Der Mann auf dem Bild soll im Übrigen unseren 'lieben' Mr. Maroli darstellen. Damit ihr einen groben Eindruck von ihm habt. ;)
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„Du siehst wirklich bezaubernd aus, Elodie." Ich erwiderte das Lächeln, welches beim Aussprechen dieser Worte auf seinen Lippen lag. „Warum hast du dich für das Schwarze entschieden? Ich dachte, du magst weiß viel lieber." Fragte er dann doch mit einer gewissen Neugierde nach. Ich blickte kurz zurück zu der ebenfalls schwarzen Limousine, die mich hierher gefahren hatte und dann wieder zurück zu Anthony. „Ich dachte, dass es womöglich ein wenig besser zu deinem Anzug passt." Gab ich schließlich zu und blickte dann an mir herunter. Ein schlichtes schwarzes Kleid, ohne besonderen Ausschnitt und hauchdünnen Trägern, dekoriert mit zwei Schleifen. Nur mein Rücken lag dabei frei, doch das gefiel mir sogar am besten daran.
„Du siehst aber auch nicht übel aus." Meinte ich und griff nach kurzem Zögern nach seiner Krawatte, um dessen Lage zu korrigieren. Was das anging, war ich wohl ein wenig perfektionistisch. „Vielen Dank, meine Liebe." Ich richtete meinen Blick wieder auf ihn und sah direkt in das helle grau seiner Augen, die mich fast wie am ersten Tag in ihren Bann zogen. „Wir sollten reingehen. Hier draußen wird es langsam etwas kühl, findest du nicht?" Ich musste lügen, um diese Frage zu beantworten. Denn die kühle Luft um mich herum, nahm ich kaum war. Lediglich der Wind erinnerte mich gelegentlich an das noch sehr frühlingshafte Wetter. Doch ohne Gegenwind, bemerkte ich dies nicht.
Ich hakte mich also bei Anthony unter und wir betraten zusammen, das von außen noch recht unscheinbar wirkende Gebäude. Es war keine Gala, sondern eher eine nicht ganz so kleine Feier unter Geschäftspartnern, bezüglich eines neu beschlossenen Deals. Von dem Ganzen verstand ich allerdings nicht viel. Es interessierte mich auch nicht, solange Tony wusste, was er tat und dies schien auch der Fall zu sein. Wir betraten schließlich einen großen Saal, der im Gegensatz zum äußerlichen Erscheinungsbild des Hauses, um Einiges prunkvoller dekoriert war.
Wir waren jedoch nicht alleine. Abgesehen von uns, mussten noch mindestens 50 weitere Menschen in diesem großen Saal sein. Bei dem Gedanken daran, wurde mir zwar ein wenig mulmig aber ich würde das schon in den Griff bekommen. Es war schließlich keine einfache Gala, bei der man sich zwanglos mit den anderen Personen unterhalten konnte. Es waren wichtige Geschäftspartner und da durfte rein gar nichts schief laufen. „Wie wäre es mit ein wenig Champagner?" hörte ich Tony fragen, der mir kurz darauf bereits ein Glas entgegen hielt.
Sich jedoch an solche Dinge zu gewöhnen, würde weitaus schwieriger werden. Denn ja, auch ich besaß eine Menge Geld, doch Anthony Maroli spielte in einer weitaus höheren Klasse als ich. Dort gab es Dinge, die ich mich nicht einmal traute anzusehen, wenn ich nur daran vorbeilief. „Sehr gerne." Ich nahm ihm mit einem Lächeln dieses Glas ab und wir stießen darauf folgend, auf einen wunderschönen gemeinsamen Abend an. Für keinen von uns war es leicht, zwischen den eigenen Terminen noch Zeit für private Dinge zu haben. Aus diesem Grund hatten wir beschlossen, Privates und Geschäftliches auf genau solch eine Art und Weise zu verbinden. Bis zum jetzigen Zeitpunkt funktionierte diese Methode hervorragend.
Wir gesellten uns zu zwei weiteren Paaren, dessen Männer Tony bereits näher zu kennen schien. Natürlich war ich auch in dieser Branche tätig, doch von manchen Dingen verstand ich wirklich absolut kein Wort. Ich kam mir sogar ein wenig verloren vor. Doch ganz vornehm, wie man sich eben verhalten musste, ließ ich mir dies nicht anmerken. Während des Gesprächs, welches sich zum größten Teil nur zwischen den Männern zutrug, spürte ich, wie eine Hand flüchtig die freie Stelle an meinem Rücken berührte. Nur einen Sekundenbruchteil später, war sie wieder verschwunden.
Im ersten Augenblick hatte ich vermutet, dass es Anthony gewesen sein könnte. Dann würde mich dies natürlich nicht sonderlich stören. Ich hätte mich in dieser Umgebung jedoch auch nicht getraut, mich überhaupt erst darüber zu beschweren. So etwas wurde nie gerne gesehen. Doch noch während dieser Berührung hatte sich ein altbekanntes Gefühl bei mir bemerkbar gemacht. Diese angenehme Wärme die von dieser Hand ausging und sich von dort, wenn auch nur für einen winzigen Moment, über meinen gesamten Rücken ausgebreitet hatte.
Ich wollte es erst nicht wahrhaben und versuchte mich wieder auf das durchaus nicht unwichtige Gespräch vor mir zu konzentrieren. Doch mit jeder Minute die verstrich, wurde die Erkenntnis darüber immer größer. Wenn ich mich nicht täuschte, das tat ich bei diesem Gefühl nie, dann musste Lucifer sich ebenfalls mit uns in diesem Raum befinden. Ob mir das lieber Angst oder Freude bereiten sollte, wusste ich nicht. Durch die unzähligen Gespräche und die leise Hintergrundmusik war es mir jedoch nicht möglich, mich vollends auf dieses Gefühl zu konzentrieren.
Meine erste Reaktion wäre vermutlich gewesen, das Glas Champagner in nur einem einzigen Zug hinunter zu kippen. Doch das stellte sich bereits vor der Umsetzung als eine ziemlich dämliche Idee heraus. Auch so etwas, wirkte an einem Ort wie diesem, äußerst seltsam. „Ich brauche ein wenig frische Luft." Teilte ich Tony leise mit, der mir dies mit ein kurzen Nicken bestätigte. „Bleib nicht zu lange weg." Daraufhin warf ich ihm noch ein leichtes Lächeln zu und begab mich direkt auf den Weg zum nächsten Ausgang.
Der erste Ausgang durch den ich den Saal verließ, führte zu einer Art Balkon, der an den Seiten durch Treppen begrenzt wurden, welche ein paar wenige Meter hinunter bis zu einem Garten führten, der sich direkt vor dem Balkon erstreckte. Es schien mir ein geeigneter Zufluchtsort zu sein, weshalb ich beschloss, vorerst hier zu bleiben. Nur für ein paar Minuten, bis ich gedanklich wieder dafür bereit war, unter diese Masse an Menschen zu treten. In diesem Augenblick schwirrte zu meinem Bedauern nämlich etwas völlig anderes in meinem Kopf herum.
Fast wie aufs Stichwort spürte ich erneut, wie sich eine Hand auf die freie Stelle meines Rückens legte. Doch diesmal verweilte sie dort und sorgte dafür, dass sich diese angenehme Wärme nur noch weiter in meinem Körper verteilte. Wenn man vom Teufel spricht. Was für ein grandioses Sprichwort das doch war. „Ich wollte dich nicht erschrecken, tut mir leid." Ich gab ein kurzes Lachen von mir. „Deine Entschuldigungen kannst du dir sparen. Ich dachte, du hättest es endlich verstanden. Warum bist du hier?" Ich musste mich nicht einmal umdrehen, um zu wissen, wer sich hinter mir befand und zugleich die Ursache für meine Reaktion war.
Irgendetwas hinderte mich jedoch daran, ihn darauf anzusprechen, seine Finger von mir zu nehmen. Es funktionierte einfach nicht, obwohl ich genau wusste, dass es falsch war. Anthony und ich waren zwar in keiner festen Beziehung, dennoch konnte es Konsequenzen haben, wenn dies irgendjemand mitbekam. „Ich wollte nur sichergehen, dass es dir gut geht." Erklärte er den Grund, für seine Anwesenheit an diesem, für ihn sonst eher untypischen Ort. „Oh natürlich. Es geht mir blendend, Luc. Du kannst also wieder verschwinden."
Erst nachdem ich diese Worte gesagt hatte, verschwand die Hand von meinem Rücken und ich vermutete, dass er wirklich verschwunden war. Fast sehnte ich mich sogar nach dieser Wärme zurück, die dadurch nun wieder verschwand. „Das hier ist ein freies Land, Elodie. Ich habe genauso das Recht hier zu sein, wie du." Hörte ich aber dennoch wieder seine Stimme, diesmal näher an meinem Ohr als zuvor. Weshalb ich meinen Kopf ein wenig drehte und Lucifer nun direkt neben mir stehen sah. „Ich habe dich schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr im Anzug gesehen." Gestand ich und konnte dabei dummerweise nicht verhindern, dass mein Blick über ihn flog.
„Soweit ich mich erinnere, warst du auch nicht gerade ein Fan von schwarzen Kleidern." Entgegnete er und deutete dabei auf das Kleid, welches ich in diesem Augenblick trug. Bevor ich Lucifer kennenlernte, hatte ich sie sogar wirklich gerne getragen. Doch bereits seit meinem ersten erzwungenen Besuch in der Hölle, verband ich damit nur schlechte Erinnerungen. „Zu welchem Anlass?" fragte Lucifer nach, woraufhin ich leicht mit den Augen rollte. „Farblich hätte das nicht.."
MeineAntwort wurde förmlich von einer weiteren Stimme verschluckt, die sich von derleiseren Umgebung hier draußen, deutlich abhob. Ich drehte mich in die Richtung,aus der diese Stimme kam und verstummte augenblicklich, als ich Anthony imTürrahmen stehen sah, der sowohl Lucifer als auch mich, mit einem nichtdefinierbaren Blick musterte. „Gibt es ein Problem, Elodie?"
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Des Teufels Königin
RomanceDer erste Teil der Reihe „In den Fängen des Teufels". - Elodie lebt das Leben, was sich wohl jedes Mädchen wünscht. Sie reist als weltbekanntes Model in unzählige Orte der Welt, besitzt eine große Villa und das Auto ihrer Träume. Doch gequält von sc...