„Du hast ihn einfach getreten?"
„Ja."
„Wohin?"
„Keine Ahnung. Ich kam ja nur an seine Beine ran. Also irgendwo da im oberen Bereich."
„Der Arme."Jamie, Jennie und Amelia waren im Turmversteck, um mit ihr eine Krisensitzung abzuhalten. Sie hatten gerade eine Freistunde und Amelia hatte sich von ihrer Panikattacke erholt.
„Lia, wieso hast du ihn denn getreten?", fragte Jennie.
„Ich hatte Panik!", rief Amelia.
„Wieso denn das?"Amelia hatte keine Antwort darauf. Sie lief wieder nervös im Raum auf und ab. Die anderen Beiden saßen auf dem Sofa und schwiegen. Irgendwann lehnte sich Amelia gegen eine Wand, sie rutschte zum Boden hinunter und lehnte ihren Hinterkopf nach hinten an.
„Wieso empfinde ich für Ominis plötzlich so?", fragte Amelia.
Jamie und Jennie sahen sich lange an, bevor sie zu ihr sprachen.
„Amelia.", sagte Jamie endlich.
„Ja?"
„Liebst du ihn?"
„Wieso fragst du das?", fragte Amelia und sie seufzten laut.
„Lia, du-"
„Natürlich liebe ich ihn."Ihre Freunde schwiegen schon wieder. Sie hob ihren Kopf von der Wand ab und sah die Beiden genauer an, die sie schockiert anstarrten.
„Ist was?", fragte Amelia verwirrt.
„Du- du weißt das?", stotterte Jennie.
„Ja, ist das nicht offensichtlich? Ich bin zweimal in ein Fluch für ihn reingesprungen und würde es wieder tun. Ist das nicht Liebe?"
„Wieso behauptest du dennoch, dass ihr 'nur' Freunde seid?", fragte Jamie.
„Weil wir doch Freunde sind, oder nicht? Also er ist mein bester Freund."
„Und du wolltest nie mehr?", fragte Jennie.Amelia zögerte und dachte kurz nach, bevor sie antwortete.
„Ich weiß es nicht. Wir kennen uns schon SO lange. Wir waren Kinder, als wir uns trafen."
„Ja, aber das seid ihr jetzt nicht mehr.", sagte Jennie.
„Aber das geht einfach so? Nach sechs bis sieben Jahren? Will ich... tja, was will ich?"
„Tja, was willst du?", fragte Jamie grinsend.
„Was hat sich verändert?", fragte Amelia langsam und legte wieder ihren Kopf an der Wand hinter ihr ab.
„Ihr seid älter geworden. Du bist reifer geworden. Ihr seid beide attraktiv. Du sagtest damals doch, dass du ihn hübsch findest. Fühlst du dich nicht zu ihm hingezogen?", fragte Jennie und Amelia runzelte die Stirn.
„Aber er ist das doch, oder nicht? Es ist ein Fakt."
„Und was ist mit meiner Frage, Lia?", sagte Jennie.Amelia dachte darüber nach.
„Kannst du das weiter definieren, nur damit wir wirklich über das Gleiche reden?", fragte Amelia schließlich und Jamie lachte.
„Naja, wenn du ihn siehst, möchtest du dann zu ihm?", fragte Jamie.
„Ja, natürlich."
„In letzter Zeit sah das aber nicht so aus.", stellte Jennie fest.
„Ich sagte doch, ich werde beobachtet. Ich weiß nicht, ob es euch aufgefallen ist, aber mein Vater mag ihn nicht besonders."
„Tja, woran das wohl liegt?", sagte Jamie und lachte.
„Ich meine, würde er mich weniger berühren, wenn wir uns sehen, dann würde ich ja mehr bei ihm sein. Aber er hört ja nicht auf mich!"
„Gefällt es dir denn, wenn er dich berührt?", fragte Jennie grinsend und Amelia zuckte mit den Schultern.
„Wir haben uns doch von Anfang an ständig angefasst. Er war doch blind. Ich habe ihn oft an der Hand geführt und er meinte, er mag es, mich zu riechen, zu spüren und zu umarmen, weil er halt blind war. Also war das bei uns immer ganz normal."
„Er ist nicht mehr blind.", sagte Jamie.
„Ja... leider."
„Außerdem ist das auch nicht normal zwischen Freunden.", murmelte Jamie noch.
„Wieso denn 'leider'?", fragte Jennie.
„Es ist für mich noch etwas komisch, wenn er mich anstarrt."
„Was ist denn so komisch daran?", fragte Jamie.
„Als würde er mich sehen."
„Oh, danke fürs Aufklären wie Augen funktionieren, Lia.", sagte Jamie.
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Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)
FanfictionAmelia führte eigentlich ein friedliches und zurückhaltendes Schulleben mit ihrem allerbesten Freund, Ominis Gaunt. Aber davon musste sie sich leider verabschieden, als sie die Aufmerksamkeit des beliebtesten Jungen der Schule bekam. Unerwünschte Au...