Als Amelia ihre Augen öffnete war es dunkel, sie erkannte die Decke des Krankensaals wieder, immerhin hatte sie eine Woche hier gelebt. Es war sogar das gleiche Bett. Sie wunderte sich aber, wieso sie hier lag. Sie versuchte sich zu bewegen und stöhnte auf.
Wieso tut alles weh? Bin ich vom Wagen gesprungen und hab es nicht geschafft mich zu bremsen?
Nein, Amelia war nicht am Boden aufgekommen, dafür hatte Ominis gesorgt. Das heißt, sie sollte eigentlich keine gebrochenen Knochen haben. Sie setzte sich schwer auf und stöhnte vor Schmerzen. Als sie am Bettrand saß, war sie schon außer Atem.
Was ist mit mir passiert?
„Amelia?", fragte eine weibliche Stimme.
„Jennie?", keuchte Amelia.
„Ja, ich liege neben dir hinter dem Vorhang. Alles in Ordnung?"
„Wieso tut mir alles weh?"
„Du sollst, laut der Schulheilerin, einen starken Muskelkater haben. Du hast dich überstrapaziert, als du in Rekordzeit zu uns gerannt bist. Also für jemanden, die sich normalerweise nicht viel bewegt und nur Bücher liest."Amelia sah sich um, ihre Brille lag auf dem Nachtisch und sie zog sie schnell an. Sie stöhnte nochmal auf, als sie vom Bett aufstand. Sie musste sich daran festhalten, als sie einige Schritt trat und sie schwitzte bereits, als sie das Bettende erreichte.
„Du meine Güte.", keuchte Amelia.
Amelia war nie besonders körperlich fit, aber es war ihr noch nie so schwer gefallen sich so fortzubewegen, wie jetzt gerade.
„Brauchst du Hilfe, Amelia? Wo willst du denn hin?", fragte Jennie.
Ihr Vorhang wurde zur Seite geschoben und dann stand Jennie im Pyjama vor ihr mit einem dicken Verband am Knie. Sie hielt eine Gehstütze im Arm.
„Ich muss dringend aufs Klo!", rief Amelia leise.
„Oh, okay. Komm, lass mich dir helfen."
„Ich glaube es reicht sogar, wenn du mir deine Stütze ausleihen würdest. Sonst kippen wir beide auf halben Weg noch um."
„Oh ja, stimmt. Ich kann eigentlich schon wieder normal laufen, aber Jamie meinte, ich sollte trotzdem zur Sicherheit die Stützhilfe benutzen."Ihr Gesicht wurde rot als sie seinen Namen erwähnte. Amelia ignorierte diesen Fakt und nahm ihre Stütze, um so schnell wie möglich zur Toilette zu laufen.
Nach fünfzehn Minuten kam sie aus dem Bad heraus. Sie konnte sich jetzt besser bewegen, nachdem sie sich erleichtert hatte und sich an die Schmerzen gewöhnt hatte. Sie lief ohne weitere Probleme an Jennies Bett und lehnte die Gehhilfe an ihrem Nachttisch.
„Vielen Dank, Jennie.", sagte Amelia.
„Kein Problem."
„Geht es dir gut?"Amelia schämte sich etwas, diese Frage erst jetzt zu stellen.
„Mir geht es schon viel besser. Unsere Schulheilerin ist großartig, findest du nicht?"
„Ja, ich mag Noreen auch sehr."
„Sie wirkt noch sehr jung, weiß du wie alt sie ist?"
„Ich glaube, sie ist siebenundzwanzig."Jennie nickte. Dann schwiegen sie sich an. Es wurde langsam unangenehm.
„Ich lege mich wieder schlafen, gute Nacht.", sagte Amelia.
„Warte!"Amelia drehte sich wieder um und sah sie fragend an.
„Brauchst du noch etwas?", fragte Amelia.
„Amelia, ich möchte mich bei dir entschuldigen."
„Ähm, ich glaube da muss du etwas deutlicher werden."
„Ich möchte mich für damals entschuldigen, im ersten Jahr. Dass ich vor den Lehrern behauptet hätte, dass du von mir abschreiben würdest."Sie wandte ihren Blick von Amelia ab.
„Jennie, das ist Jahre her."
„Ja, aber ich möchte auch, dass du weißt, wieso ich das getan habe. Wir waren doch Freundinnen, erinnerst du dich?"
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Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)
FanfictionAmelia führte eigentlich ein friedliches und zurückhaltendes Schulleben mit ihrem allerbesten Freund, Ominis Gaunt. Aber davon musste sie sich leider verabschieden, als sie die Aufmerksamkeit des beliebtesten Jungen der Schule bekam. Unerwünschte Au...