Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)

Kapitel 45 - Das Foto

Jamie war jetzt im sechsten Schuljahr und es war die erste Woche in Hogwarts. Jennifer, Poppy, Sebastian, Anne und er aßen zum Frühstück in der großen Halle und blickten auf ein Menschenhaufen voller Mädchen in der Nähe des Eingangs im Raum.

„Sebastian, willst du ihm nicht helfen?", fragte Anne.
„Nein, danke.", antwortete Sebastian.
„Sebastian, bitte."
„Schwester, wieso hilfst du ihm nicht, wenn es dir so wichtig ist?"
„Bist du verrückt? Am Ende werde ich noch zerquetscht!"
„Wovon redet ihr?", sagte Will und setzte sich zu ihnen.
„Wir reden davon, dass Ominis von den ganzen Mädchen gleich überrannt wird, die ihn gerade anhimmeln.", antwortete Poppy.
„Ah. Sebastian, wieso hilfst du ihm denn nicht?", fragte Will.
„Wieso denn immer ich?", fragte Sebastian.
„Wieso denn nicht?"
„Ich glaube, mein Junge kommt zurecht. Er bewegt sich doch kaum und er starrt nur in die Luft, es würde mich stark wundern, wenn er die Mädchen um sich herum überhaupt bemerken würde.", sagte Sebastian.
„Ja und deswegen solltest du ihm helfen! Weißt du, wozu verrückte Mädchen in der Lage sind!?", rief Anne.

Wie aufs Stichwort, schmiss sich jemand auf Ominis und umarmte ihn. Sebastian stand seufzend vom Tisch auf.

„Ich vermisse Lia...", sagte er und ging.
„Ja."
„Ich auch."
„Jamie, hast du von ihr gehört?", fragte Jennifer und Jamies Blick verdüsterte sich.
„Nein. Professor Fig hat auch nichts von ihr gehört."
„Aber es ist ja nur die erste Woche. Ominis ist letztes Jahr auch sehr viel später nach Hogwarts gekommen. Vielleicht ist Lia auf Reisen?", sagte Anne hoffnungsvoll.
„Ja, aber mit wem und wieso?", fragte Will.
„Vielleicht ist sie alleine?", fragte Poppy.
„Haben wir alle die Tatsache vergessen, dass Lia blind ist?", erinnerte Jamie sie.
„Oh. Ja, das habe ich..."

Sie schauten wieder zur Mädchenmenge und beobachteten, wie Sebastian das Mädchen von Ominis entfernte. Sebastian hatte Recht, Ominis wirkte nicht so, als würde er irgendetwas in seiner Umgebung wahrnehmen. Er versuchte ihn vom Mädchenkreis wegzudrängen, aber die Mädchen liefen mit ihnen mit und jetzt war Sebastian auch im Zentrum der Aufmerksamkeit.

„Ich verstehe das nicht. Nur weil er jetzt sehen kann und grüne Augen hat, steht jetzt jeder auf ihn? Könnt ihr mir das bitte erklären?", fragte Will und die Mädchen am Tisch fingen an zu kichern.
„Es ist nicht nur, weil er sehen kann. Was wahrscheinlich kaum ein Unterschied macht, weil er niemanden ansieht. Aber er sieht... anders aus.", sagte Jennifer.
„Anders?", fragte Will.
„Er ist größer geworden, ist er größer als du Will? Und es ist die Art, dass er keine Miene mehr verzieht. Er sieht nicht mehr böse aus und Lia hat Recht. Er hat ein hübsches Gesicht und jetzt sieht man das jetzt besser, weil er gewachsen ist. Er sieht reifer aus.", erklärte Poppy.
„Er sieht leblos aus.", sagte Will trocken.
„Ja, für dich ist das leblos, aber...."
„Was?"
„Das sage ich echt ungern, weil er sich anfühlt wie mein kleiner Bruder, aber Ominis sieht jetzt richtig cool aus mit der Art, dass ihm alles egal ist.", erklärte Anne und die Mädchen kicherten wieder.
„Es ist aber nicht besonders cool, wieso er so ist.", erinnerte Jamie sie und alle sahen jetzt trauriger aus.
„Ja. Ich habe schon vergessen, wie er aussieht, wenn er lächelt.", sagte Anne leiser.
„Manchmal erwische ich ihn leicht lächeln. Wenn er Gegenstände anfasst und sie berührt.", sagte Poppy.
„Ja, das stimmt.", stimmte Jennifer zu.
„Er denkt dann zu einhundertundzehn Prozent an Lia.", sagte Will.
„Ja."
„Absolut."
„Ich sehe manchmal wie er die Augenbinde anstarrt.", sagte Anne. „Ihre Kette hat er auch immer mit."
„Ich vermisse Lia auch, aber Ominis tut mir wirklich am meisten leid.", sagte Poppy.
„Will, ich glaube jetzt musst du den Beiden auch mithelfen, es kommen jetzt mehr Mädchen seit dem Sebastian da steht.", sagte Jennifer.
„Wieso ich? Wieso nicht Jamie?", fragte Will entsetzt.

Nein, danke

„Nein. Jamie bleibt hier.", sagte Jennifer streng neben ihn und Jamie lächelte.
„Du bist doch in sowas geübt, Will. Los jetzt!", rief Poppy.