Amelia vermutete, dass sie in einem großen Raum mit einem Kamin stand. Sie konnte das Knacken und Knistern eines Feuers hören. Das war auch schon das Einzige, was sie wahrnehmen konnte, nachdem der Mann, der sie mitgenommen hatte, sie hier abgesetzt hatte. Sie hatte die Stimme des Mannes sofort wiedererkannt, als er sie davor bewahrt hatte, dass Victoria ihr die Augen auskratzte. Amelia fasste in ihr Gesicht. Sie konnte noch die Wundern und Kratzspuren auf ihrer Haut spüren.
„Du bist so naiv, was ist so toll an dir?! ... DU HAST IHN NICHT VERDIENT DU SCHLAMMBLUT!", hatte sie geschrien, nachdem sie ihren Zauberstab zerbrochen hatte.
Ihren Zauberstab, den Professor Fig ihr gütigerweise gekauft hatte. Ihre Brust zog sich zusammen, weil sie sein Geschenk verloren hatte und es zerstört wurde. Sie konnte immer noch den Bruch ihres wertvollen Zauberstabes hören. Es half auch nicht, dass das Holz im Kamin ständig im Hintergrund knackte. An die Wunden und Schmerzen in ihrem Gesicht hatte sie sich bereits gewöhnt, denn seit der Grundschule war sie an Wunden in ihrem Gesicht und an ihren Händen gewöhnt.
„Ich bringe euch zu jemanden, der sie sehr gerne sehen möchte, Mrs. Lee.", hatte die Stimme eines Mannes zu ihr gesprochen, als Victoria von ihr entfernt wurde.
Die selbe Stimme, die Jamie an diesem Tag gesagt hatte, dass er ihn das zurückgeben sollte, was er aus der Kathedrale gestohlen hatte.
„Woher kennen sie meinen Namen?"
„Das werden sie dann erfahren, ich darf vorher leider nichts verraten, Miss."
„Sie haben damals meine Freunde und mich angegriffen."
„Habe ich das wirklich?"
„... nein, sie standen nur herum und haben zugesehen."
„Ja, das stimmt. Reicht das, damit sie mir vertrauen, Miss?"
„Aber ihre Leute haben uns angegriffen."
„Ja und das tut mir auch leid. Aber sie lagen damals nicht unter meinem Befehl. Noch nicht."
„Was meinen sie damit?"
„Das kann ich ihnen noch nicht sagen. Sie müssen mir einfach vertrauen. Aber ich verspreche ihnen, ich werde ihnen kein Haar krümmen, Mrs. Lee."
„Wohin werden sie mich bringen?"
„Ich bringe sie in ihr neues Zuhause, Miss."Amelia war entweder deutlich übermüdet oder lebensmüde gewesen. Oder die Strapazen an diesen Tag waren ihr zu viel.
„Glaubst du wirklich, du würdest in dieser Zaubererwelt überleben? BLIND?! Glaubst du wirklich, ER würde immer auf dich aufpassen?! DU BIST NICHTS! Und er ist ein Erbe von Salazar Slytherin! UND WAS BIST DU! Ein Krüppel!"
Egal, woran es auch letztendlich gelegen hatte, sie hatte dem Mann zugenickt. Er hatte ihren Arm genommen und sie waren verschwunden. Sie war vorher noch nie disappariert, aber ihr wurde schnell übel und blind disapparieren, war wahrscheinlich noch schlimmer. Als sie wieder den Boden unter sich spüren konnte, war sie gestolpert, aber der Mann hatte sie noch rechtzeitig aufgefangen. Dann hatte sie verschiedene und unbekannte Stimmen wahrgenommen.
„Boss! Die Kinder sind da und sie haben das Ding! Wir brauchen ihre Hilfe."
„Schafft ihr es etwa nicht selber zu holen?"Daraufhin hatte der Mann sie sanft hingesetzt.
„Nein, da ist dieser Junge, der kämpft, als wäre er eine Ein-Mann-Armee."
„Habe ich euch nicht ausdrücklich befohlen, die Kinder nicht zu verletzen."
„Aber sie wehren sich so stark..."
„Ich werde gleich sofort, wieder da sein, Mrs. Lee, warten sie hier bitte auf mich... Wer es wagt, dieses Mädchen gegen ihren Willen zu berühren, stirbt durch meine eigene Hand.", hatte er gesagt und war verschwunden.Als er wieder bei ihr gewesen war, waren sie sofort wieder disappariert.
Und jetzt stand Amelia in diesem Raum und erst jetzt bemerkte sie, wie leichtsinnig es war, ihm zu folgen. Aber was wäre ihre Alternative gewesen? Durch die Hände eines wütendes Mädchens oder durch einen fremden Mann zu sterben, der behauptete, sie zu einem neuen Zuhause zu bringen? Amelia war eigentlich ganz zufrieden mit ihrer Entscheidung gewesen. Bis jetzt.
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Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)
FanfictionAmelia führte eigentlich ein friedliches und zurückhaltendes Schulleben mit ihrem allerbesten Freund, Ominis Gaunt. Aber davon musste sie sich leider verabschieden, als sie die Aufmerksamkeit des beliebtesten Jungen der Schule bekam. Unerwünschte Au...