UNLEASH HELL || h.s.

5

 Dean nimmt mir Harry aus den Armen. Das Atmen vergeht, den Blick erwidert von den Jungen mit der grauen Haut und den fast komplett weißen Auge. Entweder spielt mir die Fantasie einen Streich oder sehe ich richtig? Harrys Mundwinkel geht kurz hoch. Der dunkle Blick auf mir liegend.

Dean befehlt mir vor raus zu gehen, was ich auch tue. Leise knarren die Holzbretter unter meinen Füßen. Auch wenn ich versuche es zu vermeiden, es funktioniert kein bisschen.

Lautes Atmen von anderen Wesen erfüllen den ersten Stock. Ich drehe mich zu Dean um und zeige ihm das jeden Moment ein Beißer vor uns auftauchen kann.

Mit einer Handbewegung zeigt er auf eine Tür die sich links von ihm befindet. Schnell schließen wir uns da drinnen ein. Mein ganzer Körper fängt an zu zittern. Wir haben keine Waffe. Nichts wo mit wir uns verteidigen können.

„May," flüstert Dean mir leise zu. Ich sehe zu ihm auf. Durch das kleine Fenster scheint ein bisschen die Sonne rein und ich kann seine hellblauen Augen klar und deutlich ansehen.

„Tut mir leid. Tut mir leid, dass ich so scheiße war. Ich kann nur nicht so schnell vertrauen ..." Er lacht kurz auf.

Ich schüttle den Kopf. „Kann ich nachvollziehen. Ist aber okay, Dean."

Er lächelt schräg, während ich mein Ohr gegen die Tür mache und lausche. Nichts. Nichts ist draußen. Langsam und vorsichtig öffne ich die Tür, spähe raus. Aber dann wünsche ich mir, dass ich das niemals gemacht hätte.

Ein Beißer entdeckt mich und stürmt auf mich zu. Mit den Armen vor raus greift er nach mir, kriegt meine Haare in seine Finger. Ich weiß gar nicht, was ich machen soll, weil mich das alles so überrascht.

„May!" schreit Dean hinter mir und reißt mich ins Zimmer. Der Beißer hinterher. Meine Kopfhaut brennt wie Feuer, weil mich der Zombie nicht loslassen will. Sein verfaulter Atem haucht er mir ins Gesicht. Beinahe kommt mir etwas hoch, aber Dean prügelt auf ihn ein. In schnellen Sekunden reißt er ihn von mir runter und verprügelt ihn. Noch nie habe ich so etwas gesehen. Dean hat gewaltige Schläge drauf ...

„Wir müssen hier weg!" meint er als er den letzten Schlag genau am Kiefer des Beißers setzt. Harry liegt regungslos auf dem Boden.

Ich richte mich auf und gehe schon einmal aus den Raum. Kein Beißer ist mehr im Flur, nur wir drei sind anwesend. Das WalkiTalki nehme ich aus meiner Hosentasche und halte es vor meinen Mund. „Daryl, Seth, Roman?" frage ich und laufe die Treppen runter. Keine Antwort. „Daryl? Seth? Roman?!"

Was ist, wenn die drei schon weg sind? Was ist, wenn sie denken wir sind schon Tod? Aber Daryl hat doch noch vorhin im Schacht mit mir geredet. Sie können doch nicht schon weg sein.

Langsame Panik breitet sich in mir aus, als ich über Leichen trete. Es sind nicht nur Beißer. Das WalkiTaki halte ich wieder vor meinen Mund. „Seth? Roman? Daryl?"

Nichts.

Und mir laufen die heißen Tränen über die Wangen, weil ich Hoffnung verliere. Sie stirbt.

„Daryl?" weine ich ins WalkiTalki.

„May?" ertönt die Stimme von Daryl am anderen Ende des WalkiTalkis. „Wo seid ihr?! Wir sind im Auto ..."

„Wir sind gleich auf dem Hof." antworte ich ihm.

„Okay, bleibt da. Wir kommen."

Dean stellt Harry in den Türrahmen und lehnt sich gegen ihn. Er scheint etwas aus der puste zu sein, kann ich aber auch verstehen. Ich könnte Harry auch nicht die ganze Zeit mit herum tragen.

Wir schweigen eine Weile, bis Dean die Luft scharf einzieht. Ich sehe zu ihm. Sein Kopf schaut zu Harrys linke Hand. Seine Finger bewegen sich ganz langsam.