UNLEASH HELL || h.s.

60

 Bin ich Tod?

Bin ich weg?

Von allem?

Von Harry? Seth? Roman?

Schwärze umzingelt meinen Körper. Es macht mir Angst.

Ängste packen dich wie ein Dieb in der Nacht, sie lassen dich nicht los. Sie warten da drauf das du dich ergibst. Warten auf erbarmen und da drauf das du einfach nur zu Boden fällst.

Meine Augen sind blind. Die Schwärze zieht jegliche Farben weg. Ich stehe einfach nur da.

„Bin ich Tod?“ flüstere ich und schaue über meine Schulter zurück. Schwärze.

„Nein.“ verständigt mir die raue Stimme von Zayn. Ich sehe nach vorn. Dort steht er. Genau vor mir, mit einer einzelnen Kerze in der Hand. Die kleine Flamme erhellt nur einen Hauch von seinem Gesicht.

„Wo bin ich?“ frage ich ihn.

Er kommt einen Schritt auf mich zu. „Was glaubst du denn?“

Ich versuche das böse kneifen in meinem Hals weg zu schlucken, doch es weicht nicht auf und verschwindet. „Ich … ich weiß nicht.“ stammle ich heraus.

Zayns Mundwinkel geht hoch. „Du brauchst dir darüber keine Gedanken machen. Du bist hier, bei mir.“

Vorsichtig wischen seine Fingerknöchel über meine Wange und diese Geste löst in mir etwas aus, dass ich eine bestimme Kontrolle nicht mehr am Riemen packen kann.

„Für immer?“ hauche ich.

Zayn tritt noch näher an mich. Seine schwarzen Augen sehen zu mir herunter, während er die Kerze höher hält. Die Flamme flackert in unseren Gesichtern. Behutsam wischt er die Träne unter meinen rechten Augenlid weg. „Für immer.“

~.~

„Was bringt das?“

Roman dreht sich in einer Sekunde auf dem Absatz um. Bückt sich etwas weiter runter zu Seth. Seine Augen werden ein paar mal zu kleinen schlitzen, damit er erkennen kann wieso Seth das fragt. Mittlerweile ist Roman auf Hundertachtzig, weil es ihn anpisst das wir nichts gegen Zayn unternehmen können.

„Was das bringen soll?!“ sagt Roman zwischen zusammengebissenen Zähnen und geht noch einen Schritt näher auf Seth zu, sodass sich ihre Stirne schon fast berühren. „Wenn wir Dean finden, dann kann er uns vielleicht helfen.“

„Womit helfen?! Er war Arzt!“ mault Seth.

„Du kennst diesen Mann nicht, Rollins!!“ schreit Roman und Atmet rasend schnell ein und aus. Danach packt er seinen Rucksack weiter zusammen. Ich tue es ihm gleich.

Es ist wirklich das Beste, wenn man es sein lässt sich mit Roman anzulegen. Er wird zur Bestie und die Blicke die er dann einen zuwirft könnten dich Töten, würde so etwas funktionieren.

Seth ist sauer, jedoch packt er sich am Riemen und packt seinen Rucksack.

Der Raum ist in kürze leer von den Sachen, die vorher von unseren besiedelt waren. Meine Glock schnüre ich mit einen dünnen Band an meinen Hosenbund, die andere tue ich in meinen Rucksack und die letzte behalte ich in meinen Händen. Ein Messer habe ich bei den Sachen gefunden, die May gehörten. Ich weiß, dass es von Daryl ist. Mit den Daumen streiche ich über die Klinge, das getrocknete Blut von verschiedenen Leuten klebt daran.

An dem Griff des Messers erkenne ich den Namen von Daryl. Daryl Dixon. Er wurde dort eingeritzt.

Als ich fast zum Beißer wurde, habe ich Daryl kurz gesehen. Tod. Er saß vor mir und lächelte. Seine Hand legte sich auf meine Schulter. Dieses Gewicht war nicht zu spüren. Er hat nichts, außer eisige Kälte ausgestrahlt. Er lächelte und sagte: „Pass bitte auf sie auf.“