Kapitel 15 - Der gute Freund

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Jamie sah einen sehr wütenden dunkelblonden Jungen aus der anderen Seite des Korridors auf sie zu stürmen. Auf halbem Weg blieb er stehen und richtete seinen Zauberstab gegen Will, der gerade versucht hatte aufzustehen.

Accio!"

Wills Körper flog in seine Richtung, der Junge streckte seine Hand aus, würgte Will am Hals und schmiss ihm mit einem lauten Knall gegen die Wand.

„Oh, oh.", sagte Amelia und wollte losrennen, doch Jamie legte eine Hand auf ihre Schulter und hielt sie auf.

„Ich hatte dich gewarnt, Stevens!", schrie der wütende Junge ihn an.

„Lass los, Jamie. Ich muss Ominis aufhalten sonst passiert noch etwas-", sagte Amelia und er musste jetzt beide Hände auf ihre Schultern legen.
„Nein, lass ihn ruhig sein Ding machen.", sagte Jamie lächelnd. „Das ist Ominis, ja? Dein 'Nur'-Freund?"
„Ja und wenn ich nicht-"

Stevens Schreie ertönten durch den Korridor. Ominis hatte seinen Zauberstab in sein Gesicht gelegt und plötzlich schwill Stevens Gesicht stark an. Jamie konnte nicht mehr seine Augen, Nase und seinen Mund erkennen. Langsam richtete Ominis seinen Zauberstab weiter runter in Richtung seiner Hose.

„OMINIS!", rief Amelia ihn zu und er erstarrte.

Jamie ließ sie los und sie rannte zu ihm. Sie zerrte ihn von Will weg, er sackte zu Boden und bedeckte mit seinen Händen das angeschwollene rote Gesicht. Sie zog ihren Zauberstab und richtete ihn auf Stevens.

Obliviate."

Sie nahm Ominis Hand und führte ihn schnell aus dem Korridor. Jamie folgte den beiden und schaute nicht mehr zurück.

Amelia führte Ominis zu einem Turm, sie gingen viele Treppen nach oben und währenddessen ließ sie seine Hand nicht für eine Sekunde lang los. Dafür, dass Ominis eben noch einen Schüler angegriffen hatte, blieb er jetzt ganz ruhig.

Interessant, dachte sich Jamie.

Sie erreichten das Ende der Treppen und blieben vor einer Wand stehen. Amelia richtete ihren Zauberstab gegen die Decke, eine Falltür öffnete sich und eine Strickleiter segelte herab. Sie schubste den armen Ominis nach vorne.

„Hoch da.", sagte sie.
„Aber ich-"
„Ich sagte, hoch da!"

Er stieg die Leiter widerwillig nach oben, Jamie und Amelia folgten ihm. Sie standen nun in der Mitte eines runden Raumes, der ursprünglich wahrscheinlich als Abstellraum diente. Es standen mehrere Statuen im hinteren Bereich des Raumes, die mit einer bestaubten Plane bedeckt waren. Auf der anderen Seite des Raumes war eine Tür, die zu einem umliegenden runden Balkon führte. Etwas abseits dieser Tür stand ein großes abgenutztes Sofa mit einem tiefen Tisch und einen Teppich, der fast die ganze Mitte des Raumes einnahm. An den Wänden waren viele kleine Fenster eingebaut.

Amelia hatte ihm dieses Versteck am letzten Tag der Ferien bereits gezeigt. Sie meinte, falls Jamie in Ruhe lernen möchte, dürfe er den Raum sehr gerne nutzen. Leider war der Raum etwas zu klein, um sich zu duellieren.

Amelia schloss die Falltür und die Strickleiter verschwand. Sie erzählte ihm damals, dass man die Strickleiter nur sah, wenn die Falltür sich öffnete. Die Falltür selbst sah man von außen nicht, außer man wusste darüber Bescheid. Sie brachte ihm auch bei, wie man die Tür magisch verschließen und öffnen konnte, wenn er wirklich nicht gestört werden möchte. Jamie schätze es vorallem wert, dass sie ihm ihr nächstes Versteck anvertraute, obwohl sie bereits eines verloren hatte.

Jamie setzte sich auf das Sofa, streckte sich und lehnte sich zurück.

Das wird sicherlich spannend, dachte er sich.

Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt