Meine Prinzessin

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Kapitel 84

Lilyanna

Ducans plötzlich hereinbrechende Leidenschaft schien mich zu versenken und brannte sich durch jede den dicken Stofflacken, die meinen Körper noch bedecken. Als Ducan mich erneut küsste und ich den Kuss hingebungsvoll erwiderte beschloss ich aber mutig zu sein und mir ebenfalls das zu nehmen, was ich wollte.

Ich öffnete also hektisch die kunstvoll gearbeiteten Knöpfe an seinem steifen Hemd und schob meine Hand dann gegen die nackte Haut seiner breiten Brust, während er an der Verschnürung meiner Unterwäsche zog.

Als wir beide, fast gleichzeitig an unserem Ziel ankamen den jeweils anderen auszuziehen, unterbrach Ducan allerdings den Kuss und sah mir für einen unendlichen langen Moment in die Augen. Ich wusste nicht, worauf er wartete, während ich ihm dieses Hemd von dem Schulter schob und er es achtlos beiseite warf. Aber ich ahnte, dass er auf etwas wartete. Eine mündliche Einwilligung?

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Ducan so etwas brauchte, wo ich doch bereits so vor ihm lag. Meine Brüste lagen frei und ich schämte mich keine Sekunde dafür.

"Was?" fragte ich und seine Hand strich erst über meine Wange, dann meinen Hals herab bis hinab zu den Hügeln meinen Brüsten.

„Kein Liebhaber", meinte er plötzlich und ich war für einen Moment irritiert.

"Was?" fragte ich noch einmal, weil ich glaubte ihn nicht richtig verstanden zu haben. Natürlich wusste ich was er damit verlangte, aber ich hatte keine Ahnung wie er ausgerechnet jetzt darauf kam.

"Egal wie viele Erben du mir bereits geschenkt hast, ich werde keinen Liebhaber bei dir dulden, selbst nicht, wenn du dich dazu entschließt dich mir zu verweigern: Ich töte jeden Mann der berührt, was mir gehört, Lilyanna.", sagte er und ich blinzelte ein paar Mal, bevor ich verstand, was, um was es ihm ging.

Affären waren nichts Unübliches in Königshäusern, solange diese kinderlos blieben und verschwiegen vonstattengingen. Für ersteres sorgten bestimmte Kräuter und letzteres das ungeschriebene Gesetz, dass sich der jeweils andere Ehepartner darüber nicht öffentlich echauffierte. Das galt für beide Parteien. Um genau zu sein, war die Treue die meine Eltern zueinander hielten schon sehr ungewöhnlich gewesen, aber ich wusste, dass auch Duncans Eltern sich nie geliebt genommen hatten, selbst über den Tod hinaus.

Bei der Vorstellung, dass ich und Ducan ebenfalls eine solch erfüllte Ehe führen könnten, wurde es mir warm ums Herz.

Ich wollte ihn lieben und von ihm geliebt werden, selbst wenn unsere Ehe arrangiert war und wir nicht wirklich eine Wahl hatten. Wenn es ihm trotz allem genauso ging wie mir, dann war das mehr als ich mir je zu träumen gewagt hatte.

Mit einem Lächeln auf den Lippen hob ich mich etwas aus den Kissen und küsste sein Kinn, bevor ich ihm und die Augen sah und leicht nickte. Dass er mich für sich haben wollte, war ein gutes Zeichen, oder?

Es gab mir das Gefühl erwünscht, gewollt und vielleicht auch so etwas wie geliebt zu werden. Es gab mir das Gefühl, zu Hause zu sein. Diese Erkenntnis kam so plötzlich, dass es mir Tränen in die Augen trieb, die ich aber sofort wieder wegwischte. Ich wollte nicht heulen, weil er...

"Was? Das verstehe ich nicht. Du hast gelächelt und genickt und nun weinst du?" fragte Ducan tatsächlich irritiert und ich ließ mich in die Kissen zurücksinken.

"Es ist nichts, ich war nur kurz emotional. Ich vermute, das verstehst du nicht", sagte ich, blinzelte ein paar Mal bis der Kloß in meinen Hals verschwunden war und ich nicht mehr den Drang verspürte in Tränen auszubrechen.

"Es ist nicht so, als hätte ich gar keine Gefühle, Lilyanna. Vor allem jetzt nicht", meinte Ducan erstaunlich verständnisvoll und beugte sich zu mir herunter, um meinen Hals zu küssen, was mich sofort zurück in den Wirbel aus Hitze und Lust zu ziehen drohte. Aber bevor ich mich davon überwältigen ließ, wollte ich ebenfalls eine Sache klarstellen.

"Das gilt auch für dich. Ich kann Owellya nicht ausstehen und will auch keine andere Geliebte im Schloss haben", forderte ich unumwunden.

Ducan zuckte nur unbekümmert mit den Schultern und küsste weiter meinen Hals. Ich boxte ihn gegen die Schulter, weil ich unbedingt eine richtige Antwort wollte.

"Bei den Göttern, Weib! Ich fordere hier gerade meine ehelichen Pflichten, würdest du aufhören zu diskutieren?" fragte er bissig und auf eine Art und Weise verstimmt, die mich ebenfalls provozierte.

"Ich will ebenfalls eine eindeutige Antwort, außerdem hast du das Thema aufgebracht!"

"Ja. Zufrieden? Keine anderen Frauen und jetzt sei still und lass dich ausziehen!" maulte der König der Winterlande und ich könnte nichts dafür, ich liebte es zu sehr ihn zu provozieren, also hielt ich ihn davon ab mich vollständig zu entkleiden. Einfach nur, weil es mir vergnügen bereitete ihn zu ärgern. Er sah mich aus schmalen und sehr ungeduldig zusammengepressten Augen an.

"Bing mich doch dazu! Ich bin im Ehebett keine Prinzessin, und du kein König!", beschloss ich und wusste noch im gleichen Moment, dass ich diese Worte bereuen würde. Auf eine sehr angenehme Art und Weise.

Ducan sog die Luft ein und riss den wenigen Stoff, den mein Körper noch umhüllte einfach entzwei, bevor er mich mit seinem Gewicht fester in die Matratze drückte und mein Kiefer umfasste. Sein Mund donnerte auf meinen und verschlang mich so herrschsüchtig, wie ein Mann, der sich seiner Macht beraubt fühlte. Ich liebte es. Ich liebte es wirklich.

Die wilde Art, mit der er mich küsste, das prickelnde Gefühl als sein Oberkörper sich gegen meine nackten Brüste presste. Einfach alles.

Ob das gut oder schicklich war interessierte mich nicht, ich wollte es genauso und nicht anders, deswegen protestierte ich auch nicht, als Ducan mit seiner freien Hand etwas grob nach der Innenseite meiner Oberschenkel griff, um meine Beine auseinander zu schieben. Ich spürte den etwas rauen Stoff seiner Hose an meiner intimsten Stelle und seine die Härte, die sich dagegen presste.

Meine Finger begannen selbst hektisch an der Schnürung seines letzten Kleidungsstückes zu ziehen und als ich es schaffte ihm die Hose herunter zu schieben, griff Ducan plötzlich nach mir und setzte sich mit mir auf.

Ich landete breitbeinig auf seinen Schoß und stöhnte, weil er fast zeitgleich in mich eindrang und spürte wie diese Position ihn viel tiefer vordringen ließ, als beim ersten Mal. Ein kurzes Ziehen in meinem Unterleib erinnerte mich daran, dass meine Entjungferung noch nicht allzu lange her war, aber ich atmete tief ein und aus und verdrängte den leichten Schmerz.

Dann umfasste Ducan meine Hüften und ließ mich auf und dann wieder abgleiten.

"Das hättest du nicht herausfordern dürfen, Prinzessin", meinte Ducan und während ich stöhnte und schrie, sich meine Finger in seine Schultern krallt und mich an ihm festhielt. Er hatte recht, aber ich würde es dennoch immer wieder tun.

Chroniken der Winterlande Band 1 & 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt