94 // Epilog

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„Wie wollen wir das anstellen?“

Ich schaue May fest in die Augen, als sie uns in die Gegenwart biemt. Wir stehen im Wald und ich kann Harry, Dean, Nikki und Jack wenige Meter von uns weg auf einer freien Wiese sitzen sehen.

Dean ist immer noch der Einzige der uns sehen kann.

Ich packe May am Arm, sobald sie losgehen will. „May, raus mit der Sprache.“

May schmunzelt. „Dean kann nicht in die Hölle.“

Meine Stirn runzelt sich. „Bitte? Wie geht das?“

May nickt mit dem Kopf in die Richtung von der kleinen Gruppe. „Ich hole Seth und du wartest so lange mit Dean.“

Sie will ihre Augen schließen und tief einatmen, doch ich rüttle ihre Schulter damit ich ihre Aufmerksamkeit noch einmal auf mir liegen habe. „Wie ich soll warten? Und was passiert dann?“

May verdreht die Augen. „Ich mache, dass du wieder hier bist. In dem Hier und Jetzt, verstehst du?“

„Und dann?“

Sie seufzt. „Ich muss erst mal Seth hierher holen.“

Und schon ist sie verschwunden. Ihre Anwesenheit hat sich in Luft aufgelöst.

Ich schüttle verzweifelt den Kopf. Wie soll das alles nur funktionieren? Das ist doch alles viel zu kompliziert geworden.

„Roman?!“

Ich sehe zu Harry, der mich wie die anderen ungläubig ansieht. So schnell hat mich May ins hier und jetzt befördert?

„Hey.“ Sage ich und gehe auf die Gruppe zu.

„Wie … wir kommst du …?“ fängt Jack an, doch seine Worte ersticken in seinem Hals.

Ich schaue zurück auf die Stelle wo ich gerade noch gestanden habe, Unsichtbar für die vier war.

„Ich bin hier. Ist das nicht wichtig?“ sage ich schnell, damit wir nicht lange daran die Finger verbrennen. Ich lächle der kleinen erstaunten Gruppe warm zu, damit sie sich keine Sorgen machen müssen.

„Und wo ist May? Paige?“ fragt Harry und schubst mich etwas an der Schulter. „Sind sie immer noch bei Seth?“

Als ich in sein Gesicht sehe, erkenne ich tief sitzende Wunden unter seinen Augen. Seine Nase ist etwas verschoben worden. Woher hat er das?

„Sie kommen. Bald.“ Erläutere ich ihnen.

Plötzlich wird es intensiv kalt an meinen Rücken. Kühle Gänsehaut durchflutet mich und kurz bin ich dazu gezwungen mich zu schütteln.

Dann nehme ich eine klare und bekannte Stimme leise in meinen Kopf wahr. „Wir sind hier.“ Flüstert sie.

Ich sehe aus dem Augenwinkel erkenne ich May neben mir. Die anderen sehen sie auch. Ihre Gesichter sprechen Bände.

May lächelt mild. „Hey,“ sagt sie leise und rückt näher an mich, als würde sie diese Leute nicht kennen und ist zu schüchtern um allen richtig Hallo zu sagen.

Man erkennt, dass Harry ein dicker Stein vom Herz fällt. Tränen bilden sich in seinen Milchweißen Augen. Ohne noch einmal zu zögern rast er auf sie zu, schlingt seine Arme um ihren Körper und drückt sie fest an sich.

Leise hört man wie er ihren Namen sagt.

Ich schätze, dass Harry seid gefühlten Jahren auf diese Umarmung gewartet hat. Seine Freundin endlich an sich zu spüren.

Er rückt etwas von ihr ab, damit sie einander ansehen können. „Ich habe dich so vermisst.“ Flüstert er.

May lächelt traurig, antwortet nicht.

UNLEASH HELL || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt