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 „Du lügst.“ flüstere ich. „Du kannst nicht in Harrys Körper sein.“ Ich schaue über meine Schulter zurück zu ihm, lächelnd starrt er mich an.

Plötzlich merke ich, wie mir heiß wird. In einer Sekunde merke ich, wie mir das heiße Blut in die einzelnen Fasern meines Körper fließt und ich das Gefühl habe zu verbrennen.

Als ich auf meine Haut sehe, schreie ich kurz auf. Sie pellt sich ab. Die Hitze bringt meine Haut dazu, dass sie sich pellt.

„Was ist das?!“ frage ich Zayn aufgeregt, während ich meinen anderen Arm ansehe, der ganz genauso aussieht wie der andere.

Zayn lacht und richtet sich wieder auf. Er setzt seinen Gang fort. „Schau, wozu ich alles fähig bin. Also kann ich auch in seinem Körper sein, kleine May.“ Hinter Dean stellt er sich hin, während ich mit voller Hitze zu ihm hoch schaue und in Tränen ausbreche. Aus seinen Augen kommt wieder rotes, dick flüssiges Blut. Er beugt sich über Dean, starrt mich an. „Du wirst nicht verbrennen.“ haucht er und lacht.

Und schon hat er sich in Staub aufgelöst.

Über mich kommt eine absolute Kälte. Meine Haut kühlt sich ab. Erleichtert atme ich aus und sehe auf meine Arme. Sie sind nicht gepellt. Nichts ist passiert. Es war nur Einbildung.

„Was war das?!“ fängt es wenige Meter neben mir an. Roman hat sich von mir weggesetzt und starrt mich mit weiten Augen an. Als ich in die Runde sehe, schauen mich alle so an.

„Wer ist in Harry?“ fragt Dean mich verwirrt.

„Du hast geschrien und dein Hals ...“ sagt Seth und deutet auf meinen Hals. Ich streiche mit den Fingerspitzen darüber, bis ich auf zische. Zayns Fingernägel haben sich tatsächlich in meine Haut gebohrt.

„Dir wurde Kalt und du ... dein Kopf wurde in den Nacken gelegt. Wer war das?“ fragt Roman mich aufgebracht.

Ich schaue zu Daryl, der immer noch neben mir sitzt. „Er.“ wispere ich. „Zayn. Zayn war hier.“

„Wieso konnten wir ihn nicht sehen?“ fragt Seth.

„Kann ich nicht sagen.“ antworte ich.

„Warum?“ fragt Dean.

Ich schaue zu Harry. „Weil er uns zuhört.“ Harry sieht mir mit einen dunklen Blick entgegen, aber ich weiß wer diesen Blick gerade verursacht. Jetzt wo ich weiß, dass Zayn derjenige ist, der mir weh getan hat und der Harry nicht alleine in seinem Körper gelassen hat, wird mir klar das ich nicht länger unter Harrys Augen alleine sein kann.

Auch wenn Zayn gesagt hat, das es der Sextrieb ist, bedenke ich das er nur das vor hat. Zayn hat sich verändert. Er ist kalt, wütend und wünscht mir den absoluten Tod.

Als ob man nicht schon genug Probleme hat mit der Apokalypse ...

„Wie kann er uns zuhören?“ fragt Roman.

Ich schaue ihn an. Ich wage es nicht, ich kann nicht sagen das Zayn derjenige ist der in Harry ist. Oder soll ich es riskieren? Aber was ist, wenn Zayn mich dann wieder anschreit? Oder Harry weh tut?

„Ich habe Angst. Angst davor, wenn ich etwas falsches sage, dass er das mitbekommt und mir weh tut.“ stelle ich allen klar.

Daryl legt seinen Arm um meine Schulter. „Du musst nicht reden. Lass es einfach.“

„Gehen wir schlafen?“ fragt Seth alle. Wir stimmen zu. Auf knien krabble ich in das Zelt und lege mich in die Mitte. Die Isomatte unter meinen Rücken sinkt etwas ein. Daryl legt sich links von mir und atmet erleichtert aus.

„Herrlich.“ sagt Roman, als er den Reißverschluss zugemacht hat und sich neben mich legt. Weil er so groß ist, muss er seine Beine anwinkeln. Durch das Zelt scheint noch das Lagerfeuer, also kann ich Roman und Daryl sehen.

UNLEASH HELL || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt