Kapitel 66 - Die vier Gründer Hogwarts

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„Sollen wir sie nicht wecken? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit."
„Jetzt beruhig dich mal, Sally."
„Nenn mich nicht so, sonst werde ich dich-"
„Was? Was wirst du? Mich umbringen? Nur zu. Halte dich nicht zurück, Sally."
„Godric, hör jetzt auf damit."
„Wieso gehst du denn nur auf mich, Helga."
„Ich kann dich spüren, mein Kind. Steh auf."

Amelia öffnete ihre Augen und setzte sich auf. Am liebsten würde sie doch noch gerne ein Nickerchen halten. Denn das was vor ihr abspielte, ähnelte einem Traum. Sie drehte sich um und blieb für alle Fälle lieber am Boden sitzen. Sie saß in einem Nebel und vor ihr stand eine wunderschöne Frau, die sie anlächelte.

„Schlaues Kind. Ich bin sehr stolz auf dich.", sagte diese Frau. „Ich bin Rowena Ravenclaw, mein Kind."
„Sie ist wirklich sehr hübsch, Rowena."
„Ja, deine Verwandtschaft ist echt einmalig."

Amelia hörte die Stimmen, aber sah sie nicht und schwieg.

„Das war wirklich sehr mutig von dir.", sagte eine tiefe Stimme.
„Und loyal.", sagte eine liebevolle und hohe Stimme.
„Und listig. Ich bin sehr froh, dass du auch vom reinen Blut bist.", sagte eine zweite tiefe Stimme.
„Das ist nicht wichtig, Sally!", rief die erste tiefe Stimme.
„Suchst du Streit!"
„Komm her!"
„Das reicht.", sagte Ravenclaw und die anderen Stimmen verstummten. „Amelia, fragst du dich nicht, wieso du uns sehen und hören kannst?"

Amelia schwieg und Ravenclaw lachte leise.

„Wirklich sehr schlau. Du weißt ja nicht, ob wir wieder verschwinden, wenn du eine Frage stellst. Du kannst mich sehen, weil wir das selbe Blut in uns tragen. Du bist nicht meine Erbin, aber du bist eine Nachfahrin meines Bruders, da jemand von seinem Erbe in die Familie deiner Mutter eingeheiratet hatte. Also teilen wir immer noch das gleiche Blut. Aber das hatte dir dein Vater bereits erzählt und deshalb bist du auch zu uns gefallen, anstelle deines Geliebten."
„Schade eigentlich. Ich hätte ihn sehr gerne kennen gelernt. Gut aussehend, talentiert, vom reinem Blut. Ein Prachtkerl. Ich hätte ihn so viel beibringen und erzählen können, damit er-"
„Also eigentlich hätte ich meinen Prachtkerl gerne gesehen.", unterbrach ihn die erste Männerstimme.
„Der hätte dich aber nicht gesehen.", sagte die zweite Frauenstimme, die Amelia nicht sehen konnte.
„Na und, ich schätze jeden in meinem Haus. Du doch genau so, Helga. Du bist bestimmt auch stolz auf deine Schülerin da oben."
„Ja, das stimmt, aber ich sie hätte mich ja nicht gehört. Aber ich hätte sie gesehen und dann..."

Amelia bemerkte, dass die Gründer abschweiften und sie hörte nur mit einem Ohr zu.

„Das reicht.", sagte Ravenclaw und die Stimmen verstummten wieder. „Ich habe bereits erklärt, wieso du mich sehen kannst, aus dem selben Grund, kannst du die anderen hören. Stellt euch vor."
„Mein Name ist Helga Hufflepuff, Liebes."
„Ich bin Godric Gryffindor, meine Hübsche."
„Salazar Slytherin. Wenn wir hier fertig sind, kannst du meinen Erben von mir grüßen und sagen, dass-"
„Sie hat nicht mal ihr Verlangen geäußert, Sally!", rief Gryffindor.
„Trotzdem kann ich doch den Moment ausnutzen und-"
„Oder du kannst es lassen."
„Du gehst mir so auf die Nerven und ich wünschte, ich könnte dich eigenhändig erwürgen, wenn du mich jedes Mal unterbrichst."
„Versuchs doch."
„Seid still.", sagte Ravenclaw und sie verstummten wieder. „Wir haben diesen Ort damals errichtet, nachdem wir das Schloss gegründet haben und unsere Erinnerung, und somit unsere Weisheit, unser Wissen und unsere Magie, an diesem Ort gebunden. Das Ziel war es, dass wir nach unserer Zeit immer noch die Möglichkeit haben, unseren Nachfahren zu helfen oder unser Wissen weiterzugeben."
„In der Theorie könnte jeder in dieses Loch springen und sein Verlangen äußern, aber die meisten werden dann verrückt, weil sie uns nicht sehen und hören können. Dann bleiben sie hier gefangen, weil sie nicht zu uns sprechen. Es gibt auch nur einen kleinen Zeitraum, sonst schließt sich das Loch wieder.", erklärte Gryffindor.

Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt