𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟜

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»Sie mag mich wohl nicht.« , sagte Carla, nachdem sie später bei ihr zu Hause waren und Dag auf der Couch lag, während sie Käse auf einen Auflauf raspelte.

»Nein. Das hat nichts mit dir persönlich zu tun. Sie kennt dich ja gar nicht.«

»Trotzdem ... ich will halt nicht der Grund sein, dass du Streit mir ihr hast.«

»Mach dir darüber keinen Kopf. War wohl, denke ich, nur ein Schock für sie uns beide zu sehen.«

»Aber ich danke dir, dass ich sie kennenlernen durfte.« Sie lächelte ihn an, als er sich hinauf streckte. »Ich war zwar gerne dein ... Geheimnis, aber ... ach ist okay.« Sie sah weg und machte weiter.

»Nein, sag ruhig.«

»Ich würde nie wieder ein Geheimnis für dich sein wollen. Wenn wir nochmal die Zeit zurückspulen würden, ich wäre gerne mit dir küssend und kuschelnd herumgelaufen ... einfach um jedem mein Glück zu zeigen.« , sprach sie leise. »Es ist einerseits schön, etwas nur für sich zu haben, aber man sehnt sich nach ... Normalität.«

»Ja. Ich weiß.« Er legte sich wieder zurück. Dag war überrascht zu hören, dass Carla im Grunde nur dasselbe wollte wie er. Er blieb so liegen, als er weitersprach. »Wir haben doch eigentlich ... fast Normalität.«

»Ja. Fast.«

Er schmulte nun doch zu ihr rüber. Sie bückte sich derzeit, um die Auflaufform in den Ofen zu packen. Ihre Jeans lag eng an ihrer Haut und er konnte nicht anders, als auf ihren wohlgeformten Po zu sehen.

Ihr Blick fiel unerwartet auf ihn und sie grinste, als sie seine Aussicht wahrnahm. »Haben Sie mir etwa gerade auf den Hintern geschaut, Herr Kopplin?«

Er kniff ein Auge zu. »Sorry.« , sagte er erwischt. »Der war ... im Weg.«

Sie schauspielerte ein empörtes Gesicht und hielt sich die Hand vor den offenen Mund, als sie sich wieder gerade hinstellte. »Haben Sie meinen Allerwertesten soeben hinterrücks als dick bezeichnet.«

Dag lachte. »Nein Nein. Der ist perfekt.« , sprach er. »Und bitte hör auf mich zu siezen.«

»Weil?«

»Da bekomme ich Rollenspiel-Vibes und die wären in unserer jetzigen ... freundschaftlichen Basis nicht gut für mich, wenn ich die in mein Hirn in der Abendvorstellung laufen lasse.« Das er jetzt so offen mit ihr darüber sprach, wollte er im Grunde auch nicht. Er bezweckte eigentlich gar nicht, ihr zu vermitteln, dass er überhaupt an so etwas noch dachte.

»Du stehst auf Rollenspiele? Wieso hast du das denn früher nie erwähnt?« Carla schmunzelte und er malte sich sofort ungewollt aus, wie sie in einem Krankenschwesterkostüm glänzen würde.

Er legte sich fix wieder zurück. »Wir sollten das Thema wechseln.«

Dag sah das weitere Schmunzeln von Carla nicht, als sie alles andere auf den Esstisch stellte, ehe sie sich zu ihm bewegte. »Du hast ja Recht.« , sagte sie schließlich und platzierte sich ebenfalls auf die Couch. Jedoch so, dass sie ihm gegenüber saß. »Zudem würde es eh nichts nützen, weil ich keine zweite Geige mehr für dich spielen würde.«

»Das weiß ich doch. Du willst ... etwas Festes.«

»Genau.« Sie griff nach ein paar Süßigkeiten, die auf dem Wohnzimmertisch lagen.

»Wir essen doch gleich. Wie kannst du jetzt noch etwas Süßes essen?«

Sie zuckte mit den Schultern. »Du kennst mich nicht erst seit gestern. Das mache ich schon ... seit ich ein Kind bin.«

»Apropos Kind. Wir hatten noch gar nicht darüber gesprochen, wann du ausgerechnet bist.«

»Was?«

»Der voraussichtliche Entbindungstermin.«

»Ach so ... Ehm so ... Ende August.«

»Okay ein Sommerkind. Find' ich gut. Da kann man besser Geburtstage feiern.«

Sie lächelte ihn an und nahm sich noch ein Teil aus ihrer Kiste. Dag beugte sich auf und stellte die Kiste weiter weg. »Was machst du?«

»Du solltest nicht nur Süßes essen.«

»Wieso? Angst das mein Arsch noch fetter wird?« Sie zog einen Schmollmund.

Er lachte. »Nein. Das war keine Kritik an deiner Figur. Ich meinte nur, dass es generell nicht gut ist.«

»So viel nasche ich auch nicht.« Sie legte ihre Beine auf seine drauf.

»Wann hast du nochmal einen Termin beim Arzt?«

Carla sah ihn stirnrunzelnd an. »Wieso?«

»Ich würde gern mitgehen. Wenn ich darf. Also wenn es dir Recht ist.«

Sie sah ihn ein bisschen länger an, eh sie ein wenig lächelte. »Klar. Gerne.«

»Gut. Wann wäre der Nächste?«

»Übermorgen.«

»Okay. Gut. Ich komm' dann mit.«

»Sicher, dass du das schaffst?«

Er dachte nach, ob er irgendeinen Termin eventuell vergessen hätte. »Ja. Wieso?«

»Der ist um sieben Uhr. Ich weiß doch, dass du morgens nicht aus dem Bett kommst.«

»Ich stell' mir den Wecker.«

»Klar.« Sie lachte.

»Lach nicht. Ich schaff' das.«

Sie lachte weiter. »Aber natürlich. Ich werde aber nicht auf dich warten.«

»Ja dann ... du rufst mich an. Wenn du morgens aufstehst, bimmelst du bei mir durch und ich steh' auch sofort auf.«

»Dann kannst du auch direkt hier schlafen.«

Er sah sie an. »Carla, das wäre nicht ...«

»Doch nicht mit mir in einem Bett.« , unterbrach sie ihn. »Du kannst auf der Couch pennen.«

»Meinst du das jetzt im Ernst?«

»Wieso nicht?! Ob du bis abends hierbleibst und anschließend in dein Hotelzimmer fährst und dann wieder hier auftauchst, oder direkt hier schläfst, ist Jacke wie Hose.« , sagte sie und versuchte, an die Kiste ranzukommen. »Nur hier würde ich dich natürlich sofort besser wecken können.«

»Okay.« , entgegnete er und lächelte, weil es ihn schon oft langweilte, wenn er abends alleine in diesem Zimmer verbrachte.

»Grins' nicht so. Auf die Art, wie ich dich schon öfters geweckt habe, kannste dir abschminken.«

Er hatte nicht daran gedacht ...

... jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt, weil sie es angesprochen hatte.

Dag verspürte direkt wieder dieses Ziehen, wenn er an ihren Mund und ihre Zunge dachte ... doch ebenso an ihren Körper ... den er nicht spüren würde. »Weck' mich am besten mit einem Eimer kaltem Wasser.« , sagte er daraufhin. Mit der Hoffnung, dass dieser Gedanke ihn im gleichen Sinne abkühlen würde, denn seine Vorstellungen kreisten nur noch darum, wie gern er Carla doch endlich wieder nahe sein würde.

Reißen wir uns gegenseitig raus, oder reiten wir uns rein (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt