Während wir also die Bilder machen, hatte ich wirklich Schwierigkeiten, mich auf die Kamera zu konzentrieren. Der Mann, dessen Namen ich noch immer nicht wirklich kannte, hatte seinen Arm um meine Taille gelegt. Es fühlte sich vertraut und zugleich auch ekelerregend an, von einer so fremden Person berührt zu werden. „Du solltest dich ein bisschen entspannen, ich beiße schon nicht." Hörte ich wieder diese tiefe, raue Stimme an meinem Ohr und mich überzog augenblicklich eine Gänsehaut.
Wir machten also ein paar Bilder, in denen er mir, meiner Meinung nach, ein wenig zu nah kam. Der Fotograf hingegen fand es 'Entzückend'. Genau dieses Wort hatte er benutzt. Ich hatte meinen Entschluss jedoch schon gefasst. Das hier war das erste und letzte Shooting, dass ich zusammen mit einer anderen Person machen würde. Zumindest mit einer männlichen Person.
Sobald der Fotograf das Shooting für beendet erklärte, wandte ich mich wortlos von ihnen ab und lief zurück in den Aufenthaltsbereich. Amanda wartete schon dort mit Tiago an der Leine. Der Fotograf kannte das Verhalten meinerseits schon sehr gut, doch der Fremde musste bestimmt komisch geschaut haben, als ich den Raum einfach verließ.
Ich lief also direkt weiter zur Umkleide und zog mir meine lockeren Klamotten wieder an, die ich bei meiner Ankunft schon getragen hatte. In den großen Spiegel der sich in der Umkleide befand, warf ich keinen einzigen Blick. Ich wusste schließlich, wie ich aussah. Genervt, gestresst und müde vermutlich auch noch. Dafür brauchte ich eindeutig keine Bestätigung.
Gerade als ich die Umkleide wieder verließ, schrak ich leicht zurück, da ich sonst gegen eine ganz bestimmte Person gelaufen wäre. Er musterte mich erneut ausgiebig und nickte langsam. Was sollte das denn bedeuten? Was stimmte nur nicht mit diesem Typ?
Da ich unbedingt nach Hause wollte, versuchte ich an ihm vorbei zu gehen, doch er lehnte sich genau in dem Moment so gegen die Wand, dass er mir mit seinem Arm den Weg versperrte. „Okay, was willst du?" brummte ich und sah genervt zu ihm hoch. Das Shooting war vorbei, was machte er also noch hier?
„Du bist Elodie, richtig?" Ich sagte ja, solche Männer waren wirklich anstrengend. „Ja .. kannst du mich jetzt bitte durchlassen? Ich hab noch einen Termin." Ich hob den Kopf und blickte so in seine so unheimlich dunklen, fast schwarz wirkenden Augen. Gruselig war das schon, weshalb mir auch ein kalter Schauer über den Rücken lief.
Er hatte ein markantes Gesicht und kleine Grübchen, wie ich bei seinem leichten Grinsen feststellen musste. Normalerweise der Traum einer Frau. Doch nicht für mich. Ich kam ganz gut alleine klar. Wieder ertönte seine raue Stimme, diesmal jedoch näher an meinem Ohr, das er sich etwas zu mir runtergebeugt hatte. „Wie wäre es, wenn ich dich nach Hause fahre?"
Hatte er mich etwa nicht richtig verstanden oder wollte er das einfach nicht akzeptieren? „Kein Interesse. Wie gesagt, ich habe noch einen Termin." Brummte ich wieder und schlüpfte dann einfach unter seinem Arm hindurch ins Freie. Amanda drückte mir auch schon Tiagos Leine in die Hand, der im Übrigen noch immer wie gefesselt zu diesem Typen sah. Vielleicht hatte der Katzen zuhause und Tiago war deshalb so komisch drauf. Katzen konnte er noch nie leiden.
Ich zog mir noch schnell meinen Mantel über und verließ dann auch schon mit Amanda im Schlepptau das Appartement. Es wunderte mich nicht, dass dieser Mann meinen Namen gewusst hatte. Ich war weltbekannt und mein Gesicht war in so vielen Zeitschriften abgedruckt. Gedanken musste ich mir ja nun nicht mehr darüber machen, da ich ihn hoffentlich nie wieder sehen würde.
Nach einer schrecklichen Fahrt in einem der Aufzüge kamen wir endlich unten an und wir liefen zum Parkplatz. Amanda war mit ihrem eigenen kleinen Wagen gekommen, weshalb sie bei diesem stehen blieb und ich zu meinem eigenen Wagen weiter lief. Doch gerade als ich das Auto aufschließen wollte, ertönte eine mir mittlerweile bekannte Stimme nur wenige Meter hinter mir.
„Madame fährt also selbst, das hätte ich nicht erwartet."
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Ich hoffe euch haben die ersten Kapitel bis jetzt gefallen ^^
Geschichten, in denen sich die Hauptpersonen schon in den ersten 3 Kapiteln sehr gut kennen lernen, sind meistens schnell durchschaubar, deshalb mache ich es bei dieser Geschichte etwas anders.
Wundert euch also nicht, wenn die beiden erstmal eine Weile Distanz zueinander halten. Naja .. Elodie versucht es zumindest xD Luc scheint das wohl etwas egal zu sein.
Vielleicht habt ihr ja schon ein paar Theorien, weshalb Luc trotz Elodies Abweisungen so anhänglich wird. Kleiner Tipp: Beachtet den Titel der Geschichte. :)
Aber jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Weiterlesen und freue mich sehr, wenn ihr mir ein Kommentar mit eurer Theorie/ Verbesserungsvorschlägen oder eurer Meinung hinterlasst! ^^
LG Angel
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Des Teufels Königin
RomanceDer erste Teil der Reihe „In den Fängen des Teufels". - Elodie lebt das Leben, was sich wohl jedes Mädchen wünscht. Sie reist als weltbekanntes Model in unzählige Orte der Welt, besitzt eine große Villa und das Auto ihrer Träume. Doch gequält von sc...