„Was war das denn?“
Erschrocken sehe ich zu Dean, der immer noch wie ein Käfer, der unfähig ist aufzustehen, auf dem Boden liegt. Doch ich richte mich auf um ihn auf zu helfen.
Er schaut mir in die Augen. „Ist alles okay bei dir?“ Seine rauen Fingerknöchel streichen vorsichtig über meine Wangen. Unter dem Streichen nicke ich zögernd. Seine Lippen treffen kurz meine, bevor er sagt: „Ich hol ihn. Warte hier.“
Schon ist er verschwunden.
Mit der Hand wische ich über mein Gesicht, weil ich immer noch nicht glauben kann was eben passiert ist. Was ist nur mit Roman los?
Und wieso hat er davon geredet zu May zu gehen? Das ist doch unmöglich.
Aber ich möchte mir nicht länger den Kopf darüber zerbrechen. Deswegen laufe ich die Treppen hinunter um mir etwas zu Essen zu machen.
Jack befindet sich in der Küche.
„Hey.“ Sage ich leise und ziehe die Schranktür zu mir. Zum Vorschein kommen eine Menge Dosen. Die meisten enthalten nur Fertiggerichte. Das heißt sehr viele Suppen, Nudeln …
Ich greife nach einer Ravioli Dose. Öffne eine Schublade wo sich viele Messer befinden und steche mit viel Kraft in die Dose.
„Ist alles okay? Ihr wirkt irgendwie alle so … bedrückt und unter Druck gestellt.“ Sagt Jack. Ich streiche mein Haar hinter die Ohren damit ich ihn besser in die Augen sehen kann.
Ich lehne mich an die Theke, während ich die Dose öffne und den Rand an meine Lippen setzte.
Eigentlich könnte man meinen, dass Jack der noch mit normalste von diesem Irrenhaus ist.
„Ach, das ist alles eine viel zu lange Geschichte. Du könntest mir nicht folgen.“ Erkläre ich ihm. Sein Kopf hebt sich langsam, was sich am Ende als ein Nicken darstellt.
Plötzlich springt die Haustür auf.
„ER IST WEG!!“ höre ich Dean schreien. „ER IST WEG! EINFACH …“ Er kommt in die Küche, sieht uns beide an. „ … einfach weg.“ Sein Mund steht offen, als er nach dem Küchenstuhl packt und sich hinsetzten muss um das alles zu verdauen.
Ich stelle mein Essen auf den Tisch, knie mich vor meinen Freund hin. Sein trauriges Gesicht bricht mein Herz in Tausend Teile.
„Es tut mir leid …“ flüstere ich und versuche dabei nicht selbst in Tränen auszubrechen, so wie Dean es gerade tut. Ich habe über die Monate immer wieder gemerkt, wie Roman in dieser Gruppe gemocht wird, geliebt wird. Doch er hat diese liebe nicht gesehen …
Meine Hand lange ich an Deans Wange. „Er kommt wieder.“
Aber ich weiß ganz genau, dass Roman nicht wieder kommen wird. Ich weiß wo er ist.
Jack setzt sich neben Dean, legt vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. „Tut mir leid, Mann.“
Dean lehnt sich zurück. Seine nassen Wangen mache ich trocken, indem ich einfach mit den Fingern über sie streiche. Ich hasse es ihn so zu sehen.
„Wieso?“ Er hebt den Kopf zu mir hoch. „Wieso hat er das getan?“
Ich antworte ihn nicht, sondern neige nur den Kopf nach unten. Mir wird ganz mulmig bei dem Gefühl, dass jetzt noch jemand von uns fehlt. Und dann auch noch jemand, den einen so wichtig ist.
„Hat er nicht irgendetwas gesagt, wohin er will?“ fragt Jack.
Dean überlegt, sieht fragend zu mir auf.
Beide Männer schauen mich so an. Jetzt bin ich gezwungen dazu, zu sagen wohin er genau will.
„Er … er will zu May. Du weißt schon.“ Dränge ich Dean, damit er selbst drauf kommt. Er runzelt nur die Stirn und tut so als wüsste er von gar nichts. Jack neben ihm wechselt den Blick zwischen Dean und mir immer wieder hin und her.
„In die Hölle.“ Meine ich zu ihm. Deans Augen weiten sich immer größer. „Er muss wohl jetzt dort sein, wenn du ihn nicht mehr findest.“
„In der Hölle? Wollt ihr mich verarschen?!“ fragt Jack ungläubig.
Dean sieht mich knallhart an, während er zu Jack sagt: „Es gibt sie. Wir alle haben das schon durchgemacht. Vor allem Harry. May ist seine Freundin.“
„Wie ist sie dahin gekommen?“
Ich breche den intensiven und nervösen Blickkontakt mit Dean ab, indem ich mir mein Essen schnappe und weiter daran schlürfe.
„Dank Zayn ist sie dorthin gekommen.“ Beantwortet Dean ihm. „Er war ein Dämon … obwohl …“
„Zayn war nur die Hülle. Marionette. Jetzt ist Seth das Püppchen.“
Jack schaut immer noch so aus, als wollen wir ihn glatt verarschen. Ich schätze, dass er das alles selbst erst miterleben muss damit er daran den Glauben schenken kann. Und ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass er das mitbekommen wird. Komme was da wolle.
„Was sagen wir Harry und Nikki?“ frage ich.
Dean dreht den Kopf zum Türrahmen. „Die Wahrheit.“
Schon hören wir die ersten Schritte von den beiden. Wenn man vom Teufel spricht. Harry sieht verschlafen aus, als er in die Küche kommt und die Schranktür zu dem Dosenfutter öffnet. Nikki setzt sich neben mich, legt die Ellenbogen auf den Tisch und platziert ihr Kinn darauf.
Als Harry sich an der Spitze des Tisches setzt, die Dose aufmachen will, sieht er uns an. „Ist alles okay mit euch?“ fragt er.
„Wo ist Roman?“ fragt Nikki und richtet sich fragend auf.
Meine Lippen drücken sich willkürlich aufeinander, weil ich keine große Lust darauf habe ihnen erklären zu müssen wo Roman sich gerade befindet.
Dean tauscht sich mit mir einen Blick aus.
„Roman ist …“ er räuspert sich. „ … weg.“
Nikki runzelt die Stirn. „Weg?“
Harry beugt sich nach vorn über den Tisch. „Wie weg? Wohin denn?“
„Zu May.“ Sage ich und stehe auf. Die leere Dose schmeiße ich auf die Theke und stelle mich danach neben Dean, der zu mir hoch schaut.
„Zu May? Wie das?“ fragt Harry und richtet sich auf. „Wie hat er das geschafft? Sagt schon!“
„Wir wissen es selbst ja nicht einmal!“ mault Dean wütend. Noch bevor Dean sich weiter aufregt, nehme ich seine Hand und ziehe ihn mit mir mit in unser Zimmer.
„Hör auf sofort so auszurasten, Dean!“ sage ich sauer. Er schließt die Tür hinter sich.
„Ich habe ja wohl ein gutes Recht dazu sauer zu sein, Fräulein!“ schreit er zu mir. Ich drehe mich um, damit wir uns ansehen können wenn wir wieder anfangen zu diskutieren.
„Trotzdem brauch man dann nicht schreien oder gleich so ausrasten, Dean! Und ich will nicht das du mich immer Fräulein nennst!“
Er kommt auf mich zu, aber ich sehe ihn schon längst nicht mehr an. Wenn er auf mich zugeht, wenn er sauer ist, kriege ich Angst.
Als er so nah vor mir steht, dass ich ihn schon riechen kann, hebe ich Atemlos den Kopf. Dieses Ausdruckslose Gesicht ist wie eine Maske die er jeden Tag aufsetzt. Die ihn schützt.
„Was ist, Ambrose?“ flüstere ich.
„Tut mir leid, ja?“
Ich schmunzle. „Ja …“
„Fein, also …“ Er schlingt seine Arme um meine Taille. Legt dazu noch seine Stirn gegen meine. Von der einen zur anderen Seite lassen wir uns wiegen. „ … was machen wir jetzt?“ haucht er mir entgegen.
„Wir holen Roman und May zurück.“
Ich platziere meine Lippen direkt auf seine.
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UNLEASH HELL || h.s.
Fanfiction❗Fortsetzung von Consider Me Alive»h.s. [BITTE VORHER DIE GESCHICHTE LESEN!] [NERVEN RAUBEND!! VULGÄRE AUSDRÜCKE!!]🔞❗ ❝ Dein Leben kann sich über Nacht oder in einem Moment verändern. ❞ - AHS ❝ Regel Nummer eins: Bekämpf die Toten. Regel Numm...