Bekannte Gesichter

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Noch während ich schlief, merkte ich, wie mich eine eisige Kälte verschlang und mich so langsam aber sicher aus dem Schlaf riss. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, dass ich vor dem Schlafen keines der Fenster geöffnet hatte. Woher kam also diese unbeschreibliche Kälte? So schnell wie der Schlaf mich in der letzten Nacht für sich eingenommen hatte, so schnell verschwand er auch schon wieder. Ich spürte augenblicklich, dass etwas nicht stimmte. Denn alles was ich nach dem Öffnen meiner Augen erkennen konnte, war Dunkelheit. Reine Dunkelheit, die meine Sinne ziemlich zu verwirren schien.

Ich starrte also in die Dunkelheit und wartete. Auf ein Zeichen, Licht oder darauf, irgendetwas zu hören. Doch nichts davon geschah. Es blieb still. Eine Stille, die sich in meinen Ohren schon fast wie hunderte Messerstiche anfühlte. Noch immer blieb die Dunkelheit bestehen, doch ich begann etwas zu fühlen. Die Kälte die mich anfangs umgeben hatte, verschwand langsam und machte einer angenehmen Wärme Platz. Ich konnte unter mir noch immer das Bett und eine Decke über mir spüren, doch ich bewegte mich kein Stück. Warum konnte ich nichts sehen? Wo zur Hölle war ich? Es musste ein Alptraum sein.

Unzählige Minuten musste ich schon dort liegen, in der meine Nervosität immer größer wurde und ich keinen Ausdruck mehr für meine aufsteigende Angst finden konnte. Es war das schlimmste Gefühl das ich jemals erlebt hatte. Ich lag zwar anscheinend in einem Bett, doch umso länger ich darin lag, desto mehr realisierte ich, dass dies nicht meines war. Ich war nicht mehr Zuhause.. 

Dann endlich, klärte sich mein Sichtfeld etwas auf und ich konnte von Minute zu Minute einige Umrisse und Schattierungen in der Dunkelheit erkennen. Links von mir konnte ich schemenhaft einige Stühle erkennen, die wohl an einem Tisch aufgereiht waren. Darüber etwas, das seltsam geformt war und ich nicht identifizieren konnte. Ich erkannte eine große Pflanze, die ein Stück neben dem Bett stand und auch Fenster auf der rechten Seite des Bettes, die jedoch keinen einzigen Hauch von Licht hindurch ließen. Direkt vor dem Bett ein Regal, welches lediglich einzelne, kaum erkennbare Bilderrahmen zeigte. In dieser Dunkelheit war es wirklich schwer, etwas aus großer Distanz zu erkennen.

Doch umso länger ich meine Umgebung betrachtete, desto mehr konnte ich erkennen und desto bewusster wurde mir, dass ich mich in einem mir völlig unbekannten Raum befand. Ein Raum, den ich noch nie zuvor gesehen hatte und in dem ich glücklicherweise allein zu sein schien. Aus diesem Grund begann ich mich dann doch etwas zu bewegen und mich langsam aufzusetzen. Das Bett lag recht niedrig, doch so entdeckte ich zwei Lampen an beiden Seiten des Bettes an der Wand hängen. Kurzentschlossen streckte ich meine Hand nach einer dieser aus und schaltete sie ein.

Bei der plötzlichen Helligkeit musste ich erst ein paar Mal blinzeln, bis ich mich langsam an das angenehm warme Licht gewöhnt hatte, welches mich nun umgab. So hatte ich nun auch die Möglichkeit, meine Umgebung besser zu mustern. Dieses komisch geformte Etwas über dem Tisch konnte ich nun als Lampe identifizieren und direkt neben dem anscheinenden Esstisch, entdeckte ich eine kleine Küche. Auch neben dem Bett stach mir nun etwas ins Auge, was mir vorher nicht aufgefallen war: eine Badewanne. Mit den vielen Beige/Weiß Tönen und den hellen Holzfarben, wirkte dieser Raum sogar ziemlich freundlich und einladend.

Wenn ich nicht plötzlich hier aufgewacht wäre ohne zu wissen wo ich überhaupt war, hätte ich es hier vielleicht sogar ganz schön gefunden. Ich beschloss aufzustehen und näherte mich nun dem Regal gegenüber des Bettes, wo ich erst schemenhaft die Bilderrahmen entdeckt hatte. Und ich hatte Recht behalten, es waren Bilder dort zu sehen. Meine Neugier wuchs, da ich so vielleicht herausfinden konnte, wem dieses Zimmer gehörte. Man konnte es auch schon fast eine Wohnung nennen.

Ich griff nach dem Bild das mir am nächsten stand und blickte es aufmerksam an. Erst brauchte ich einen Moment um die zwei Personen auf dem Bild zu erkennen, doch die blonden Haare und die blauen Augen des einen Mannes ließen keine Zweifel über, dass es sich hierbei um einen Engel handeln musste. Ich hatte ihn zwar noch nicht kennengelernt, doch eine unglaubliche Erleichterung machte sich in mir breit. Wenn dieses Zimmer einem Engel gehörte, war mit Sicherheit alles in Ordnung. Bestimmt hatte Raphael etwas damit zu tun, da er sich am Tag zuvor sichtlich Sorgen um mich gemacht hatte. Es bestand also kein Grund zur Sorge.

Des Teufels KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt