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 „Hat es dich die Sprache verschlagen?“ fragt Zayn mich und lächelt mich an. Schockierend starre ich seine Gestalt an. Das kann nicht sein. Das kann auf gar keinen Fall sein. Ich habe Zayn vergessen, habe ihn verdrängt. Die ganze Zeit über. Was macht er hier jetzt?

„Zayn ...“ sage ich kaum hörbar.

Er setzt sich auf das Bett. Aber die Matratze sinkt nicht unter seinem Gewicht etwas zusammen, nein, im Gegenteil. Sie bleibt gerade. „Schön dich zu sehen. Wo warst du die Tage?“

„Ich?!“ frage ich ihn. „Die Frage ist wohl eher, wo warst du? Nicht, dass ich will, das ich dich hier haben will. Ich will dich nicht mehr bei mir haben.“ meine ich und sehe in seine dunklen Augen. Er lächelt. Jeder andere Mensch würde jetzt komplett ausrasten, aber dieser Junge lächelt da drüber.

„Du brauchst mich, May.“ flüstert er nach einem Schweigen.

Ich schüttle den Kopf. „Nein, ich brauche dich nicht. Ich komme zurecht.“

Zayns lachen erfüllt den Raum. Dann steht er auf und läuft zu Harry. „Was ist denn mit dem? Halb Mensch, halb Beißer oder was?!“

„Hör auf!“ befehle ich ihm, als Zayn Harry an den Haaren packt und seinen Kopf in den Nacken legt. Die Geste ist mehr als alles andere grob. Zayn schaut mich an. Seine dunklen Augen schauen mich intensiv an, so das ich denke, dass er bis in meine Seele sehen kann.

„Weißt du wo ich die ganze Zeit war?“ fragt er und lehnt sich gegen den Schreibtisch. Ich schüttle den Kopf. Er lächelt schräg. „Ich war ...“

„May?“

Roman taucht im Türrahmen auf, sieht Zayn jedoch nicht. Kann er auch nicht. Ich bin die Einzige, die Zayn sehen oder mit ihm reden kann.

Zayn stößt sich von dem Schreibtisch ab und geht auf Roman zu. Einen Meter vor ihm hält er an.

Roman sieht mich aber an. „May? Ist alles okay?“ reißt er mich von dem Anblick von Zayn.

Kurz schüttle ich den Kopf. „Ja, ja, alles okay. Was ist denn?“

„Seid wann kennst du diesen Typen, May?!“ fragt mich Zayn und zeigt auf Roman. Ich versuche mich auf Roman zu konzentrieren, der davon redet das er jetzt mit Seth und Daryl Essen besorgt. Ich nicke ihm zu, er erwidert es mit einem schrägen Lächeln. Dann verschwindet er.

Zayn schaut mich an. „Na los, sag es.“

„Was denn?!“ frage ich ihn leise, damit mich niemand hört.

„Wer war das?“

„Roman.“

Eine Augenbraue von ihm geht hoch. „Roman ...“ wiederholt er meine Worte. „Wie geht es denn Daryl? Oder Stay?“ Er lehnt sich wieder gegen den Schreibtisch.

Empört darüber, dass er mich das fragt, öffne ich meinen Mund. Er weiß doch ganz genau, dass Stay tot ist. „Wie kannst du es wagen, Zayn?!“ versuche ich noch leise zu sagen.

Er streckt seine Arme ratlos zu beiden Seiten aus. „Was denn, MyLady?“

Ich stehe auf, bis ich genau vor ihm stehe. „Die Tatsache das Stay und auch Alex tot sind, nur wegen dir, schert dich anscheinend keineswegs! Du weißt ganz genau das die zwei tot sind und du reitest noch drauf rum!“

Er sollte mich normalerweise wütend ansehen, dabei schaut er mich voller Ruhe und Mitleid an. Er drückt seine vollen Lippen aufeinander. „Darf ich dir was sagen?“ fragt er vorsichtig.

„Was?“

Er lehnt sich vom Tisch ab und geht zur Tür. „Harry wacht auf, aber es wird anders sein.“ Dann löst sich sein Körper in Staub auf. Er verteilt sich im Flur, bis plötzlich Dean mich ansieht. Mit der Hand wedelt er vor seinem Gesicht herum, wegen dem Staub.

UNLEASH HELL || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt