Kapitel 38 - Victoria Gray

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„Ominis!", rief das blonde Mädchen.

Jamie setzte Amelia wieder vorsichtig auf ihre Beine und sah zu, wie Ominis stirnrunzelnd die Arme dieses Mädchens von seinem Hals entfernte.

„Was machst du denn hier?", fragte Ominis.
„Dich besuchen!"
„Solltest du nicht in der Schule in Frankreich sein?"
„Ich habe dich vermisst! Meine Mutter hat mit eurem Schulleiter gesprochen und er meinte, es wäre in Ordnung, wenn ich das restliche Schuljahr hier mit dir verbringe.", erklärte sie ihm mit einer hoher piepsigen Stimme.

Jamie bekam sofort Kopfschmerzen von dieser Stimme und schaute runter zu Amelia. Sie sah so aus, als würde sie neugierig zu hören. Jamie schaute sich jetzt um und sah wie seine Freunde ebenfalls fassungslos auf die Szene vor sich blickten. Nur Sebastian und Anne sahen so aus, als würden sie gerade die größte Kakerlake der Welt vor sich haben und wären am Überlegen, wie man sie am Besten verbrannte.

„Wieso denn das?", fragte Ominis.
„Wieso denn nicht?", antwortete sie.

Sie waren auf dem Weg zur großen Halle zum Abendessen gewesen. Amelia meinte, dass sie die Großzügigkeit der Hauselfen nicht ausnutzen möchte und dass die Mahlzeit im Raum der Wünsche vor zwei Tagen eine Ausnahme war, weil sie so eine Lust auf Schokolade hatte.
Als sie in der Eingangshalle vor der Halle ankamen, kam aus der Tür plötzlich ein blondes Mädchen hervor und schrie auf, als sie Ominis erblickte. Sie rannte auf ihn zu, stieß Amelia kräftig von Ominis weg, der ihre Hand gehalten hatte und dann presste sie sich wortwörtlich gegen ihn. Jamie war sich nicht so sicher, wie er diese Situation fand, aber er wünschte sich Lia ganz weit weg von ihr. Er schob Amelia sanft hinter ihm, Will gesellte sich zu ihm und stellte sich ebenfalls schützend vor sie. Denn obwohl dieses Mädchen mit Ominis mit dieser hohen frohen Stimme sprach, wandte sie ihren Blick nicht einmal für eine einzige Sekunde lang von Amelia ab. Sie starrte Amelia an, wie Ominis Will anstarrte, wenn er ihn lebendig begraben wollte. Jamie bekam eine Gänsehaut, weil sie dabei nicht einmal einen Muskel in ihrem Gesicht bewegte.

„Wann bist du denn angekommen?", fragte Ominis.
„Gerade eben! Hast du mich nicht vermisst, Ominis?"
„Wer bist du.", sagte Jennifer mit einem Gesichtsausdruck, den Jamie von ihr nicht kannte.

Er hoffte, dass sie ihm niemals mit so einem Gesicht ansehen würde, das dafür sorgen würde, dass er ganz schnell und weit von ihr weglaufen würde.
Dieses Mädchen sah Amelia noch einmal prüfend von oben bis unten an, bevor sie ihren Kopf langsam zu Jennifer drehte und ihr antworte. Will und Jamie traten näher zueinander heran, damit Amelia komplett von ihr abgeschirmt wurde.

„Ominis Verlobte und du?"

Es herrschte absolute Stille.

„Wovon redest du da, Victoria?", fragte Ominis.
„Ich habe gehört, dass deine Mutter angefangen hat, jemanden zu suchen dich nach der Schule zu heiraten. Ich bin doch die perfekte Kandidatin für dich, meinst du nicht?"
„Ich dachte deine Eltern hassen mich, weil ich blind bin."
„Ist doch egal, solange ich jemanden heirate, der vom reinen Blut ist, findest du nicht?"

Sie schmiss sich wieder auf ihn und Jamie hatte nicht mehr das Bedürfnis heute zu essen. Oder morgen. Oder jemals wieder. Ominis löste ihre Umarmung und runzelte die Stirn.

„Ist das offiziell?", fragte er.
„Nein. Aber ich meine, wenn du zustimmst, dann kann uns doch nichts aufhalten, oder?"

Jamie meinte zu sehen, dass Sebastian würgte und Anne sah das erste Mal so aus, als würde sie jemanden verprügeln wollen, der bis zum nächsten Tag nicht mehr aufwachte. Beim Geräusch von Sebastian drehte sich das Mädchen um und sah ihn an.

„Hallo, Sebastian. Hallo, Anne.", sagte sie immer noch mit ihrer fröhlichen hohen Stimme, aber sie sah die Beiden abwertend an.

Absolut gruselig

Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt