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„SCHEIßE!!“

Die Schüsse hören auf. Einer der beiden Männer tritt heftig mit den Fuß auf den Boden, weil es ihn übertrieben wütend macht das er die beiden nicht erschossen bekommen hat.

Der andere Mann klopft kurz auf seine Brust, damit er sich beruhigt und geht zurück zum Kiosk. Bevor die beiden sehen das ich nicht mehr da bin, verschwinde ich lieber.

Auf dem Dach ist es windig und kaum kann ich aufrecht gehen. Aber wie soll ich hier runter kommen? Die Leiter werde ich auf keinen Fall benutzten.

Neben dem Gebäude steht wenige Meter das nächste auf gleicher Höhe. Soll ich springen? Was bleibt mir anderes übrig, als zu springen? Ich kann die Leiter nicht wieder runter klettern, weil mich die Typen in die Finger bekommen werden.

Vor dem Abgrund stehe ich und schaue hinunter.

„Gott, ist das hoch ...“ sage ich und sehe auf das andere Dach des Gebäudes.

Wenn ich falle, sterbe ich.

Kurz streiche ich meine Haare zurück um klarer denken zu können. Ich will nicht von einer Kugel getroffen werden, qualvoll enden. Wenn ich falle, fühlt es sich für Sekunden so an als wäre das Fallen wie fliegen und dann breche ich mir das Genick oder sonst was.

Scheiß drauf.

Entschlossen trete ich wenige Meter von dem Abgrund weg, atme ein und aus, schließe die Augen …

„Da! Da ist er!!“ höre ich hinter mir rufen.

„Oh scheiße!!“ schreie ich und renne los. Vor dem Abgrund fliegen mir die Kugeln um die Ohren. Kurz denke ich, dass die beiden ganz schön schlechte Zieler sind. Sie treffen mich kein einziges mal.

Dann springe ich.

Fliege.

Strecke meine Arme aus.

Lande unsanft auf meinen Kiefer, prellt sich mit den Stein, beiße heftig auf meine Zunge und schmecke in einer Sekunde Eisen auf den Geschmacksnerven.

Ich rutschte ab, fasse jedoch schnell nach der Kannte und hänge dort wie bestellt und nicht abgeholt.

Meine Augen kneife ich doll zusammen, weil der Schmerz durch meine Zunge fährt. Es tut so weh. So verdammt weh.

„Idiot.“ beleidige ich mich und ziehe mich rasch hoch. Ich bin froh darüber das ich die Kraft besitze, das zu vollbringen.

„Ich dachte er ist gefallen!“ schreit einer der Typen. Halb auf der Kannte liegend schaue ich zu den beiden zurück. Sie streiten sich wohl gerade. Das ist gut, denn jetzt kann ich schnell fliehen.

Auf den Beinen stehend spucke ich zuerst viel Blut aus, weil es mir unangenehm ist es runter zu schlucken. Erst dann renne ich über das Dach bis zum Abgrund.

Und das erste mal, dass ich richtig lächle. Das erste mal das ich übertrieben lache, weil ich froh bin die Leiter an der Mauer zu sehen.

Ich klettere sie in Windeseile hinunter.

„Du Vollidiot.“ lache ich mich aus, als ich unten ankomme. „Du Vollspasti. Du vollkommen verblödeter Dreckssack.“ lache ich und wische über meinen Mund. An meiner Hand ist viel Blut, was ich an mein T-Shirt abwische. Die kleine Straße hinunter ist das Gebäude wo der Mann und das Mädchen rein gerannt sind.

„Soll ich den nach?“ frage ich und trete näher. „Was ist, wenn sie genau wie die Männer sind?“ Das Gebäude reicht bis zu den Wolken und sieht so aus, als wäre es das höchste und breit gebaute von allen.

UNLEASH HELL || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt