Die andere Wahrheit

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(Das Lied bitte erst Ansehen, wenn ihr das Kapitel gelesen habt. XP)

Text ist dabei, damit ihr es besser verstehen könnt. <3

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Ich sah wie Chamuel etwas näher an Lucifer herantrat und seine roten Augen nur noch feuriger zu glühen begannen. „Ich werde ihr nicht wehtun, Chamuel. Ich bin nicht mein Vater." Wieder ein leises Lachen von Cham, der leicht den Kopf schüttelte. „Noch vor wenigen Wochen, hättest du etwas anderes gesagt. Was also ist in dieser Zeit passiert?" hörte ich den blonden Engel fragen und auch wenn ich es innerlich wollte, konnte ich meinen Blick nicht von den beiden lösen. Es erinnerte mich an den Moment, als ich Raphael und Lucifer das erste mal in ihrer natürlichen Gestalt gesehen hatte. Zwei unterschiedliche Welten und doch so im Einklang wie Tag und Nacht. Wie Leben und Tod. Alles hatte einen Anfang und ein Ende. Sie konnten nicht ohne einander, ob sie es nun wollten oder nicht.

„Dass gerade du das fragst.. solltest du das nicht am besten wissen?" Darauf erhielt Lucifer jedoch keine Antwort mehr, denn Chamuel verschwand augenblicklich im Nichts und ließ mich somit alleine mit Luc zurück. Uns trennten nur wenige Meter voneinander, doch ich war froh, dass wenigstens der kleine Tisch vor dem Sofa eine Barriere zwischen und darstellte. „Ist alles okay?" hörte ich Lucifer dann allerdings fragen und ich konnte nicht anders, als ihm einen bösen Blick zuzuwerfen. „Ob alles okay ist?" Ich setzte ein leichtes Lächeln auf. Mehr gequält als wirklich ernst gemeint. „Sag mal, geht's noch?"

Wieder war in Lucifers Gesichtsausdruck nicht herauszulesen, was er dachte oder wie er fühlte. Nur in seinen Augen konnte man winzige Veränderungen erkennen. Doch dafür war ich im Moment zu weit von ihm entfernt, um dies richtig deuten zu können. Das leichte Lächeln auf meinen Lippen verschwand langsam während ich den Teller mit Nudeln zur Seite stellte. „Warum hast du ihn nicht aufgehalten? Warum hat keiner von euch etwas getan? Ihr hättet all dies verhindern können!" Ich wollte nicht sauer sein, innerlich wusste ich, dass Lucifer daran keine Schuld hatte. Doch ich wollte, dass er schuldig war. Mir selbst konnte ich diese Schuld diesmal nicht geben. Ich hatte von Alldem keine Ahnung und zudem war ich nur ein Mensch.

„Hätte ich etwas getan um Raphael zu helfen, hätte er womöglich versucht, stattdessen dir etwas anzutun und das.." er schüttelte leicht den Kopf. „Wenn du jemandem die Schuld geben willst, dann bitte Levia aber lass mich da raus. Ich wollte nur verhindern, dass dir etwas passiert." Ich runzelte verwirrt dir Stirn. Ich kannte Lucifer nun besser und ich konnte mir erklären, dass er nicht wollte, dass mir etwas passierte.. doch was hatte Levia damit zu tun? „Levia?.. Warum..?" fragte ich vorsichtig nach, da ich liebend gerne allen anderen die Schuld gegeben hätte aber niemals ihr. Sie hatte doch selbst schon so lange unter ihrem Vater leiden müssen. Warum sollte sie nun die Schuld dafür tragen?

Lucifer trat näher und ließ sich schließlich selbst auf einem naheliegenden Sofa nieder. Vermutlich um sich selbst etwas zu beruhigen, denn ich wusste dass Levia schon immer ein Gesprächsthema war, welches er lieber umging. „Sie hat Vater dazu angestiftet, dich zurück in die Hölle zu holen. Anscheinend hat sie nicht damit gerechnet, dass er sein Ziel so plötzlich ändert. Was hätte man den auch anderes erwarten können, bei einem Packt mit dem Teufel." „Warum sollte sie das tun? Ich kenne Levia, sie.." Lucifer lachte auf und ich konnte sehen, wie er seine Hände in Fäuste ballte. Er wollte es nicht zeigen, doch er war wütend. Mehr als das.

„Du kennst sie?" Er blickte mich nun direkt an und bei dem glühenden Rot, welches meinen Blick traf, lief mir ein Schauer über den Rücken. Es war okay, dass er hier war. Wenn er sich jedoch so verhielt wie jetzt, fragte ich mich schon selbst, warum ich das überhaupt zuließ. „Du kennst nur das von Levia, was sie dir zeigen will. Sie ist ganz anders als du denkst." Ich verstand nicht, was er mir damit sagen wollte, denn bis zum jetzigen Zeitpunkt war sie mir, trotz ihrer Herkunft, relativ freundlich vorgekommen. Keine Frage, sie war ein Teil der Teufelsfamilie, doch ich hatte nicht ein einziges Mal gesehen, dass sie sich gegenüber irgendjemandem wirklich grauenhaft verhielt.

Des Teufels KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt