dies zu erfahren und ich wollte endlich meine Antworten. Doch auch in Lucifers Augen konnte ich sehen, dass diese Worte nicht einfach so an ihm vorbeiflogen. „Ich bin wortwörtlich durch die Hölle gegangen. Wegen dir. Du wusstest das und hast einfach weitergemacht. Nicht einmal Zane konnte dich dazu überreden, damit aufzuhören. Ich verstehe nicht, wie ihr so unterschiedlich sein könnt, obwohl ihr den selben Vater habt." Unter meine Wut mischte sich nun langsam die Traurigkeit, doch auch das versuchte ich wieder hinunterzuschlucken. Das konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen.

Seinen Vater anzusprechen, schien Lucifer jedoch ganz und gar nicht zu gefallen, denn in seinen Augen tauchte langsam wieder dieses altbekannte rot auf, welches ich von ihm gewohnt war. Umso mehr ich erzählte, desto schneller wollte ich wieder damit aufhören. Ich wollte nicht mehr über diese schlimmen Wochen sprechen, die mein Leben so sehr verändert hatten. „Dir war das alles egal. Du hast mich behandelt wie einen Gegenstand, den man einfach zur Seite stellen konnte, wenn man ihn nicht brauchte. Für dich ist es vielleicht ein Zuhause Lucifer aber für mich war es wahrlich die pure Hölle.. Ich wäre lieber gestorben, als auch nur eine weitere Minute länger an diesem Ort zu verbringen."

Ichbemerkte erst jetzt, dass mir eine Träne die Wange herunterlief und ich wischtesie schnell weg, in der Hoffnung, dass Lucifer das nicht gesehen hatte. Doch dasSchicksal meinte es nicht gut mit mir, denn er hatte jede einzelne Bewegunggesehen. Um seinem durchdringenden Blick auszuweichen, wandte ich mich von ihmab und sah stattdessen an die andere Seite des Raumes. Ich hatte nie wirklichdarüber gesprochen, was in dieser Zeit passiert war. „Es tut mir leid, Elodie.Alles was dort passiert ist. Ich hatte vergessen, wie ihr Menschen auf diesenOrt reagiert, das war nicht geplant." Ich gab ein freudloses Lachen von mir.„Du hast gesehen was passiert und hast trotzdem nichts getan. Ich brauche deine Entschuldigung nicht, ich brauche nur eine Antwort!"

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Hey!

Wie ihr seht, gibt es gute Neuigkeiten!

Meine Schwester hat mir für die Zeit, bis mein neuer Laptop ankommt, ihren ausgeliehen, da sie diesen im Augenblick nicht benötigt. Aus diesen Grund habe ich weiterhin die Möglichkeit, hier meine Geschichten zu verfassen.

Als kleine Entschädigung, gibt es heute aber, wie versprochen, mehr als ein Kapitel. <3

Ich freue mich sehr darüber und wünsche euch viel Spaß beim Weiterlesen!

LG eure erleichterte Angel

Des Teufels KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt