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 Wir stehen seid gefühlten Stunden in diesem Wald. Das einzige was wir hören ist das rauschen der Äste, wenn der Wind durch das Land pfeift. Mein Rücken lehnt sich gegen seinen Oberkörper und mich macht es nervös, dass ich seinen Herzschlag rhythmisch gegen meine Knochen fühle.

Ich umklammere fest seine warmen Hände, den Blick auf den Boden gerichtet. Sein Atem haucht er leise in meinen Nacken. Nach jedem Atemstoß steigen mir die Nackenhaare auf und saust über meine Haut in Millisekunden.

„Mach dir keine Sorgen. Dean kriegt das schon auf die Reihe.“ flüstert Seth in mein Ohr. Seine Lippen berühren mit jeden Wort meine Haut.

Von der Seite sehe ich ihn an. Die Schicht Tränen in meinen Augen scheinen über zu schwappen, denn schon läuft mir eine schnell die Wange herunter. „Und was wenn nicht?“

„Ich glaube nicht das Dean es nicht schafft. Du machst dir zu viele Gedanken, May.“

„Du hast ja keine Ahnung ...“ flüstere ich und drücke die Lippen aufeinander, damit ich die Gefühle unter Kontrolle halte. Sein tiefer Blick brennt sich bis in meine Seele ein. „Hör auf mich so anzusehen, Seth.“

„Hör auf zu weinen und ich lasse es.“ kontert er.

„Bist du witzig …“ sage ich leise und schaue weg. Ich höre ihn leise auf lachen.

Seine Stirn legt sich gegen meinen Kopf. „War nur Spaß.“ sagt er. Ich schließe die Augen, damit die Tränen endgültig verschwinden. Sie nerven mich gewaltig.

„Ich war nicht ehrlich zu dir, May.“ sagt er plötzlich. Ich öffne die Augen und warte. Er lässt mich los, nimmt Abstand. Seine Hand fährt durch sein Haar. „Ich sage es dir lieber jetzt, als das es jemand anderes dir sagt.“ Wir sehen uns an. Er hält eine Weile inne, doch dann: „Du musst wissen, dass ich eine Freundin hatte bevor das alles passiert ist und es mir unangenehm ist Gefühle für jemand anderes zu entwickeln, obwohl man es gar nicht will.“

„Nein, Seth, bitte nicht.“ sage ich schon fast zu mir selbst.

Er läuft auf und ab, die Finger an seinem Haaransatz fest geklammert. „Es tut mir leid, okay? Ich will das überhaupt nicht weil ich so viel älter als du bin. Das ist mir unangenehm. Wehe du sagst das jemanden aus der Gruppe. Die werden mich für einen Perversling halten.“

„Bist du bekloppt? Wen sollte ich das denn sagen?“

„Roman weiß es, das gebe ich zu. Aber wenn du es Dean sagst … Du weißt wie er drauf ist! Und ich will erst recht nicht das es Paige oder Harry weiß.“

„Kannst du mir jetzt bitte sagen, was da eigentlich ablief, als Roman und ich noch nicht da waren?!“ frage ich ihn. Erschrocken sieht er mich an. Er schüttelt den Kopf, während er davon redet das Harry es selbst machen soll.

„Er wird sterben, Seth!“ schreie ich ihn an.

Seth kneift die Augen zusammen. „Hör auf so eine scheiße zu labern!“

„Himmel, ist alles okay bei euch?!“

Roman kommt auf uns zu. Auf seinen Armen trägt er Lucy, die ihren Kopf auf seine Schulter gelegt hat und verschlafen aussieht. Sobald sie Seth sieht, fährt sich hoch und streckt sich zu ihn rüber.

Seth nimmt sie auf seine Arme und lächelt sie an.

„Ist alles okay mit ihm?“ frage ich aufgeregt Roman.

„Wir müssen warten. Dean hat ein Zeug selbst hergestellt, was sich mit den letzten Medikament wohl ähnelt.“

~.~

UNLEASH HELL || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt