„Nein, auf gar keinen Fall."
„Ominis, ich habe dich nicht um Erlaubnis gebeten. Ich wollte dir nur Bescheid sagen."Sie waren in der großen Halle und aßen zu Abend.
„Amelia, wo soll ich denn hin, wenn ich Zaubersprüche üben oder allein sein will?"
„Du kannst doch in die Krypta. Du gehst doch nur ständig zum Hofversteck wegen mir. Das hast du mir sogar im dritten Jahr zugegeben und ich wette Sebastian wird sich freuen dich da wieder zu sehen."
„Was ist mit mir?", sagte eine tiefe Stimme. Sebastian Sallow setzte sich zu den beiden gegenüber.
„Sallow.", nickte Amelia und machte Anstalten aufzustehen.
„Lee, ich fühle mich langsam beleidigt, dass du ständig verschwindest, wenn du mich siehst. Bin ich dir ein so hässlicher Anblick? Obwohl andererseits siehst du ja Ominis fast jeden Tag."
„Danke.", sagte Ominis sarkastisch.
„Worüber habt ihr über mich geredet?", fragte Sallow.
„Ich sagte, dass du dich wahrscheinlich freuen wirst, wenn Ominis mit dir mehr Zeit in der Krypta verbringen wird.", antwortete Amelia.
„Da hast du Recht. Anne fragt schon ständig nach dir Ominis. Lee, du bist da auch herzlich Willkommen. Ich kann es kaum erwarten mit dir zu duellieren. Ominis redet ständig von dir und ich muss zugeben, dass ich ganz schön neidisch bin."Die Krypta war Ominis Versteck, sowie das Hofversteck ihres war. Sie war bis jetzt nur einmal in der Krypta gewesen und traf dort dann das erste Mal auf Sebastian. Seitdem mied sie die Krypta.
Sie wandte sich zu Ominis.
„Du redest mit ihm über mich? Wieso?", fragte sie empört.
„Ja und?"Sie antwortete ihm nicht und ein leises Räuspern war zu hören.
„Omins, da du blind bist, werde ich mal kurz deine Augen sein. Lee sieht böse aus.", sagte Sallow.
„Warum?", fragte Ominis und runzelte seine Stirn.
„Ich habe dir deutlich gesagt, dass ich es nicht mag, wenn du mit anderen über mich sprichst."
„Lee, ich bitte dich. 'Andere'? Wie stufst du mich denn bitte ein? Er redet natürlich nur Gutes von dir."
„Wieso darf ich nicht über dich reden? Ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass es eine Verschwendung ist, dass niemand über deine Fähigkeiten Bescheid weiß. Sebastian hat dir ein Kompliment gegeben. Jetzt stell dich nicht so an, setz dich wieder hin und iss mit Sebastian und mir."Sie ging, ohne sich zu verabschieden.
„Ich glaube, ich muss dir nochmal Nachhilfe in Mädchenkunde geben, Kumpel."
„Was meinst du?"Hörte Amelia noch, bevor sie aus dem Saal verschwand. Sie mochte Sebastian, er war Ominis bester und treuster Freund und sie vertraute ihm. Das Problem war viel zu viele Leute mochten ihn auch, er ist zu beliebt, dass sie sich mit ihm sehen lassen konnte.
Ominis und sie stritten sich normalerweise wenig, doch es hatte ihn schon immer gestört, dass Amelia sich ein zurückhaltendes Leben wünschte. Wenn sie sich beiden stritten, endete es meistens damit, dass sie ihm aus dem Weg ging und sich in ihre andere Verstecke zurückzog. Meistens gab er dann nach und versuchte das Thema nicht mehr zu erwähnen. Doch seit letztem Jahr wurde er hartnäckiger und Amelia hatte es langsam satt.-
Am nächsten Morgen standen Will und Amelia vor dem Ritter Wandteppich.
„Hier ist es."
„Hier ist was?"
„Mein allerliebster Ort in Hogwarts. Bevor ich dir das jetzt zeige, muss du mir versprechen, dass du niemanden ohne meine Erlaubnis diesen Ort zeigst, verstehst du?"
Will nickte.Sie schob den Teppich zur Seite und Will machte großen Augen. Sie öffnete die Tür und ging als Erste rein. Will folgte ihr. Amelia beobachtete, wie Will stehen blieb und sich umsah. Ihr fiel auf, dass er den Baum im Innenhof am längsten betrachtete.
„Komm mit."
Sie führte ihn zum alten Sofa und setzte sich auf ihrem übrigen Platz auf dem Teppich vor dem Sofa. Will setzte sich auf das Sofa und starrte weiterhin zum Innenhof.
„Der Anblick vom Hof gefällt mir auch am meisten." Amelia lächelte leicht, holte ihre Bücher aus ihrer Tasche, legte sie auf dem Tisch vor ihr und begann zu lesen.
Nach zehn Minuten meldete sich Will zu Wort.
„Das machst du mit Gaunt also ständig? Hier lesen? Aber er kann doch nicht lesen oder?"
Amelia lachte.
„Nein, ich lese ihn manchmal etwas vor. Aber ansonsten kennt er Zaubersprüche, die ihm vorlesen oder seine Worte und Gedanken in Texte schreiben können. Ich korrigiere sie gelegentlich."
Will lachte.
„Ja, genau ‚korrigieren'. Kein Wunder, dass man hört, dass er ausgezeichnet im Unterricht ist."
Amelia errötete.
„Es ist ein wirklich schöner Ort hier, Amelia. Wie hast du ihn gefunden?"
„Ich bin im ersten Jahr aus Langeweile durch die Gänge gewandert und fand diese verstaubte verschlossene Tür. Erstmal habe ich geprüft, ob dahinter etwas Gefährliches lauern könnte. Das ist mir leider schon mehrmals passiert. Dann hab ich die Tür geöffnet."
„Und standen diese Möbel schon vorher hier?"
„Nein. Die habe ich hierher beschworen."
„Will ich wissen wie du das gemacht hast?"
„Nein."Er streute seine Hausaufgaben auf dem Tisch.
„Willst du eigentlich die Korrekturen deiner- ich meine meiner alten Aufsätze sehen?"
„Gerne."
Will lächelte, mit einer Handvoll Pergamentrollen strecke er seine Hand in ihre Richtung. Bevor Amelia danach greifen konnte, zog er seinen Arm wieder weg.
„Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber es gibt keine Korrekturen. Deine Texte sind einwandfrei.", sagte Will und sein Gesicht näherte sich ihrem.
„Oh." Amelia wandte ihr Gesicht von ihm weg. Doch dann griff er mit seiner anderen Hand ihr Kinn und zog sie wieder zu ihm.
„Du bist wirklich... interessant, weißt du das?"
Amelia schwieg und ihre Augen wurden groß, als sie bemerkte, dass ihre Gesichter nur eine Handbreit voneinander entfernt waren. Langsam senkte sich sein Kopf.Ein Knall ertönte und dann folgten schwere Schritte. Amelia zuckte zusammen und entfernte sich schnell von ihm.
„Ah, da seid ihr ja.", sagte Ominis.
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Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)
FanfictionAmelia führte eigentlich ein friedliches und zurückhaltendes Schulleben mit ihrem allerbesten Freund, Ominis Gaunt. Aber davon musste sie sich leider verabschieden, als sie die Aufmerksamkeit des beliebtesten Jungen der Schule bekam. Unerwünschte Au...