Meine Hände habe ich immer noch nach vorne ausgestreckt, nur damit ich Paige eigentlich in der nächsten Sekunde halten kann. Aber sie greifen ins Leere. In komplette Leere.
Völlig verwirrt starre ich auf die Stelle, wo meine Freundin gerade noch stand.
Sie ist weg.
Einfach weg.
Wo ist sie?
„Dean! Paige! Kommt ihr …?“ ruft Harry zu mir herüber. Doch er bemerkt, dass nur noch ich anwesend bin. Aus meinen Augenwinkel will eine Träne sich den Weg zu meinen Kinn bahnen, doch schnell wische ich sie weg, weil Harry und die anderen zu mir kommen. Ich will taff bleiben und nicht heulen.
„Wo … wo ist Paige?“ fragt Nikki.
Meine vorgestreckten Hände ballen sich zu zitternden Fäusten. Wut frisst sich tief in mich hinein. Seth dieser Hurensohn!
„ER HAT SIE!“ schreie ich und trete mit viel Kraft einen losen Stock davon. Wütend packe ich nach meinen Haar, ziehe daran. Dann rase ich auf Harry zu. Er geht Schritte zurück, als er realisiert das ich ihn jeden Moment anschreien werde. Doch dieser Junge fällt zu Boden, als er stolpert.
Ich packe nach ihm, ziehe ihn auf die Beine. „Das ist ALLES deine Schuld, Harry!“ knurre ich zwischen den Zähnen. Mit viel Schwung brettere ich ihn wieder auf den Boden. Die Konsequenzen stehen in seinem Gesicht geschrieben. Mein Oberkörper beugt sich vor.
„HÄTTE ICH DICH DOCH NIEMALS WIEDER ERSCHAFFEN!!“ brülle ich und trete heftig gegen seine Rippen.
Eigentlich will ich das gar nicht. Harry verprügeln. Aber immer wieder ergreift mich etwas. Es pirscht sich immer wieder an, setzt sich auf meinen Rücken, klammert sich fest und flüstert mir Dinge zu, die mich wütend machen. Sogar mehr als nur wütend. Es ist wie eine Bestie die aus mir kommt. Die ich nie unter Kontrolle habe.
Deswegen werde ich sofort von Jack zurückgezogen, damit Harry nicht noch mehr Schaden an seinen Körper hat.
Aber ich entreiße mich ihm, falle neben Harry auf die Knie und nehme seinen Kragen in meine Finger. „Wieso habe ich das nur getan?“
Mit bloßer Faust schlage ich in sein Gesicht.
Immer und immer wieder.
„DEAN!!“
Wieder werde ich an den Schulter gezogen. Auf den Rücken liegend sehe ich zu Jack hoch. Sein Gesichtsausdruck sieht schockiert aus, nein. Sogar enttäuscht.
Ich rapple mich auf.
Ist es nicht komisch, dass ich erst jetzt realisiere was ich da eben gemacht habe?
Das Biest lacht in mich hinein, während ich nur da stehe.
Nikki sieht mich mit Tränen in den Augen an.
Harry hat überall Blut im Gesicht. Er ist Bewusstlos.
Ich schüttle den Kopf. „Es tut mir leid, es tut mir leid …“ hauche ich und trete Meterweit zurück. „Es tut mir leid.“
„Nein, Dean! Bleib hier!“ rufen sie mir nach, aber schon renne ich davon. Ich kann nicht bei ihnen bleiben, ich füge ihnen nur Schaden. Ich lasse meinen Frust bei ihnen aus, das darf ich nicht!
Ich muss hier weg.
„Paige …“
Meine Beine stoppen. Ich bin Kilometerweit gerannt, sie können mich nicht mehr einholen. Mich davon abhalten, von dem was ich vorhabe.
Ich atme kalte Luft ein und aus.
„Paige, ich liebe dich. Komm zurück …“
Wann habe ich das letzte Mal so richtig geweint?
Es ist schon Jahre dahin.
Aber jetzt passiert es nach Jahren wieder.
Mir laufen die heißen Tränen über die Wangen. Ich liebe dieses Mädchen und kann ohne sie nicht Leben.
„Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich. Komm zurück … Komm zurück zu mir …“
Doch es macht in meinen Hirn laut klick.
„Nein, nein, hol mich. Hol mich ab, Paige!“
„Hey, Dean.“ Ertönt die zarte und mir nur viel zu bekannte Stimme von meiner Freundin. Langsam drehe ich mich zurück. Sie grinst, grinst so breit das ich nicht anders kann als zu ihr zu rennen, meine Arme um sie zu schlingen und sie so dolle an mich zu drücken, dass ich das Gefühl habe das sie unter den Druck zerbricht.
„Du bist hier.“ Atme ich.
Ihre Arme schlingen sich um meinen Hals. Ihren Atem haucht sie gegen meinen Hals. „Ich bin hier, nur anders.“
„Anders?“ Etwas drücke ich sie zurück. Ihre dunklen Augen sehen aufgeregt in meine. Sie strahlt plötzlich. So plötzlich hat sie ein so breites Lächeln auf dem Gesicht, dass es mich total verwirrt.
Ihre Hände umrahmen meine Wangen. Ihr Gesicht nähert sich meinem. Leise und langsam spricht sie: „Komm mit mir, Dean.“ Vorsichtig platziert sie ihre weichen Lippen auf meine. „Komm zu mir, Baby.“
„Ich komme mit, ich komme mit.“ Sage ich schnell und küsse sie erneut. Ich merke wie sie strahlt unter diesen Kuss. Ich liebe es, wenn sie unter meinen Küssen lächelt.
„Nimm meine Hand.“ Sagt sie. Ich nehme sie.
Es plötzlicher Stich in meinen Kopf führt dazu, dass ich meine Augen zusammen kneife. Als ich sie wieder öffne, stehe ich immer noch im Wald, Paige vor mir.
„Sind wir da?“ frage ich sie.
Sie sieht sich verwirrt um. „Nimm sie erneut.“ Befehlt sie. Ich tue es.
Wieder ein Stich in mein Gehirn.
Zusammen gekniffenen Augen.
Doch wir stehen immer noch im Wald.
„Was ist los?“ frage ich Paige, als sie so schockiert ist, dass sie sich umher dreht. Sie weiß sich nicht zu helfen, weil etwas nicht funktioniert wie sie es will.
Ich packe mir ihre Schultern. „Was ist los?“ frage ich sie erneut.
Sie schaut mich an. „Ich … ich kann dich nicht mitnehmen, Dean.“
„Nein, nein, probier es noch einmal.“ Dränge ich und nehme erneut ihre Hand. Wieder wird mein Gehirn gefickt. Doch wir stehen immer noch in dem Moos des Waldes.
Paige sieht mich an, dann verblasst sie langsam. „Ich … ich komme wieder, ja?“
„Nein! Nein, Paige!“
Meine Hand will sie greifen, aber wie es vorhin auch schon so war. Sie greift ins Leere.
Wieso kann sie mich nicht mitnehmen? Wieso?
Ich seufze laut auf. Ich dachte, dass ich bei ihr sein kann und das für immer. Jetzt stehe ich hier alleine, ohne sie.
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UNLEASH HELL || h.s.
Hayran Kurgu❗Fortsetzung von Consider Me Alive»h.s. [BITTE VORHER DIE GESCHICHTE LESEN!] [NERVEN RAUBEND!! VULGÄRE AUSDRÜCKE!!]🔞❗ ❝ Dein Leben kann sich über Nacht oder in einem Moment verändern. ❞ - AHS ❝ Regel Nummer eins: Bekämpf die Toten. Regel Numm...