Kapitel 33 - Rettungsaktion

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Amelia sah zu, wie diese Hexen und Zauberer einen großen goldenen Drachen in metallischen Ketten folterten. Sie stand nur etwas abseits von ihnen hinter einer großen Holzkiste und es lag ein Desillusionierungszauber über ihr.

Vorhin hatte sie es schon als merkwürdig empfunden, dass Ominis nachdem Abendessen so schnell weg musste und dass sie ihm versprechen musste, für heute Nacht im Schloss zu bleiben. Als sie in ihrem Zimmer angekommen war, hatte unter ihrem Kissen ein kleiner Zettel gelegen.

Lia,
wenn ich nach zwei Stunden nicht zurück bin, dann komm in den verbotenen Wald und such nach uns.
Jennie

Amelia konnte folgende Informationen aus dieser kurzen Nachricht schließen: Erstens sie war zu einem gefährlichen Ausflug im Wald aufgebrochen und Zweitens, dass sie nicht allein war. Amelia wettete um ihre Halskette darauf, dass ein gewisser Blinder ebenfalls dabei war. Sie hatte sicherheitshalber drei Stunden gewartet, weil sie hin und hergerissen war, ihr Versprechen nicht zu brechen und war schließlich doch in den Wald aufgebrochen. Ein Aufspürungszauber führte sie zu einer alten Kathedrale und sie hatte fünf menschliche Umrisse im Keller dieser Ruinen entdeckt, die sich nicht bewegt haben, im Vergleich zu den restlichen Gestalten. Dann hatte sie sich in die Haupthalle reingeschlichen und beobachtete nun, wie ein Zauberer den Drachen auspeitschte.

Er brüllte, doch sein Kopf war ebenfalls angekettet und er trug eine Art von Maske um sein Maul herum. Wahrscheinlich damit er kein Feuer spucken konnte. Amelia fand Drachen schon immer faszinierend und es schmerzte sie sehr, ein fliegendes stolzes magisches Tierwesen, gegen seinen Willen, gefangen und wehrlos zu sehen. Bei jedem Schlag, zuckte sie zusammen und in ihrer Brust spürte sie ein Stich. Sie blickte auf die andere Seite der Halle und sah alte lange Holzbänke, die achtlos übereinander gestapelt wurden. Ihr Arm blieb scheinbar unsichtbar, als sie ihren Zauberstab dahin ausstreckte.

Confringo.

Die Bänke explodierten und jeder im Raum drehte sich danach um.

Incendio.

Dort wo die Bänke standen, entstand ein großes loderndes Feuer, der bis zur Decke der Kathedrale schoss. Die erwachsenen Hexen, Zauberer und Kobolde fingen an herumzubrüllen, liefen darauf zu und versuchten das Feuer zu löschen. Amelia nutzte ihre Ablenkung und rannte zum Drachen. Der Drache bemerkte das jemand vor ihm stand und er versuchte sich wieder aus seinen Ketten zu befreien. Er konnte sie nicht sehen, da sie immer noch unsichtbar war.

„Schon gut. Ich tue dir nichts. Ich will dir helfen.", flüsterte sie ihm zu, während hinter ihr ein reines Chaos herrschte. Sie trat nach hinten und zielte auf die Ketten.

Bombarda.

Die Ketten um seinem Kopf öffneten sich.

Protego.

Es schoss sofort ein Feuerstrahl aus dem Maul des Drachen, knapp neben ihr. Sie rannte zu der Tür direkt hinter dem Drachen und drehte sich noch einmal um.

Glacius. Diffindo.

Die restlichen Fesseln, die seine Arme und Beine festhielten, lösten sich und es folgte ein ohrenbetäubendes Brüllen und die Halle bebte. Amelia verschwand hinter der Tür.

Sie lief die endlose Wendeltreppe hinunter bis sie vor einer staubigen Tür stand.

Revelio.

Der Zauber zeigte, dass niemand hinter der Tür stand und sie griff nach dem Schloss. Verschlossen.

Ein Brüllen. Ein Beben.

Alohomora.

Die Tür öffnete sich mit einem kleinen Geräusch und sie stand in einem dunklen Flur. Sie rannte zum Ende des Ganges zur nächsten Tür.

Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt