Kapitel 14 - Verbrannter Brief

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Was würde Amelia jetzt nur für einen Tarnumhang geben. Ihre Kleider. Ihre Schuhe. Sogar ihre Bücher.

„Ich habe dich was gefragt."
„Ja, du bist leider nicht zu überhören.", murmelte sie.
„Wie bitte?", fragte Will empört.

Womit habe ich das verdient? War ich bis jetzt ein so schlechter Mensch? Ist mein Karma so mies?, dachte sich Amelia. Sie seufzte tief, schloss die Augen und legte Daumen und Zeigefinger auf ihrem Nasenrücken.

„Was willst du, Stevens?", fragte sie mit dem restlichen Geduldsfaden, das sie noch besaß.
„Stevens? Echt, jetzt? Sind wir da wieder angekommen? Waren wir nicht Freunde?"
„Wir sind gar nichts, Stevens."
„Du hast doch meinen Brief gelesen, oder?", fragte er und ignorierte ihren letzten Satz.
„Welcher Brief?", fragte Amelia unschuldig.

Er zuckte zusammen und blinzelte.

„Hast du den nicht bekommen?", fragte er ungläubig.
„Vielleicht ist er auf dem Weg verloren gegangen. Oder verbrannt." Letzteres flüstere sie. „Wenn das alles war. Tschüss Stevens und bitte bitte bitte: sprich mich nicht mehr an."

Sie drehte sich um, doch er packte grob ihren Arm, sodass es schon weht tat. Sie zuckte zusammen.

„Warte, ich-"

Gerade als Amelia ihren Zauberstab ziehen wollte, um es gegen ihn zu richten, drang eine andere fröhliche Stimme durch den Korridor.

Glück gehabt. Für ihn.

„Amelia, da bist du ja. Ich habe dich schon überall gesucht.", rief Jamie lächelnd am anderen Ende des Korridors hinter ihnen.

Er ging schnell auf die Beiden zu. Als er vor Amelia stand, löste er unsanft Wills Hand von ihrem Arm ohne ihn anzusehen.

„Ich dachte schon du hättest mich vergessen, Amelia.", sagte Jamie lächelnd.
„Ah, ich war auf dem Weg, aber ich wurde leider von etwas-", sie starrte Will düster an. „- aufgehalten."

Langsam drehte er sich zu Will, den er bis jetzt ignoriert hatte. Jamie stellte sich zwischen ihm und Amelia.

„Kann ich etwas für dich tun?", fragte Jamie.

Will runzelte die Stirn und schaute abwechselnd Jamie und sie an.

Letztendlich fing er an zu lächeln.

„Du bist der Neue, stimmt's?", fragte er und strecke seine Hand aus. „Ich bin Will. Wie heißt du nochmal?"
„Oh, ich weiß wer du bist.", sagte Jamie und ignorierte seine Hand.
„Natürlich, weißt du das. Du bist jetzt der neue Hüter von Ravenclaw, oder? Ich freue mich schon gegen dich zu spielen im nächsten Quidditch Spiel. Mal sehen, ob die Gerüchte über dich stimmen."
„Ja, mal sehen."

Wills Lächeln erstarb.

„Schön. Könntest Amelia und mir noch eine Minute geben? Weißt du, wie schwer es ist mit ihr zu reden beziehungsweise sie zu finden.", fragte Will.
„Nein."
„Wie bitte?"
„Ich sagte, Nein."

Jamie streckte schützend einen Arm vor Amelia. Will starrte seinen Arm und dann Amelia an.

„Wie kann das sein, dass ihr euch kennt, Amelia? Ich dachte du hältst nichts von beliebten Jungs?"
„Vorsicht-", warnte Jamie ihn.
„Schon gut." Sie legte eine Hand auf sein Arm und schob ihn zur Seite. „Was meinst du damit, Stevens?"

Wills Augen verdüsterten sich.

„Ich meinte damit, wieso du mit IHM redest und anscheinend gar kein Problem hast ihn zu berühren, aber ICH habe MONATE gebraucht, damit du mir nicht wegläufst und dann-", schrie er.

Amelia sah aus dem Augenwinkel, wie Jamie langsam seinen Zauberstab zog.

„Du meinst, du hast Monate für deine Wette gebraucht, um mich zu küssen.", unterbrach Amelia ihn ruhig.

Will lachte.

„Jetzt tu nicht so, als wäre es keine Ehre gewesen, dass ich-"

Mehr sagte er nicht. Beziehungsweise er konnte nicht. Er flog mit einem lauten Knall bis zum anderen Ende des Korridors.

Amelia erholte sich schnell von ihrem Schock und starrte Jamie an. Doch er schaute ebenfalls überrascht auf Wills leblosen Körper und hatte die Hand mit seinem Zauberstab keinen einzigen Zentimeter bewegt.

„DU HAST WAS STEVENS?!", schrie eine sehr bekannte und böse Stimme von der anderen Seite des Korridors.

Oh, oh

Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt