Verschwiegene Wahrheit

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Ich verbrachte die restliche Stunde damit, mich wieder etwas zurecht zu machen und checkte dann meine E-Mails. Einige Shooting-Anfragen waren wieder dabei und ich seufzte leise. Ich hatte die ganze nächste Woche noch viel zu viel zu tun. Weshalb ich mich umso mehr auf das kommende Wochenende freute.

Mein Zimmer war recht groß, hatte große Fenster mit einer Tür, die direkt auf die Terrasse führte. Ein eingebauter Kleiderschrank bot genug Platz für meine Alltagsklamotten und ein Teppich aus Tierfell verlieh dem Raum etwas Gemütlichkeit. Auch wenn ich selten einen guten Schlaf hatte, war es dennoch einer der gemütlichsten Räume in diesem Haus.

Als es dann an der Tür klingelte, legte ich meinen Laptop zur Seite. Das musste die Studentin sein. Amanda würde die Tür öffnen und ich würde im Wohnzimmer auf die beiden warten. Leise konnte ich schon das freudige Bellen von Tiago hören, er liebte Besuch. Ich erhob mich also von meinem Bett und verließ das Zimmer, nur um mich dann im Wohnzimmer wieder nieder zu lassen.

Von meinem Platz hatte ich einen hervorragenden Blick Richtung Haustür und zur Küche. Mit den offenen Wänden, den hohen Decken und großen Fenstern in meinem Rücken, wirkte der Raum gemütlich aber dennoch sehr modern und stilvoll. „Ms. Theron, das ist Samantha. Sie ist wegen dem Interview hier." Stellte Amanda schließlich die junge Studentin vor.

Es war ein komisches Gefühl, von einer Person interviewt zu werden, die genauso alt war, wie ich selbst. Ich nickte nur zu Begrüßung. Es wunderte mich noch immer, dass so eine einfache Person diesen Termin bei mir ergattern konnte. Normalerweise gab ich nur den großen Zeitschriften ein paar Interviews.

„Also ..wollen wir anfangen?" erklang die freundliche Stimme des Mädchens und ich nickte leicht. Sie ließ sich daraufhin auf einem Sessel mir gegenüber nieder und holte einen Block hervor. Amanda lief derweil Richtung Küche um uns nicht zu stören. „Okay, dann .. fange ich mal an." Ich merkte ihr an, wie nervös sie war. Sonderbar war das nicht. Wir lebten eben in ganz unterschiedlichen Schichten.

Sie stellte mir zu Beginn ein paar typische Fragen, von wegen, warum ich Model geworden war und so etwas in der Art. Eben die Fragen, die jeder andere in einem Interview auch stellte. Allerdings wagte sie sich dann an einen Punkt, der mir nicht so ganz gefiel. „Es tut mir leid aber ich muss sie das wohl fragen .. Wie war es für sie, als sie plötzlich so bekannt geworden sind? Das muss sehr aufregend gewesen sein." Sie sah mich abwartend an und ich überlegte einen Moment.

Das war etwas, worüber ich eher ungerne sprach. „Es war aufregend, ja. Und eine kleine Umstellung. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt." Antwortete ich schlicht, obwohl nicht alles davon wirklich der Wahrheit entsprach. „Danke .. dann gab es noch etwas, wofür sich sehr viele interessieren. Sind sie zur Zeit in einer Beziehung? Es gibt da schon einige Gerüchte."

Daraufhin musste ich leicht lachen. Natürlich interessierte sich die Jugend dafür. Solche Promi-Beziehungen wurden immer oft zu Gesprächsthemen. Dass es Gerüchte gab, war daher nur selbstverständlich. „Nein, bin ich nicht. Ich habe zwar nichts gegen Beziehungen aber im Moment sehe ich das nicht als notwendig an." Auch das war nicht ganz die Wahrheit. Beziehungen waren grauenhaft. Aber ich konnte die Träume der Fans ja nicht mit ein paar einfachen Worten zerschmettern. Sie wünschten Sich Drama und genau das, machte Menschen interessant.

„Vielen Dank Ms. Theron, das war's auch schon. Ich danke ihnen, dass sie sich die Zeit genommen haben." Meinte die junge Studentin lächelnd und erhob sich. Ich war ganz froh darüber, dass sie so schnell wieder gehen wollte. Nun musste ich nur noch das Meeting mit Mr. Lennon überstehen, dann hatte ich endlich frei. „Nichts zu danken." Sagte ich nur, dann begleitete Amanda die Studentin, dessen Namen ich bereits wieder vergessen hatte, auch schon wieder hinaus.

Des Teufels KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt