Kapitel 94 - die neue Regierung

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Nachdem Amelia ihr Kind und Goldie ins Bett gebracht hatte, apparierte sie ins Ominis Wohnzimmer und rief nach ihm. Er war (leider) noch nicht Zuhause. Sie lief zum Schlafzimmer, um ihre Klamotten, die sie für die nächsten Wochen eingepackt hatte, in seinem (oder ihren gemeinsamen?) Kleiderschrank aufzubewahren. Dann sah sie sich in seinem Haus um. Sie fand sein Trainingsraum gegenüber seinem Schlafzimmer und daneben ein Zimmer mit einem Regal und einem kleinen Sofa. Im Regal standen Bücher über Zaubersprüche und andere nützliche Dinge für seine Aurorenausbildung. Amelia besaß die meisten Bücher ebenso. Oder alle. In der nächsten Etage war schon das Dachgeschoss, hier standen Kisten und der Raum hatte große Fenster auf jeder Seite. Zum Schluss entdeckte sie im Erdgeschoss ein kleineres Bad, ein Gästezimmer und eine Tür, die wahrscheinlich zum Keller führte. Kein schlechtes Haus. Eigentlich könnten sie hier ein Wochenende mit Basti verbringen, um ihn die Stadt zu zeigen. Sie lief wieder ins Wohnzimmer, um auf dem Esstisch ihre Briefe auszubreiten und ihre Arbeit nachzuholen. Eigentlich schaffte sie das nie, aber man konnte es ja versuchen.

Sie wurde von der Klingel unterbrochen und stand vom Stuhl auf. Wer klingelte denn um diese Uhrzeit? Ohne darüber nachzudenken, öffnete sie die Tür und knallte sie auf der Stelle wieder zu. Doch Maurice Fuß steckte zwischen der Tür und dem Türrahmen fest. Amelia drückte fester gegen die Tür.

„Niemand da!"
„Ich habe deine Bücher."

Amelia zögerte und öffnete doch langsam die Tür, aber nur einen Spalt. Er machte einen Schritt zur Seite und offenbarte die Kiste hinter ihm. Sie sah ihn fragend und verwundert an.

Aber eigentlich erklärte das nur eins.

„Du stalkst uns."
„Dich."
„Großartig."
„Ich wollte nur helfen."
„Nein. Aber danke. Du kannst gehen."

Er reagierte nicht und sie seufzte genervt.

„Was hast du denn erwartet?! Und woher hast du die Bücher, hast du sie gestohlen?!"
„Ich bin in den Laden gegangen und habe angeboten zu helfen."
„Hast du wirklich nichts Besseres und Wichtigeres zu tun als das?!"
„Nein."

Oh mein Gott

Ihr fiel etwas ein und sie räusperte sich.

„Sieh mal, Maurice." Amelia versuchte zu ignorieren, dass er sich aufgerichtet hatte, als sie seinen Namen ausgesprochen hatte. „Ich habe überlegt, ob es nicht für jeden besser wäre, wenn du-"
„Mit wem sprichst du da, Liebste."

Sie musste nicht antworten, weil Ominis schon hinter ihr stand und die Tür weiter öffnete, um den unerwünschten Lieferanten selbst zu sehen. Amelia drehte sich zu ihren Verlobten um und beobachtete, wie er erst Maurice und dann die Kiste entdeckte.

„Du stalkst sie.", stellte Ominis fest und Maurice nickte nur.

Das ist so schräg. Konnte sie ihre Arbeit fortsetzen und Ominis regelte das? Ja, bestimmt. Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und küsste seine Wange, bevor sie sich unter seinem Arm duckte, da er noch die Tür festhielt, und zurück zum Wohnzimmer ging.

„Willkommen zurück, Liebster.", rief sie noch, bevor sie sich hinsetzte und ihren letzten Brief in die Hand nahm, um es durchzulesen.
„Bekomme ich auch noch eine Begrüßung."
„Solltest du nicht bei unserem Kind sein."
„Also ich bin zwar nur ein Onkel, aber ich glaube, er sollte um diese Uhrzeit schon schlafen."

Amelia bekam aus dem Augenwinkel mit, dass Sebastian sich etwas aus der Küche nahm und sich dann auf das große Sofa setzte oder hinlegte.

„Wer ist das an der Tür, Amelia? Ominis regt sich nicht mehr."
„Guck doch selbst nach.", antwortete Amelia, ohne aufzusehen.
„Nein, kein Bock.", sagte Sebastian und schmiss seine Schuhe auf dem Boden, bevor er sich hinlegte.

Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt