Jamie folgte Ominis zur Umkleidekabine und musste erstmal verarbeiten, was er vor sich sah. Eine weinende Amelia, die sich nicht von der Stelle bewegte und ins Nichts starrte. Einen brüllenden wütenden Ominis auf jemanden sitzen, der leider so aussah wie Will. Einen Will, der sich von ihm verprügeln lässt, ohne sich zu wehren.
Bin ich im richtigen Raum?
Er trat zu Ominis, um ihn von Will wegzureißen, dafür musste er seine ganze Kraft anwenden.
„OMINIS! Denk an sie. Willst du, dass sie dich so sieht?!"
Ominis erstarrte, drehte sein Kopf zu ihr und hörte sie leise schluchzen.
Er rannte zu ihr und fasste in ihr Gesicht, um ihre Brille auf dem Boden zu werfen und ihre Tränen wegzuwischen. Als hätte er eben nicht versucht, jemanden tot zu schlagen.
Jamie drehte sich zu Will um und sah wie er sie mit traurigen Augen ansah. Als er seinen Blick spürte wandte er sich zu Jamie.
„Du kennst ihr richtiges Aussehen?", fragte Will.
„Als Jamie mich zum ersten Mal gesehen hatte, trug ich schon keine Brille und kein Haarband.", antwortete Amelia ihm.Sie hatte Jamie gestern davon erzählt, dass sie ihr Gesicht und ihre Haare für Andere verborgen hielt und dass Will es jetzt kannte. Ominis wischte wieder über ihr Gesicht, aber sie nahm seine Hände von ihrem Gesicht.
„Das war der Grund, wieso ich Jamie auf Anhieb mochte und vertraut habe. Er gehört zu den Personen, die mich direkt normal behandelt haben. Alle Lehrer und Lehrerinnen und die meisten Bediensteten im Schloss kennen mein richtiges Aussehen.", erklärte sie ihm.
„Amelia, verschwende deine Energie nicht für das da.", sagte Ominis streng.Ominis drehte sich langsam zu ihn um und starrte Will mit gefährlichen Augen an. Sogar Jamie bekam eine Gänsehaut, obwohl die Augen nicht an ihn gerichtet waren.
„Komm, Alter. Ich denke du solltest hier raus und zum Krankensaal.", sagte Jamie und bückte sich.
Er half Will dabei aufzustehen und schubste ihn aus der Umkleidekabine.
„Ich weiß, dass Ominis dich schon übel zugerichtet hat. Aber eigentlich hätte ich auch große Lust dir eine reinzuschlagen. Was hast du mit ihr gemacht?!"
„Ich habe ausversehen gesagt, dass niemand ihr wahres Aussehen sehen sollte."Jamie schlug ihn mit der Faust in den Magen und er stöhnte.
„Vielleicht hätte ich dich doch mit ihm dadrin lassen sollen."
„Das habe ich verdient. Aber, Jamie, ich meinte das nicht so. Sie hat es missverstanden.", verteidigte Will sich.
„Achso und wie sollte man es verstehen?"
„Du weißt doch, wie sie aussieht!"
„Vorsicht."Er hob wieder seine Faust.
„Warte. Ich meine... sie... sie ist so... Ihre Augen leuchten, Jamie!"
„Ja und?"
„Wie konntest du dich daran gewöhnen?"
„Was meinst du?"
„Ich meine, es ist so schwer den Blick von ihr abzuwenden. Wie machst du das?"Er zuckte nur mit den Schultern und ahnte schon etwas Schlimmes.
„Findest du sie nicht... hübsch?", fragte Will vorsichtig.
„Doch, natürlich."
„Wie machst du das dann?", fragte Will verzweifelt.
„Ich hatte eigentlich von Anfang an, kein romantisches Interesse an ihr. Vor allem, als ich damals mit eigenen Augen gesehen habe, wie breit sie gelächelt hat, als sie Ominis Brief an Weihnachten las. Dann habe ich seine Smaragd Halskette gesehen und da wusste ich, dass sie vergeben ist und er damit unterbewusst sein Revier markiert hat."
„Halskette?"
„Sie trägt ihn unter ihrer Uniform, aber wie ich sie kenne, weiß sie nicht mal, dass sie einen wertvollen Edelstein am Hals trägt. Gott sei dank ist Ominis blind, sonst hätte er dafür jeden Tag gesorgt, dass Amelia ihn präsentiert wie eine Trophäe."
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Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)
FanficAmelia führte eigentlich ein friedliches und zurückhaltendes Schulleben mit ihrem allerbesten Freund, Ominis Gaunt. Aber davon musste sie sich leider verabschieden, als sie die Aufmerksamkeit des beliebtesten Jungen der Schule bekam. Unerwünschte Au...