Ducan
Sie nickte und wie schon die letzten fünf Minuten zuvor kam ich aus dem Staunen über Lilyana gar nicht mehr heraus. Ich hatte sie als eine extrem starke, vielleicht etwas unerfahrene Person kennengelernt, aber als sie sich mir mitten auf einem Gang entgegengeworfen hatte, war auch in mir etwas zerbrochen.
Eine dieser Mauern, die ich aus guten Grund um mich errichtet hatte, um sicherzugehen, dass ich keine Gefahr mehr für meine Untertanen darstellte und die sowieso bereits Risse gehabt hatte. Sie zerbrach mit einer Wucht, die mich fast traumatisiert zurückließ, während sie sich an mich klammerte.
Ich wünschte ich könnte es auf den Teil meines magischen Herzens in Lilyanna schieben, der meinem, so schnell und unerwartet heftig, entgegen gekommen war, aber ich wusste, dass es nicht nur daran lag.
Ich wusste, dass die Risse nicht daher kamen, dass Lilyanna schon eine Weile in meiner Nähe war. Es war, weil ich etwas für sie empfand. Eine ehrliche, ernsthafte Empfindung, die mein Innerstes durchbohrte und die antrainierte Beherrschung ins Wanken brachte.
Doch noch während meine zukünftige Königin in meinen Armen verweilte, zog ich die Mauern wieder nach oben und versuchte nicht auf das Flackern der Öllampen in meiner Nähe zu achten.
Ich hatte eine kleine, ungeplante Magiewelle von mir abgegeben und war bemüht, meine Macht wieder unter meiner Kontrolle zu zwingen, damit ich niemanden verletzte.
Normalerweise hätte das beinhaltet, dass ich den Körperkontakt sofort unterbrach, aber Lilyanna war so unfassbar immun gegen meine Magie, dass es an Ironie grenzte.
Sie war die einzige Frau, die ich so unbedarft und spontan berühren konnte und zu meinem Glück auch genau die, auf die es in meinem Leben ankam. Meine Frau, meine Königin, meine Geliebte.
Sie gehörte mir. Es war, als wäre sie von den Göttern extra für mich gemacht worden.
Als ich Lilyanna nun zurück in unsere Gemächer begleitete, konnte ich nicht damit aufhören, sie immer wieder anzusehen.
Ihre Haare waren vom Wind zerzaust und einige ihrer goldenen Locken hatten sich in dem aus silberranken geformten Diadem verfangen, sodass es mir in den Fingern juckte, sie daraus zu befreien. Ganz.
Ich wusste, dass es nicht den Sitten entsprach und Lilyanna später als verheiratete Frau in der Öffentlichkeit nur noch geschlossene Haare tragen würde, aber ich mochte sie am liebsten offen.
Nicht eingesperrt und zur Untätigkeit verdammt wie jetzt. Auch wenn ihre Frisur gerade bewies, dass keine Spangen und Bänder es vermochten, sie im Zaum zu halten.
Lilyannas Wangen waren von der Kälte immer noch gerötet und der Mantel, den sie trug, lag schwer auf ihren Schultern.
Mit jeden Schritt, den sie machte, blitzte unter dem langen Gewand ein schillernder Stoff hervor, der mir versicherte, dass sie ein Kleid trug, dass ihre Sommerlandsherrkunft demonstrierte. Ihre Heimat. Sie würde ihre Abstammung niemals ignorieren können, dazu war Lilyanna zu stolz. Sie würde immer eine Sommerlandsprinzessin sein.
Die Frauen in den Sommerlanden galten als schön und freizügig, nicht weil es ihnen an Tugend mangelte, sondern vor allem wegen ihrer Kleider.
In den Bordellen waren solche Kleider das, was die Freier an den Damen sehen wollten. Leichte Stoffe, die eher neckten als verhüllten. Absolut unpraktisch für ein Land mit solchen Temperaturen wie meines und gleichzeitig absolut reizvoll.
Eine Woge der Begierde erfasste mich und als ich mit Lilyanna die Gemächer erreichte, griff ich nach ihrem Arm und schob sie in meine Tür, nicht in ihre. Nicht dass das eine Rolle gespielt hatte, wo unsere Gemächer durch die stets offene Tür sowieso miteinander verbunden waren.
"Was? Wolltest du nicht... deine Verpflichtungen...", meinte sie verwirrt, als ich die Tür hinter mir schloss, erneut nach ihr griff und sie ohne jede Vorwarnung gegen einen der mächtigen Bettpfosten drückte.
Sie sah mich mit großen Augen an, doch ich hatte meine Entscheidung längst gefällt. Ich würde diesen Drang nachgeben, denn er war immer noch notwendig Lilyanna einen Erben in den Bauch zu pflanzen, auch wenn dieser rationaler Gedanke nur vorgeschoben war.
"Ducan... was", meinte Lilyanna etwas heißer und ich beugte mich zu ihr herab und küsste sie.
Zu meinem Ärgernis erwiderte sie diesen nicht sofort und um noch einmal daran zu erinnern, dass dies hier ihre Pflicht war, löste ich den Band ihres Umhangs und zog ihn von ihren Schultern als wäre es der unwürdigste Stoff, den ich je gesehen hatte.
"Ich gehe zu meinen Verpflichtungen, wenn du die deine erfüllt hast. Jetzt!", forderte ich streng und war fast davon überzeugt, sie würde mich für meine harsche Art die Leviten lesen, doch alles, was sie tat war kurz zu blinzeln und dann zu lächeln.
Mehr Zustimmung benötigte ich nicht und zu mehr würde sie auch nicht in der Lage sein. Lilyannas Finger wanderten zu dem Stehkragen meiner Jacke und lösten dort die Knöpfe, während ich sie wieder küsste und versuchte, mich durch die Schichten ihrer Kleider zu kämpfen.
Ich hatte darauf gehofft, sie würde lediglich ein Sommerlandskleid tragen, bemerkte aber schnell, dass sie ein dickes Überkleid anhatte, dass an dem Rücken geschnürt war und so riss an dem Stoff herum, bis ich ihn bis zur Taille herab schieben konnte.
Da hatte sie bereits meine Jacke komplett geöffnet und mein Hemd aus der Hose gezogen.
"Warum ist deine Mode plötzlich so kompliziert?", grollte ich ihr, und als sie nur lächelte und scheinbar nicht mal auf die Idee kam, mir behilflich zu sein, packte ich ihre Hüften und drehte sie um.
Sie lachte wieder leise.
"Ihr habt ein kaltes Land, Majestät!", provozierte sie mich und ich schaffte es, die Knoten zu lösen und das Oberkleid endlich ganz herunterzuziehen. Darunter zum vorschein kam ein ziemlich geschlossenes Kleid im Stile der Sommerlande.
Es wurde von Stoffschlaufen gehalten und ließ ihre Schultern frei, wobei ich nicht widerstehen konnte meine Lippen darauf zu pressen, dann höher zu ihrem Hals. Lilyanna stöhnte, drückte ihren Hintern an meine Lenden und ich knurrte, weil der Schock der Lust mich erneut erfasste und meine Hände ungeduldig dieses Knotens erforschten, die ich nicht öffnen konnte.
"Sag mir wie er aufgeht, sonst hast du dieses Kleid zum letzten Mal getragen", meinte ich an ihrem Ohr und sie legte ihre Hand auf eine der meinen, führte sie zu ihren Brüsten, wo ich aber nicht verweilen durfte, dann spürte ich die Schlaufe im Tal zwischen ihren Kurven.
„Zieh daran", hauchte sie und ich tat, was sie mir sagte und sah dabei zu, wie aus einem Kleid ein einfacher Stoffschlauch wurde, der ihr vom Körper glitt, als würden die Götter persönlich sie für mich enthüllen.
............................................................&........................................&..........
Q: Na, ob Ducan an der stelle endlich all seine Macken überwunden hat?
DU LIEST GERADE
Chroniken der Winterlande Band 1 & 2
Romantik(jeden Freitag) Die Prinzessin, die sie einmal war, ist fast vergessen. Ihr Zuhause unerreichbar fern und dieses kalte Herz, das einst ihr gehörte, hatte nun eine Andere. Lilyanna hat sich längst mit ihrem neunen Leben als Flüchtling und gelegentlic...