Ominis war Vater. Kein Stiefvater, sondern nur Vater.
Das waren seine ersten Gedanken, die durch sein Kopf schwirrten, als er aufwachte. Dann sah er seine Verlobte.
Das Beste war, die Mutter seines Kindes, war die Frau, die er liebte. Oder war es sogar schlimmer? Was war damals passiert?
Ominis Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Er beugte sich vor und küsste Amelia auf die Wange. Sie schlief immer noch. Noreen meinte, sie bräuchte wahrscheinlich noch ein bis zwei Tage, bis sie aufwachte.
Waren sie in der Schule ein Paar gewesen? Oder schlimmer... war es eine einmalige Sache gewesen und er konnte sich deswegen nicht erinnern? War er betrunken gewesen? Hatte er damals schon getrunken? Eigentlich nicht. Hatte er sie verletzt? Wehgetan? Haben sie sich gestritten?
Wollte er wirklich die Wahrheit wissen?
„Mama?"
Ein Klopfen.
Ominis küsste nochmal Amelias Stirn, bevor er aufstand. Er hatte sich nicht mal umgezogen, als er sich gestern zu ihr gelegt hatte. Er öffnete die Türen und Basti sah zu ihm hoch. Sein Sohn streckte seine Arme nach ihm aus und Ominis musste lächeln. Er hob ihn hoch und starrte in seine Augen. Er hatte die selben Augen, nur dass die Augen seines Kindes leuchteten. Sollte er vielleicht doch nochmal nachfragen, ob er wirklich sein Vater war? Nein, er war sich (eigentlich) sicher. Er hieß Sebastian, er hieß Ominis, er konnte mit Schlangen sprechen, sein Vater war blind und er hatte grüne Augen. Er hatte Ominis Augenfarbe.
„Ist Mama wach?"
„Nein, Sebastian."Er drehte sich um und ging wieder ins Schlafzimmer, um Basti auf ihr Bett abzulegen. Sofort krabbelte er zu ihr und hob seine Hand, um auf ihren Bauch zu schlagen.
„Aufwachen! Mama!"
Ominis unterdrückte sein Grinsen und wartete, denn eigentlich hoffte er, dass sie aufwachte und ihn schubste oder genervt aufstöhnte oder sich von ihrem Sohn wegdrehte. Aber leider passierte nichts.
Ominis hob Basti wieder hoch, weil er mit seiner Hand schon auf ihr Gesicht gezielt hatte.
„Das reicht, Sebastian.", sagte er und grinste.
Sein Sohn war ganz schön mutig. Das hatte er definitiv von seiner Mutter.
„Hast du Hunger? Gehen wir essen."
Ohne auf Bastis Antwort zu warten, nahm er ihn in seinem Arm mit und eilte aus den Zimmern. Vor dem Speisesaal, setzte er Basti auf dem Boden ab und nahm seine Hand. Er öffnete die Türen und staunte. Denn seine Freunde saßen alle am großen Esstisch. Was machten denn alle hier? Poppy keuchte auf und starrte Basti mit großen Augen an. Anne war aufgestanden und rannte lächelnd zu ihm.
„Guten Morgen, Basti!", rief Anne und nahm ihn hoch, um ihn zu umarmen.
„Guten Morgen, Anne."
„Nein, schon vergessen? Tante Anne.", sagte Anne und stupste seine Nase. Basti lachte.
„Okay! Tante Anne!"Anne lachte und küsste seine Wange. Basti lachte lauter. Anscheinend hatte Anne ihn schon ins Herz geschlossen. Ominis lächelte breit.
„Ich bin dran, Schwester!"
„Nein!", rief Anne und lief mit Basti von Sebastian schnell weg.Ominis hielt Sebastian grinsend auf, bevor er noch Anne und seinen Sohn umrannte. Anne setzte sich mit ihm am Tisch und ließ Basti auf ihrem Schoß. Feng lachte, der neben ihr saß.
„Anne, da wird man schon fast eifersüchtig."
Anne ignorierte Feng und gab Basti etwas zum Essen.
„Hast du gut geschlafen, Basti?"
„Ja! Tante Anne!"
„Du bist sooo süüüß!"
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Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)
FanfictionAmelia führte eigentlich ein friedliches und zurückhaltendes Schulleben mit ihrem allerbesten Freund, Ominis Gaunt. Aber davon musste sie sich leider verabschieden, als sie die Aufmerksamkeit des beliebtesten Jungen der Schule bekam. Unerwünschte Au...