Kapitel 71 - schlechte und gute Neuigkeiten

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„Heil sie."

Amelia erkannte Noreens tränennasses Gesicht über ihr und dass ihr Zauberstab leuchtete, um sie zu heilen. Sie schloss ihre Augen. Sie fühlte so viel und auch gar nichts auf einmal. Sie konnte hören, dass in der Höhle lautstark gekämpft wurde und ihre Freunde sich hartnäckig wehrten. Sie konnte ihre Rufe hören. Sie konnte den kalten Boden unter ihr spüren. Ihren Körper konnte sie nicht mehr spüren. Vor ein paar Minuten hatte sie ihn überdeutlich gespürt. Schmerzhaft. Jeden Muskel und jede Faser ihres Körpers waren mit Schmerzen übersät. Als hätte man sie am ganzen Körper aufgeschnitten und wieder zusammengenäht und das wieder und wieder und wieder. Sie konnte Ominis herzlose Lache immer noch hören. Ihr Herz spürte sie nicht mehr. Ihren Bauch spürte sie ebenfalls nicht mehr. Sie konnte das Leben, was sie in den letzten Wochen getragen hatte, nicht spüren. Ihren Hals konnte sie spüren. Vor Schmerzen.

Als Noreen mit ihrer Heilung fertig war, wurde Amelia vom Boden aufgehoben. Ihre Augen blieben durchgehend geschlossen. Jemand trug sie in seinen Armen hinaus und sie hörte wieder die Schreie ihrer Freunde, die versuchten zu ihr zu gelangen. Irgendwann hörte sie sie nicht mehr.

Irgendwann wurde es still.

Amelia konnte allmählich wieder ihre Emotionen erkennen oder fühlen.

Das was noch davon übrig war.

Sie fühlte Verzweiflung.

Wut.

Hass.

Entschlossenheit.

Sie war wieder bei Sinnen.

Sie konnte den Wald riechen.

„Lass mich los.", flüsterte sie.

Die Schmerzen in ihrem Hals waren verschwunden. Noreen hatte gute Arbeit geleistet.

Amelia öffnete ihre Augen.

„Maurice. Lass mich auf der Stelle runter."

Anstatt auf sie zu hören, grinste er sie an. Wenn Amelia noch feste Nahrung in sich haben würde, würde sie sich wahrscheinlich wieder übergeben.

„Du gehörst jetzt mir, meine Schöne. Ich habe viel mit dir vor."

Sie drückte sich von ihm weg, aber er hielt sie eisern fest. Amelia sah sich um, sie waren irgendwo mitten im Wald, aber sie konnte die Höhle nicht mehr sehen. Waren sie weit gelaufen? Sie wusste es nicht.

„Dipsy."
„Ja! Mylady!"
„Schleuder ihn weg."

Amelia fiel, aber bevor sie auf dem Boden aufkam, wurde sie von Dipsy magisch aufgerichtet.

„Bring ihn ganz weit weg von mir und nimm ihn seinen Zauberstab weg. Komm dann zu mir zurück."
„Ja! Mylady!"

Dipsy verschwand mit Maurice, der einige Meter von ihr auf dem Boden gelegen hatte und Amelia konnte endlich aufatmen. Dipsy tauchte wieder vor ihr auf und sah sie erwartungsvoll und aufgeregt an.

„Dipsy, bring mich in die Nähe von Jennifer Wilson und bleib bei mir, um mich zu beschützen."
„Ja! Mylady!"

Ihre Hauselfe nahm ihre Hand und sie disapparierten. Amelia musste sich auf der Stelle ducken, weil ein großer Stein in ihre Richtung geflogen kam. Aber das war gar nicht notwendig, weil Dipsy den Stein mit ihrer Magie zerbröselte. Amelia sah sich auf dem Schlachtfeld um, aber vor allem suchte sie ihren Zauberstab. Ihre Freunde kämpften gegen die restlichen Wilderern. Amelia sah ihren Stab auf dem Boden (ein Wunder, dass er überlebt hatte) und lief darauf zu. Währenddessen lief Dipsy neben sie her und zerstörte alles was in ihre Richtung flog oder konterte jeden Zauberspruch. Sie erreichte ihren Zauberstab und richtete ihn sofort zu der Ecke, wo Sebastian gegen seinen besten Freund kämpfte. Sie entwaffnete Ominis und schleuderte ihn gegen die nächstbeste Wand. Dann zauberte sie ihn bewusstlos. Sebastian drehte sich mit einem geschockten Gesicht zu ihr um, doch sie ignorierte ihn. Sie heilte noch seine und Ominis Wunden, bevor sie ihren Zauberstab zur nächsten Person richtete. Auf Ominis Bruder. Sie überlegte es sich zweimal, ob sie ihn umbringen sollte, doch entschied sich anders. Da er abgelenkt war, war es sehr einfach ihn zu entwaffnen und ebenfalls bewusstlos zu zaubern. Sie schleuderte ihn trotzdem nochmal gegen die Decke der Höhle. Das Gleiche tat sie mit dem anderen Bruder. Dann suchte sie den Raum nochmal ab, sie fand Jamie nicht.

Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt