UNLEASH HELL || h.s.

26

Widmung: mikayla :))

 Fühlbar pumpt sich eine Ladung Adrenalin in meine Sinne.

Mein Kopf brummt.

Langsam öffne ich die Augen und sehe sofort in viele andere Gesichter. Wieso lehnen sie sich so über mich?

„Was ist los?“ frage ich leise und schließe die Augen wieder. Eine warme Hand legt sich auf meine Stirn.

„Sie hat kein Fieber.“ sagt jemand. Ich sehe die anderen wieder an. „Wie fühlst du dich? Kannst du dich an etwas erinnern?“

„Schlecht. Mein Kopf brummt. Und nein, nichts mehr.“ antworte ich.

„Ab wann weißt du nichts mehr?“ Dean beugt sich über mich. Leuchtet mit einer kleinen Taschenlampe in meine Augen.

Ich strenge mich an, mich an irgendetwas zu erinnern, was passiert ist. „Mir fällt ein das Seth und ich wegen Medikamente los gegangen sind. Bis wir vor einer Tür stehen geblieben sind. Er ... er wollte ... er hat mich beruhigt, weil ich in Panik geraten bin ...“

„Weißt du auch wieso?“ Deans blaue Augen sehen mich gespannt an, als würde ich gerade die tollste und spannendste Geschichte auf der ganzen Welt erzählen.

„Nein, keine Ahnung. Und wir haben ein Mädchen kennen gelernt. Mehr weiß ich nicht.“

Dean richtet sich auf. „Das geht ja alles noch. Hätte schlimmeres erwartet ...“ nuschelt er zu mir herunter, während er auf einmal eine Spritze in der Hand hält und sie in eine kleine Flasche mit unsichtbarer Flüssigkeit taucht. Langsam zieht er das Weiße Zeug in die Spritze.

„Was machst du?“ fragt Harry der an meiner anderen Seite steht. Vorsichtig verschließt er seine Hand in meine.

„Beruhigungsmittel und Denkvermögen.“ sagt Dean kurz und knapp. Seine Stirn runzelt sich etwas als er konzentriert auf meinen Unterarm sieht. Bei dem Ellenbogen wischt er vorsichtig über die Haut, bevor er die Spritze dort hinein sticht.

Kurz kneifen sich meine Augen zusammen, weil es ein kurzer unangenehmer Schmerz ist. Die Hand von Harry drücke ich etwas zusammen.

Ich schaue zu ihm auf. Er sieht mich bereits an, was mich beruhigt. Sein funkelndes grünes Auge strahlt wie ein Diamant.

„Glaubst du, sie kann laufen?“ höre ich Seth sagen.

„Ihr müsst ihr aber helfen.“ Dean schmeißt die Spritze in die nächste Ecke. Harrys Hände greifen unter meine Achseln, bis ich aufrecht auf der Liege sitze. Mein Kopf kommt so schnell gar nicht mit. Mein Blickfeld verschwimmt.

„Ich helfe dir.“ schaltet sich Seth ein.

Harry funkelt ihn böse an. „Nein, ich mach das.“ Seine Stimme klingt beherrscht und gleichzeitig wirkt sie auf uns alle ein. Er ist wohl wütend. Ich weiß nicht wieso, weil ich für ein paar Stunden wie weg vom Fenster war und die Realität hinter mich gelassen habe.

Ich habe geträumt. Ich war in meiner eigenen Welt. Und die liebe ich so sehr.

Vorsichtig trete ich den ersten Fuß auf den Boden, danach den anderen. Mein Blickfeld wackelt, bringt meinen Schädel immer mehr zum dröhnen. Mir wird in einer Sekunde übel. Bevor Harry mit mir laufen möchte, greife ich mit einer Hand nach seinem Shirt um Halt zu gewinnen. Mit der anderen wedle ich in der Luft herum.

„Ihr ist schlecht! EIMER!“ schreit Dean durch den Raum.

Jemand fasst nach meiner Hand. „Setzt dich hin. Es bringt nichts.“ höre ich Seth in mein Ohr sagen. Die Wärme die er ausstrahlt ist unglaublich. Und es schüchtert mich ein, dass ich mich in dieser Wärme so wohl fühle, als wie bei Harry.