Kapitel 56 - Omilia

271 16 4
                                    

Ominis lachte auf, als er ihr geschocktes schönes Gesicht sah. Er hielt Amelia an ihrer Taille fest und zog sie zurück. Er setzte sie auf dem Boden ab und lächelte sie an. Er ließ sie nicht los.

„Was machst DU denn hier?!", rief Amelia.
„Dir beim Schreien zusehen.", antwortete Ominis und lachte.
„Standest du etwa die ganze Zeit hier? Wieso hast du nichts gesagt?!"

Er zuckte mit den Schultern. Er war beschäftigt gewesen sie zu bewundern. Dieses verdammte Kleid.

„Ich dachte, du magst dieses Versteck nicht, weil du klettern muss."
„Weil ich blind war, jetzt kann ich sehen, Liebste.", sagte er und strich über ihre weiche Wange. „Ich wollte auch an die frische Luft."
„Bist du nicht... wütend auf mich?", fragte sie leise.

Er blinzelte und ließ sie los. Wütend? Nein. Er verspürte wieder diesen Schmerz in seiner Brust, als er sie in den Armen eines anderen Mannes gesehen hatte.

„Ja, das hab ich mir schon gedacht...", sagte sie leise und sah ihn nicht mehr an.

Sie drehte sich wieder um, legte ihre Hände auf den Zinnen ab und starrte auf das Schloss. Seine Augen blickten sie von oben bis unten an. Er trat näher zu ihr heran, legte einen Arm um ihren Bauch und setzte seinen Kinn auf ihrem Kopf ab. Er achtete darauf etwas Abstand zu ihr zu halten, sonst wäre es sehr schwierig, sie wieder loszulassen und sich zurückzuhalten.

Blödes Kleid.

„Amelia, wieso ziehst du dir nicht etwas anderes an?", fragte er und sie lachte laut auf.

Sie drehte sich zu ihm um, legte ihren Kopf zur Seite und schaute ihn mit großen blauen Augen an.

„Gefällt es dir nicht?", fragte sie, während sie ihn frech angrinste.

Er vergaß seinen Namen und lächelte sie an. Doch dann dachte er daran, dass andere auch sehen konnten, was er jetzt bewundern könnte, wenn er seine Augen weiter nach unten führte. Sein Lächeln erlosch, er ließ sie los und trat nach hinten. Er verschränkte seine Arme miteinander, damit seine Hände nach irgendetwas greifen konnten, und nicht sie, und er lehnte sich wieder gegen die Wand hinter ihm an.

Er beobachtete, dass sie ihn von oben bis unten begutachtete. Seine Anzugsjacke und seine Krawatte hatte er auf dem Weg irgendwo weggeworfen. Sein Hemd, hatte er etwas aufgeknöpft und die Ärmel waren über seine Ellbogen hochgekrempelt. Sie starrte ihn an, ohne in seine Augen zu sehen. Er grinste, als ihr Blick auf seiner Schulterhöhe stehen blieb.

„Amelia, Liebste.", sagte er grinsend, weil sie nicht mehr aufhörte.
„Mh?"
„Starrst du etwa auf meine Brust? Mir wurde gesagt, dass es sehr unhöflich sein soll, wenn man so auffällig darauf starrt."

Er grinste sie immer noch an. Amelia blinzelte und hob ihren Kopf. Ihre Augen flackerten und sie wurde rot im Gesicht. Sie verdeckte ihr Gesicht mit ihren Händen und er lachte laut auf. Sie machte ein Schritt nach hinten und Ominis sprang wieder nach vorne, um sie festzuhalten, bevor sie vom Turm fiel. Er drehte sich mit ihr um, sodass er jetzt zwischen dem freien Fall und ihr stand. Dann entfernte sie schnell seine Hände von ihr.

„Gute Nacht!", rief sie mit hochrotem Kopf und rannte ins Zimmer hinein.

Ominis folgte ihr und sie bückte sich bereits, um ihre Schuhe vom Boden aufzuheben.

„Wirst du mich ab sofort wieder ignorieren?", fragte er und sie erstarrte.
„Wir streiten doch nur, Ominis.", antwortete sie, ohne sich zu ihm umzudrehen.
„Und was jetzt?"

Sie schwieg und drehte sich immer noch nicht zu ihm um.

„Sind wir... sind wir denn keine Freunde mehr, Amelia? Freunde reden doch wenigstens miteinander, oder nicht?", fragte Ominis verzweifelt.

Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt