Prolog

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 Er liegt auf dem Boden. Er stöhnt und schreit vor Schmerz. Seine Hand, die er auf seine Brust mit voller Kraft drückt, unter ihr durchblutet das weiße Shirt in tiefrot. Er durchstreckt seinen Rücken und schreit laut auf.

Meine Hände zittern, als ich versuche ihm zu helfen, aber was kann ich schon großartiges machen? Mir laufen die Tränen über die Wangen. Die Kugel hat ihn am Herz getroffen. 

„M – May ..." stottert Harry heraus. „Sieh mich an," Ich sehe ihn an, direkt in die grünen Augen, aber sie verschwimmen. Sie ertrinken in Tränen. Seine rote Hand streckt sich vor, er fasst vorsichtig meine Wange. Ich beuge mich vor, ganz nah. Er schnappt heftig nach Luft. „Ich ... ich liebe dich. Vergiss mich niemals, ich liebe dich. Es tut mir leid." Er bricht selbst in Tränen aus. „Küss mich ... - bitte." Sofort drücke ich meine Lippen auf seine. Seine Tränen verschmelzen mit meinen. Seine Lippen zittern unter meinen, seine Luft bleibt etwas weg. Ich löse mich von ihm und schaue in seine Augen. Seine schwarzen Pupillen werden ganz klein. Ein letztes mal lächelt er schräg. Das Letzte mal das eine Träne seine Augenwinkel verlassen ... Sein Atem ist weg, sein Herz wurde zersprengt ...

Ich sehe ihn an.

 Er liegt direkt vor mir.

 Die Augen geschlossen, als würde er schlafen.

 Der Mann, mit der Schusswunde.

Den Mann den ich liebe.

 Dort liegt er.

 Seine Brust hebt sich nicht zum Luft holen.

Still.

„Es tut mir leid ..." flüstert man mir zu.

Aber alles, woran ich denken kann, ist, dass ich mir wünsche er würde wieder leben. Das passiert aber nicht so einfach.

„Hilf ihm ..." wimmere ich auf. Meine zitternden Finger streichen über seine Wange. Sie ist bereits kühl.

 „Ich kann nichts mehr tun, May." flüstert Daryl.

 „Wird ..." Mir bleiben die Wörter im Hals stecken. Meine Unterlippe zittert. „ ... wird er einer ... Daryl?" frage ich vorsichtig, während meine Finger seine dunklen Locken zurück streichen.

 Daryl streicht ein paar Haarsträhnen zurück, die sich aus meinem Zopf gelöst haben. Seine Stimme klingt zitternd. „Ich weiß es nicht, May."

 Mit Tränen in den Augen sehe ich in seine. „Das darf nicht passieren ..." sage ich leise. Ein dicker Kloß in der Größe eines Footballs bildet sich in meinem Hals, lässt mich dazu führen, dass ich nicht gescheit reden kann.

 „Wir können nicht länger hier bleiben. Beißer haben uns sicher gehört. Wir müssen gehen, bevor sie uns kriegen."

"Ich kann ihn nicht zurück lassen, Daryl." wimmere ich auf. "Bitte ..." schluchze ich. " ... bitte, lass uns ihn mitnehmen."

~ ~ ~

„Es ... es gibt etwas ..." nuschelt Roman zu mir.

„Wie es gibt etwas ...?" frage ich nach und schaue in seine grauen Augen.

Sein Unterkiefer spannt sich an. „So ein Zeug für deinen Freund."

Ich ziehe die Luft scharf ein, halte den Moment fest und starre in die Augen, die in mir drinnen Hoffnung schimmern lassen. „Wirklich?" sage ich kaum hörbar.

„Ja."

UNLEASH HELL || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt